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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Praxis | Netzwerk maßgeschneidert: Mehr Reichweite<br />

die Zahl der Einsatzszenarien: Geräte, die<br />

gemäß 802.11n funken, überbrücken in Gebäuden<br />

20 bis 30 Meter. Man sollte <strong>als</strong>o<br />

davon ausgehen, dass sich nur direkt benachbarte<br />

Räume auf Fast-Ethernet-Niveau<br />

anbinden lassen, sodass umfangreiche<br />

Druckjobs oder größere Betriebssystem-<br />

Updates schnell übertragen sind.<br />

Darüber hinaus sollte man nur wenige<br />

MBit/s erwarten; das genügt dann immerhin<br />

für Surf- oder Mail-artige Anwendungen,<br />

etwa zur Anbindung von Nachbars Notebook<br />

ans Internet. In Umgebungen mit<br />

Leichtbauwänden oder großen Hallen erzielt<br />

WLAN auch Reichweiten deutlich über<br />

30 Meter. Deutlich weniger <strong>als</strong> 20 Meter sind<br />

bei Stahlbetonwänden und -decken zu erwarten.<br />

Sehr gut eignet sich WLAN <strong>als</strong> schnelle<br />

Notlösung, etwa wenn mal eine Ethernet-<br />

Strippe der Bohrmaschine zum Opfer gefallen<br />

ist – einen unfreiwillig abgehängten Server<br />

koppelt man dann vorübergehend per<br />

Funk an. Bei Einsatz <strong>als</strong> Bridge, etwa um<br />

weiter entfernte Gebäude auf einem Firmengelände<br />

zu koppeln, erspart es Kabelarbeiten.<br />

Besteht zwischen den WLAN-<br />

Gegenstellen Sichtverbindung, kann man<br />

auch über die in Gebäuden üblichen 30<br />

Meter hinaus mit Durchsatzraten auf Fast-<br />

Ethernet-Niveau rechnen. Optionale Richtantennen<br />

dehnen die Verbindungen auch<br />

auf Kilometerstrecken aus, windstabile<br />

Montage vorausgesetzt.<br />

Wenn mehrere Räume mit WLAN zu versorgen<br />

sind, setzt man die Funkstation möglichst<br />

in die Mitte und richtet die Antennen<br />

senkrecht aus. So strahlen die Geräte eine<br />

Funkwolke ähnlich einer Linse ab. Möbel,<br />

Wände oder auch kreuzende Lebewesen dellen<br />

diese Wolke verschieden stark ein; das<br />

Abdeckungsprofil ist <strong>als</strong>o trotz gleichmäßiger,<br />

annähernd kugelförmiger Abstrahlung<br />

der Antenne unregelmäßig. Die Reichweite<br />

hängt maßgeblich vom jeweiligen Gebäude<br />

und dessen Bausubstanz ab.<br />

Je größer die Entfernung zur Basisstation,<br />

desto wichtiger wird die Antennenausrichtung.<br />

Der Empfang lässt sich dann leicht verbessern,<br />

wenn man den Empfänger ein<br />

wenig dreht oder versetzt. Tipp: Koppelt<br />

man einen nahe bei der Basisstation aufgestellten<br />

PC mit einem am entfernten Empfangsort<br />

aufgestellten Notebook, kann man<br />

mittels eines Remote-Control-Programms<br />

den Empfangspegel des Notebooks beobachten<br />

und so die Ausrichtung der Basisstation<br />

optimieren.<br />

Wenn das nicht hilft und ein längliches<br />

Funkfeld nicht hinderlich ist, rüstet man die<br />

Basisstation mit Richtantennen aus. Fix montierte,<br />

<strong>als</strong>o nicht abnehmbare Rundstrahler<br />

rüstet man mit ein wenig handwerklichem<br />

Geschick und Materialkosten von ein paar<br />

Cent zu Richtantennen auf [1].<br />

Mit zusätzlichen Basisstationen oder Repeatern<br />

lässt sich die Funkblase noch weiter<br />

vergrößern [2]. Eine preiswerte Option zur<br />

Anbindung von älteren Funkern, die nur<br />

802.11g verstehen, stellt das Edimax EW-<br />

7206APg dar (ab 20 Euro zu haben), weil es<br />

sich wahlweise <strong>als</strong> Bridge oder Client einsetzen<br />

lässt (es verhält sich dann gegenüber<br />

dem WLAN-Router wie ein WLAN-Client, sodass<br />

man dahinter einen PC über Ethernet<br />

ankoppeln kann). Die kleine Box lässt sich<br />

auch <strong>als</strong> Repeater einsetzen. Repeater senden<br />

die von ihrer Basisstation empfangenen<br />

WLAN-Pakete einfach neu ab und lassen sich<br />

daher ohne LAN-Anschluss betreiben. Weil<br />

jedoch jedes Paket zwei Mal durch die Luft<br />

muss, halbiert sich der Durchsatz.<br />

Mehr Reserven bieten aktuelle WLAN-<br />

Router mit 802.11n-Funk und der Funktion<br />

Wireless Distribution System [3]. Zu den<br />

interessanten Kandidaten zählen Geräte<br />

von Lancom, Netgear und Trendnet. Der<br />

Netgear WNDR3300 funkt sogar in beiden<br />

Bändern zugleich, 2,4 und 5 GHz. So kann<br />

man Störeinflüsse des vielerorts überbevölkerten<br />

2,4-GHz-Bands auf den Betrieb mit<br />

älterer 802.11g-Kundschaft beschränken<br />

und von schnellen 11n-Geräten im 5-GHz-<br />

Band profitieren. Die moderne Verschlüsselung<br />

gemäß WPA steht aber nur dann zur<br />

Verfügung, wenn Basisstation und Client<br />

den gleichen Chipsatz einsetzen; ansonsten<br />

ist man auf das sehr leicht knackbare WEP<br />

zurückgeworfen.<br />

Den Durchsatz solcher Mehrfach-WLANs<br />

bestimmt das langsamste Stück der Verbindung.<br />

Weil aber die Qualität der Funkstrecken<br />

schwankt, lässt sich die Geschwindigkeit<br />

einer Verbindung nicht vorausberechnen,<br />

denn die Clients schalten bei zunehmender<br />

Fehlerrate stufenweise auf<br />

robustere Übertragungsverfahren herab –<br />

und bei Besserung des Empfangs wieder<br />

Gängige Vernetzungstechniken<br />

Weiße Trickkiste:<br />

Apples Basisstation<br />

AirPort Express befördert<br />

netto bis zu 120 MBit/s.<br />

herauf. Beispielsweise sind für die Norm<br />

802.11g Bruttodatenraten von 1 MBit/s bis<br />

54 MBit/s spezifiziert.<br />

Koppelt man mehrere APs ans LAN, sodass<br />

sich ihre Funkblasen überlappen, sollte<br />

man sie auf verschiedene Funkkanäle verteilen,<br />

damit sie sich möglichst wenig gegenseitig<br />

stören. Im 2,4-GHz-Band (IEEE<br />

802.11b/g) sind nur drei Kanäle überlappungsfrei<br />

(1, 6 und 11). Damit lassen sich maximal<br />

drei Stationen mit überlappender Abdeckung<br />

so in ein LAN integrieren, dass sie<br />

sich nicht gegenseitig stören. Noch mehr<br />

räumlich überlappende Funkzellen spannen<br />

Access-Points auf, die auch für das 5-GHz-<br />

Band ausgelegt sind (Dual-Band-Stationen<br />

mit 802.11a oder 802.11n-Technik wie Buffalo<br />

WZR-AGL300NH, Linksys WRT610N und<br />

Netgear WNDR3300). Dort sind 19 überlappungsfreie<br />

Kanäle spezifiziert. Zu beachten<br />

ist freilich, dass einige Dualband-Geräte auch<br />

im 5-GHz-Band für lediglich drei Kanäle ausgelegt<br />

sind. Auch müssen die Clients mit<br />

Dual-Band-WLAN-Adaptern ausgestattet sein.<br />

Einige aktuelle Laptops sind bereits entsprechend<br />

bestückt. Ältere lassen sich mit einem<br />

USB- oder PC-Card-Adapter nachrüsten [4];<br />

ausschließlich auf 5 GHz ausgelegte Modelle<br />

gibt es bisher nicht.<br />

Geströmte Daten<br />

Die Einsatzgebiete der Powerline-Technik<br />

sind ähnlich WLAN durch schwankende Leitungsqualität<br />

und kurze Reichweite eingeschränkt.<br />

Die Medienkonverter bauen auf<br />

den in Haushalten üblichen 230-Volt-Stromleitungen<br />

Verbindungen mit brutto maximal<br />

Technik Reichweite Brutto-Datenrate Nettorate<br />

Gigabit-Ethernet 100 m 1000 MBit/s 940 MBit/s<br />

Fast Ethernet 100 m 100 MBit/s 94 MBit/s<br />

POF 30–50 m 100 MBit/s 94 MBit/s<br />

WLAN 802.11n 10–300 1 m 300 MBit/s 5–120 1 MBit/s<br />

WLAN 802.11g 10–300 1 m 54 MBit/s 5–25 1 MBit/s<br />

Powerline 200 m 14 MBit/s 6 MBit/s<br />

Powerline Turbo 200 m 85 MBit/s 50 MBit/s<br />

Powerline AV 200 m 200 MBit/s 90 MBit/s<br />

1 Reichweite und Durchsatz hängen stark von der Umgebung ab. Maximale Reichweite nur im Freien, maximaler Durchsatz nur in Nahdistanz<br />

zu erreichen. Mit zunehmender Entfernung schalten Gegenstellen dynamisch auf robustere, aber langsamere Übertragungsverfahren herunter.<br />

c’t 2008, Heft 20<br />

©<br />

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