LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...
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8 Laufende Projekte 4. Förderstaffel (Schwerpunkte)<br />
Geplanter Anwendungsbereich ist die Verbesserung der Behandlung von Krankheiten, konkret zuerst der<br />
lebensbedrohenden Blutvergiftung (Sepsis). Im Bewilligungszeitraum sind 24 Publikationen vorgesehen.<br />
Durch Einsatz eines Mausstamms, in dem Acetylcholin<br />
produzierende Zellen grün fluoreszieren, wird eine bisher<br />
völlig unbekannte Zelle in der Schleimhaut der Harnröhre<br />
im Mikroskop sichtbar.<br />
Bisherige Ergebnisse<br />
Wissenschaftliche Ergebnisse / Publikationen<br />
Im Säugerorganismus, einschließlich des Menschen, wurden besondere Veränderungen von Eiweißen<br />
festgestellt, die bisher nur von niederen Tieren, insbesondere Parasiten, bekannt waren und dort die<br />
Abwehrreaktion des Wirtes dämpfen. Weiterhin wurde eine neue Zelle im Körper entdeckt. Diese „Bürstenzelle“<br />
der Harnröhre arbeitet wie die Geschmackszellen der Zunge, um „bitter“ und „umami“ wahrzunehmen.<br />
Da dies ein Zeichen <strong>für</strong> die Besiedlung mit Bakterien ist, scheint die neu gefundene Zelle als<br />
Wächter gegenüber Infektion zu dienen.<br />
136 Die Genehmigung zur Durchführung einer klinischen Studie wurde vom Bundesinstitut <strong>für</strong> Arzneimittel<br />
137<br />
und Medizinprodukte zum 2. November <strong>2012</strong> erteilt. Hier wird ein Hemmstoff des Acetylcholinabbaus als<br />
ergänzende Therapie bei Sepsis („Blutvergiftung“) eingesetzt, in der Hoffnung, die Überlebensrate bei<br />
dieser immer noch mit einer hohen Sterblichkeit behafteten Erkrankung zu verbessern.<br />
Die Publikationsziele <strong>für</strong> <strong>2012</strong> wurden mit 13 (anstatt der sechs erwarteten) bereits erschienenen Veröffentlichungen<br />
in international begutachteten Zeitschriften bei weitem übertroffen. Der Wolfgang Mauermayer-<br />
Preis der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Urologie ging an Dr. Dr. Thomas Bschleipfer (Urologie, Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen) und der Poster-Preis der Anatomischen Gesellschaft an cand. med. Katharina Filipski<br />
(Stipendiatin in TP A5, Anatomie, Justus-Liebig-Universität Gießen). Der Wolfgang-Bargmann-Preis der<br />
Anatomischen Gesellschaft wurde an Dr. Gabriela-Krasteva-Christ (Anatomie, Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen) verliehen.<br />
Organisation<br />
Der Lenkungsausschuss wurde bereits 2011 gewählt, der wissenschaftliche Beirat im Januar <strong>2012</strong>. Das<br />
erste Meilensteinsymposium mit internationaler Beteiligung und 73 Teilnehmern fand am 10. November<br />
<strong>2012</strong> in Gießen statt.<br />
Personal<br />
Alle <strong>für</strong> den Schwerpunkt vorgesehenen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Stellen wurden<br />
bis März <strong>2012</strong> besetzt. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden fünf Kurzzeitstipen dien<br />
(6 – 9 Monate) an Studierende zur Weckung des wissenschaftlichen Interesses vergeben. Die „Cholinergic<br />
Seminars“ werden in drei Blöcken während des Semesters durchgeführt.<br />
Finanzen<br />
Die <strong>2012</strong> eingeworbenen Drittmittel (Laufzeiten bis maximal 2016) liegen mit 726.240 Euro weit über der<br />
erwarteten Summe von 400.000 Euro. Hiervon entfallen 239.040 Euro auf ein im DFG-Normalverfahren<br />
gefördertes Vorhaben.<br />
Kooperationen<br />
Neue wissenschaftliche Partner sind die Russische Akademie der Wissenschaften, Moskau, (Prof. V. Tsetlin)<br />
sowie INSERM U686, Université Paris Descartes, Frankreich (Prof. E. Kreici). Mit den Anwendungspartnern<br />
AB Sciex, Darmstadt konnte im <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt an massenspektrometrischen Methoden weitergearbeitet<br />
werden. Die Firma Dr. F. Köhler Chemie GmbH, Bensheim (Hersteller des Präparats Anticholium®),<br />
beteiligte sich an der genannten klinische Studie.<br />
[Ca 2+ ], (AU)<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
0<br />
Den<br />
L-Glut<br />
ATP<br />
PBS<br />
20 s<br />
<strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt RITSAT<br />
Raumfahrt-Ionenantriebe – Plasmaphysikalische<br />
Grundlagen und zukünftige Technologien<br />
Diese neu gefundene Zelle reagiert auf „bitter“ (Denato nium<br />
[Den] ist die vom Menschen als am bittersten empfundene<br />
Substanz ) und „umami“ (Glutamat [L-Glut], die z. B. beim<br />
Grillfleisch als attraktiv empfundene Substanz) mit einem An <br />
stieg der Kalziumkonzentration in der Zelle. Da solche<br />
Substanzen auf der Schleimhautoberfläche eine bakterielle<br />
Besiedlung anzeigen oder eine solche begünstigen, ist diese<br />
Zelle wahrscheinlich eine neu entdeckte Wächter zelle <strong>für</strong><br />
den Körper. ATP und PBS dienen hier als positive und<br />
negative Kontrollsubstanzen.<br />
Partner Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) (Federführung), Technische Hochschule Mittelhessen<br />
(THM) Gießen, Deutsches Zentrum <strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Institut<br />
<strong>für</strong> Aerodynamik und Strömungstechnik Göttingen (assoziiert), Max-Planck-Institut <strong>für</strong><br />
Extraterrestrische Physik Garching (assoziiert), GSI Helmholtzzentrum <strong>für</strong> Schwerionenforschung<br />
GmbH Darmstadt (assoziiert)<br />
Koordinator Prof. Dr. Peter J. Klar, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Homepage www.uni-giessen.de/RITSAT<br />
> Aufbauphase<br />
Förderzeitraum 1. Januar <strong>2012</strong> – 31. Dezember 2014<br />
Landesförderung 3.771.000 Euro<br />
<strong>2012</strong> 1.392.500 Euro<br />
2013 1.161.300 Euro<br />
2014 1.217.200 Euro