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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Praxis | Netzwerk maßgeschneidert: Geschwindigkeit<br />

Ernst Ahlers<br />

Netz-Antrieb<br />

Handreichungen für schnelleren Netzverkehr<br />

PCs, Internet-Anschlüsse und lokale Netzwerke sind grundsätzlich zu langsam,<br />

finden ihre Nutzer. Sei es, weil das <strong>Backup</strong> auf den zentralen Server oder der<br />

Foto-Upload zum Bilderdienst zu lange dauert. Mit etwas Spürsinn und<br />

ein paar Helferlein kann man Engpässe im Netzwerk weiten.<br />

Langsam und schnell sind im Netzwerk<br />

sehr relative Begriffe, weil die gefühlte<br />

Geschwindigkeit stark von der Anwendung<br />

abhängt: Während 1 MBit/s fürs Chatten<br />

mehr <strong>als</strong> genug ist, wäre das für ein regelmäßiges<br />

Daten-<strong>Backup</strong> auf den LAN-Server<br />

schlicht inakzeptabel. Zwar ist heute das<br />

Hundertfache die übliche Geschwindigkeit<br />

im LAN, aber dennoch fühlt sich das Kopieren<br />

großer Datenmengen über eine Windows-Dateifreigabe<br />

manchmal arg zäh an.<br />

Will man nun den Engpass finden, setzt<br />

man zunächst etwas tiefer an und checkt, ob<br />

die beteiligten Rechner auf TCP/IP-Ebene<br />

flott genug kommunizieren. Dazu eignet sich<br />

beispielsweise das Benchmark-Programm<br />

iperf (siehe Kästchen auf S. 117). Es sollte<br />

für eine Fast-Ethernet-Verbindung um die<br />

94ˇMBit/s für jede Übertragungsrichtung<br />

anzeigen. Ergibt sich deutlich weniger, hilft<br />

zunächst das Überprüfen der Windows-<br />

Einstellungen.<br />

Bei der Ursachenermittlung muss man<br />

neben der Datenrate auch die Laufzeit (Latenz)<br />

betrachten. Sie hängt davon ab, wie<br />

schnell Sender, Zwischenstationen (Router)<br />

und Empfänger ein Paket verarbeiten. Wenn<br />

die Latenz zu groß ist, fließen <strong>Backup</strong>s auch<br />

über eine Gigabit-Verbindung nur so schnell<br />

wie über einen Fast-Ethernet-Link mit kleinerer<br />

Laufzeit.<br />

Wie hoch die Latenz ist, kann man mit<br />

einem schlichten ping <br />

überprüfen. Es zeigt die Round Trip Time an,<br />

<strong>als</strong>o die Latenz für Hin- und Rückweg zusammen.<br />

Innerhalb eines LAN bleibt der Wert,<br />

von gelegentlichen Ausreißern abgesehen,<br />

immer unter einer Millisekunde; das Windows-ping<br />

rundet auf ganze Zahlen auf. Bei<br />

DSL-Verbindungen kann die Latenz zwischen<br />

einigen 10 Millisekunden und mehreren<br />

100 ms liegen.<br />

Fließen im LAN Übertragungen zwischen<br />

manchen Rechnern deutlich langsamer <strong>als</strong><br />

bei den anderen, kann das an einem zu kleinen<br />

Wert für das TCP Receive Window liegen.<br />

Dieser Puffer bestimmt, wie viele Pakete<br />

ein Sender im Rahmen einer TCP-Verbindung<br />

absetzen darf, bevor er auf eine Empfangsbestätigung<br />

warten muss. Kleine Puffer<br />

verzögern die Datenübertragung häufiger.<br />

Größere Puffer sind dagegen nachteilig,<br />

wenn Pakete zwischen Sender und Empfänger<br />

verloren gehen oder die Leitung zusammenbricht<br />

– beides sollte in LANs nicht<br />

vorkommen, sodass man hier ruhig etwas<br />

experimentieren kann.<br />

Am Anfang einer TCP-Verbindung einigen<br />

sich Sender und Empfänger über die Größe<br />

des Puffers und erweitern ihn im Laufe der<br />

Übertragung automatisch. Bei kurzen Transfers<br />

und Verbindungen mit vergleichsweise<br />

hoher Laufzeit wie WLANs lohnt sich ein<br />

möglichst großzügiger Anfangswert. Den<br />

kann man beispielsweise mit den Freeware-<br />

Tools XP RegTune (dort „RWIN“ genannt)<br />

oder DrTCP setzen. XP RegTune empfiehlt je<br />

nachˇ Hardware Werte um 32ˇ768 Bytes. Die<br />

neuen Einstellungen greifen nach einem<br />

Neustart von Windows oder dem Deaktivieren<br />

und Aktivieren der Netzwerkverbindung.<br />

Bei Windows Vista ist der Eingriff nicht<br />

nötig, denn dort hat Microsoft das Autotuning<br />

verbessert.<br />

Windows-Dateifreigaben<br />

Wenn in einem LAN Windows-PCs immer nur<br />

vorübergehend laufen, dauert es oft eine<br />

ganze Weile, bis ein Rechner alle anderen in<br />

der Netzwerkumgebung anzeigt. Das kann<br />

auch im Betrieb passieren, wenn ein bestimmter<br />

PC abgeschaltet wird. Einer der Rechner<br />

hat im Windows-Netzwerk nämlich die Aufgabe,<br />

eine Liste der Stationen zusammenzustellen;<br />

er heißt Master Browser. Bis der Master<br />

Informationen über alle anderen Rechner gesammelt<br />

hat und sie dem Netz zur Verfügung<br />

stellt, können bis zu 15 Minuten vergehen.<br />

Knipst man genau diesen PC später aus, muss<br />

das Restnetz einen neuen Master Browser<br />

wählen, wobei die neueren Windows-Varianten<br />

gewinnen, <strong>als</strong>o etwa Vista gegenüber<br />

114 c’t 2008, Heft 20<br />

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