LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...
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8 Laufende Projekte 4. Förderstaffel (Schwerpunkte)<br />
Kooperationen<br />
Es wurden bereits mehrere Projekte mit kleinen und großen privatwirtschaftlichen Unternehmen auf verschiedenen<br />
Gebieten initiiert. U. a. von strategischer Bedeutung ist das langfristige Xiralite-Projekt in<br />
Kooperation mit Pfizer. Hierbei handelt es sich um das europaweit größte Investigator-Initiated Research<br />
(IIR) – Vorhaben auf dem Gebiet der Rheumatologie, das ein innovatives bildgebendes Verfahren Frühdiagnostik<br />
der Psoriasis-Arthritis und Kontrolle der Krankheitsaktivität unter medikamentöser Therapie<br />
untersucht. Auch mehrere Kooperationen mit verschiedenen Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft wurden<br />
schon in <strong>2012</strong> eingegangen, die in gemeinsamen Anträgen und Projektplanungen (z. B. mit IGB (Stuttgart)<br />
und FIT (St. Augustin)) zum Ausdruck kamen. Bei der Ausarbeitung von strategischen Leitlinien zur Durchführung<br />
von Klinischen Studien hat die Projektgruppe TMP im Verbund Life Sciences die Führungsrolle<br />
übernommen.<br />
Wissenschaftliche Ziele / Publikationsziele<br />
In den beiden Forschungsfeldern „Vormoderne Alternativen“ und „Alternativen in der Moderne“ organisiert<br />
sich die Forschung von mittlerweile 19 Teilprojekten, die ihre Ergebnisse auf der Arbeitsebene „Struktureller<br />
Vergleich und Synthese“ miteinander teilen und <strong>für</strong> eine Zuführung zu wissenschaftlichen und<br />
ebenso rechtspolitisch-praxisnahen Diskursen (Justizreform, Mediationsgesetzgebung usw.) aufbereiten.<br />
Sehr ernst nimmt der <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt die Verpflichtung, auf die Etablierung dauerhafter Strukturen<br />
hinzuwirken. Namentlich die Beantragung eines DFG-finanzierten, juristisch-grundlagenwissenschaftlich<br />
profilierten Sonderforschungsbereichs (SFB) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main knüpft an die<br />
Arbeit des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts an und soll die Normativitätswissenschaften nachhaltig am Standort<br />
Frankfurt sichern. Das Umfeld ist denkbar günstig, wie jüngste Äußerungen des Wissenschaftsrats zeigen.<br />
Hohe Aufmerksamkeit erfährt ferner ein nationale wie internationale Netzwerke stiftendes, drittmittel-<br />
130 finanziertes „Handbuch Konfliktlösung“ als mittelfristiges, weithin sichtbares Referenzprojekt. Beide Unternehmungen<br />
131<br />
<strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt<br />
zusammen können langfristig dazu beitragen, auch im Kontext des 8. Forschungsrahmen-<br />
Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung<br />
programms der EU („Horizon“) ambitionierte Initiativen zu realisieren.<br />
Leitziele<br />
Partner Goethe-Universität Frankfurt am Main (GU) (Federführung), Max-Planck-Institut <strong>für</strong><br />
Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt, Fachhochschule Frankfurt am Main – University<br />
of Applied Sciences, Gesellschaft <strong>für</strong> Reichskammergerichtsforschung e. V. Wetzlar<br />
(assoziiert)<br />
Koordinatoren Prof. Dr. Albrecht Cordes, Goethe-Universität Frankfurt am Main;<br />
Prof. Dr. Thomas Duve, Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt;<br />
Prof. Dr. Guido Pfeifer, Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Homepage www.konfliktloesung.eu; www.resolution-of-conflict.eu<br />
> Aufbauphase<br />
Förderzeitraum 1. Januar <strong>2012</strong> – 31. Dezember 2014<br />
Landesförderung 3.366.000 Euro<br />
<strong>2012</strong> 1.122.000 Euro<br />
2013 1.122.000 Euro<br />
2014 1.122.000 Euro<br />
Der <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung führt in Frankfurt am Main<br />
juristische, rechtshistorische, historische und sinologische Expertise in einem organisierten Arbeitsprogramm<br />
zusammen. Ziel ist, strukturelles Wissen zu Konflikten und Konfliktaustrag und mit ihm die<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine empirisch fundierte Theoriebildung zur Konfliktlösung zu schaffen. Der <strong>LOEWE</strong>-<br />
Schwerpunkt reagiert damit auf die wachsende Bedeutung politisch-sozial-kultureller Konvergenzen und<br />
Divergenzen in einer globalisierten Welt, in der eine angemessene Fortentwicklung der Regelsysteme zu<br />
den Kernaufgaben der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zählt. Auf dem Feld der Entscheidungssysteme<br />
zur Konfliktlösung kann eine in ihrer Verantwortung reflektierte Wissenschaft durch dezidiert interdisziplinäre,<br />
-kulturelle und komparative Forschung Modelle, Typen und Modi von Konflikten und Konfliktlösungen<br />
erarbeiten und gezielt in die praxisnahen gesellschaftlichen Debatten einspeisen, sie somit<br />
historisch-empirisch anreichern. Wissenstransfer ist folgerichtig ein primäres Anliegen des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts,<br />
dem er durch seinen Expertenrat aus Praktikern der gerichtlichen und außergerichtlichen Streitbeilegung<br />
als Partnern im Dialog entspricht. Wie die neue Frankfurter <strong>LOEWE</strong>-Spezialbibliothek zur Konfliktlösung<br />
wird der Expertenrat durch die eigens an der Fachhochschule Frankfurt am Main eingerichtete<br />
Koordinationsstelle „Wissenstransfer“ betreut.<br />
Erfolgsindikatoren des ambitionierten Programms sind u. a. die zwischen <strong>2012</strong> und 2014 im Minimum um<br />
die 20 geplanten Veranstaltungen unterschiedlichen Formats, Publikationen großen, mittleren und kleinen<br />
Zuschnitts im gehobenen zweistelligen Bereich, zahlreiche Fellowships <strong>für</strong> herausragende internationale<br />
und nationale Gastwissenschaftler als Gesprächspartner. Durchweg stehen die internationale Vernetzung<br />
von Wissenschaftlern und die übergreifende Verknüpfung ihrer Einzelforschungen im Vordergrund.<br />
Bisherige Ergebnisse<br />
Wissenschaftliche Ergebnisse / Publikationen<br />
Aus den Teilprojekten und dem Veranstaltungsprogramm des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts sind nunmehr 17<br />
größere und kleinere Publikationen hervorgegangen. Um seine Veröffentlichungen in traditionellen<br />
Medien durch ein modernes Format zu flankieren, hat der <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt als Open Access-Angebot<br />
eine eigene Working Paper Series begründet. Unter internationaler Beteiligung wurden drei interdisziplinäre<br />
Workshops, eine Jahrestagung, ein Kick Off Meeting des Expertenrats, die jährliche Expertenratstagung,<br />
eine interdisziplinäre Ringvorlesung unter Mitwirkung aller Mitglieder des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts,<br />
fünf Arbeitsgespräche und ein Gastvortrag zu Aufgaben und Herausforderungen des Wissenstransfers<br />
Steter Dialog – Expertenratsmitglieder, Teilprojektleiter<br />
und Mitarbeiter des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts Außergerichtliche<br />
und gerichtliche Konfliktlösung während einer<br />
Postersession anlässlich eines Besuchs durch Dr. Rudolf<br />
Kriszeleit, Staatssekretär <strong>für</strong> Justiz und Integration im<br />
Hessischen <strong>Ministerium</strong> der Justiz, <strong>für</strong> Integration und<br />
Europa (v. l. n. r.: Experte Dr. Wilfried Kerntke, Mediator,<br />
Hiroki Kawamura, Mitarbeiter im Teilprojekt „Neubewertung<br />
gerichtlicher und außergerichtlicher Streitbeilegung<br />
in Japan“, Experte Jan K. Schäfer, LL.M., Rechtsanwalt<br />
und Partner einer internationalen Anwaltskanzlei,<br />
Prof. Dr. Felix Maultzsch, LL.M., Leiter des Teilprojekts<br />
„Die Drittfinanzierung von Zivilprozessen aus juristischökonomischer<br />
Sicht“).<br />
© Hilke Flechsig