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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Praxis | Netzwerk maßgeschneidert: Mehr Reichweite<br />

Powerline-Adapter<br />

wie diese von<br />

Allnet, Netgear<br />

und Secomp sind<br />

flink eingestöpselt<br />

und umgehend<br />

betriebsbereit.<br />

200 MBit/s auf, zum Ethernet hin geben sie<br />

wegen der Beschränkung auf 10/100BaseT-<br />

Ports maximal 100 MBit/s ab.<br />

Die Spitzenwerte von netto 85 MBit/s erreichen<br />

sie auf nur wenige Meter kurzen Distanzen.<br />

Es hat eben seinen Preis, dass die<br />

Technik mit dem bereits überall vorhandenen<br />

Lichtnetz vorliebnimmt. Man kann annehmen,<br />

dass der Störpegel in den Stromnetzen<br />

üblicher Haushalte höher liegt <strong>als</strong> bei<br />

der Spezifikation zugrunde gelegt; darauf<br />

deuten Analysen hin, nach denen die wenigsten<br />

PLC-Module ihre schnellsten Übertragungsverfahren<br />

jem<strong>als</strong> einschalten.<br />

Man sollte <strong>als</strong>o davon ausgehen, dass Datenraten<br />

auf Fast-Ethernet-Niveau nur zwischen<br />

benachbarten Räumen zu bekommen<br />

sind. Das gilt auch nur für günstige, <strong>als</strong>o<br />

möglichst kurze Leitungsführung und direkt<br />

an der Wandsteckdose angeschlossene Module;<br />

der Betrieb in Mehrfachsteckdosen<br />

drückt die Datenrate erheblich und ist daher<br />

nicht empfehlenswert.<br />

Wenn zwei Powerline-Module trotz kurzer<br />

Leitung nur niedrige Transferraten liefern,<br />

reden sie möglicherweise aneinander<br />

vorbei, weil die verschiedenen Räume über<br />

unterschiedliche Phasen versorgt werden. In<br />

diesem Fall kann ein Phasenkoppler helfen<br />

(ggf. <strong>als</strong>o Elektriker beauftragen). Für die<br />

Kopplung von Gebäuden oder Wohnungen<br />

eignen sich die Geräte nicht, wenn die<br />

Stromkreise durch Stromzähler getrennt<br />

sind; das Powerline-Signal überwindet diese<br />

Schranke normalerweise nicht. Verschiedene<br />

Sicherungen oder Sicherungskästen sind<br />

kein Hindernis.<br />

Die PLC-Technik gibt es derzeit in drei verschiedenen<br />

Ausführungen von den Industriezusammenschlüssen<br />

HomePlug AV, UPA<br />

und HD-PLC; die zugehörigen PLC-Adapter<br />

lassen sich nicht über Kreuz kombinieren.<br />

Mittlerweile haben alle drei Verfahren mehrere<br />

Entwicklungsstufen hinter sich. So gibt<br />

es etwa von der Spezifikation der HomePlug<br />

Alliance drei Inkarnationen, und deren Geräte<br />

erreichen je nach Version brutto 14, 85<br />

oder 200 MBit/s. Die Geräte der verschiedenen<br />

Entwicklungsstufen lassen sich nicht<br />

durchgängig miteinander kombinieren. Nur<br />

Modelle der 85-MBit/s-Version der Home-<br />

Plug-AV können auf das ältere 14-MBit/s-Verfahren<br />

zurückschalten, nicht aber die neueren<br />

200-MBit/s-Modelle. Vielmehr gibt der<br />

parallele Betrieb von zwei 14- und zwei 200-<br />

MBit/s-Versionen ein gutes Beispiel <strong>als</strong> negatives<br />

Autoregulativ: Die Kombination ist<br />

teuer und macht keinen Spaß.<br />

Von diesen Einschränkungen abgesehen<br />

hat sich die Powerline-Kommunikation jedoch<br />

zu einem ausgereiften und leistungsfähigen<br />

Provisorium gemausert. Gegenwärtig<br />

sind Starter-Kits mit 200-MBit/s-Technik, <strong>als</strong>o<br />

zwei Module, ab 130 Euro zu haben. Zu beachten<br />

ist, dass sich die Bezeichnungen der<br />

Ethernet-Bridges nur wenig von den ebenfalls<br />

auf Powerline aufsetzenden Video-<br />

Streaming-Clients oder Audio-Verlängerungen<br />

unterscheiden, was leicht zu Verwechslungen<br />

führen kann.<br />

Die Inbetriebnahme der Geräte ist unabhängig<br />

vom Hersteller und Übertragungsverfahren<br />

denkbar einfach – stecken die Modulpärchen<br />

eines Starterkits im gleichen<br />

Stromnetz, suchen und finden sie sich automatisch<br />

und sind umgehend für eine Datenübertragung<br />

bereit; man muss lediglich<br />

noch die Netzwerkkabel der zu verbindenden<br />

Ethernet-Geräte einstecken. Jedes Pärchen<br />

verschlüsselt seine Daten mittels AES<br />

anhand eines Schlüssels. Den sollte man<br />

umgehend mit der beiliegenden Software<br />

ändern, damit unbefugte Empfänger die<br />

Daten nicht mitlesen können. Den Schlüssel<br />

muss man nur einmal eintragen, die Geräte<br />

merken ihn sich auch über die Trennung<br />

vom Stromnetz hinaus.<br />

Gegenüber der Ethernetverkabelung entstehen<br />

zusätzliche Betriebskosten wegen der<br />

Stromaufnahme der Module. Je nach Bauart<br />

erhöhen die Adapterpärchen die Stromrechnung<br />

um jährlich 10 bis 20 Euro, wenn sie<br />

durchlaufen.<br />

Sichtbare Bitströme<br />

Aufgrund der geringen Kosten im Vergleich<br />

zu Glasfasern stellt die Kopplung mittels<br />

Polymer Optical Fiber, POF, eine interessante<br />

Alternative dar. Für diese Technik sprechen<br />

der geringe Durchmesser der Kabel, die<br />

hohe Flexibilität und Unempfindlichkeit<br />

gegenüber elektromagnetischen Einflüssen.<br />

Die Kabelchen schmiegen sich dank geringem<br />

Durchmesser – inklusive Schutzhülle<br />

2,2 mm und weniger – unauffällig unter Teppiche<br />

und um Ecken.<br />

So erscheinen sie gegenüber den sperrigen<br />

Twisted-Pair-Ethernet-Kabeln attraktiver,<br />

wenn es darum geht, Räume nachträglich<br />

mal eben mit Fast-Ethernet-Geschwindigkeit<br />

anzubinden. Der Kabelmeter Polymerfaser<br />

kostet ähnlich Ethernet 20 bis 50<br />

Cent. Bei den 170 bis 190 Euro teuren Kits gehören<br />

POF-Kabel allerdings meist zum Lieferumfang.<br />

Jedoch führt die POF-zu-Ethernet-<br />

Wandler längst nicht jeder Elektronik-Laden<br />

und T-Online hat sein OptoLAN stillschweigend<br />

vom Markt genommen.<br />

Gegenüber kupferbasierter Ethernet-Verkabelung<br />

erzielt die POF-Technik wegen<br />

hoher Signaldämpfung des eingesetzten<br />

Polymers eine deutlich geringere Reichweite<br />

(siehe Tabelle). Auch braucht man spezielle,<br />

wenig verbreitete Umsetzer (Medienkonverter),<br />

die das optische zum elektrischen Signal<br />

wandeln und über eine geläufige RJ-45-<br />

Buchse gemäß Ethernet-Spezifikation ausgeben.<br />

Die Wandler nehmen zwischen 4 und<br />

8 Watt pro Pärchen auf. Der Dauerbetrieb<br />

schlägt jährlich mit 7 bis 14 Euro zu Buche<br />

(bei 20 Cent pro Kilowattstunde). PLC-Pärchen<br />

gönnen sich ein wenig mehr, die in<br />

Routern eingebauten WLAN-Stationen ähnlich<br />

wenig (<strong>als</strong>o zwischen 4 und 8 Watt, je<br />

nach Modell).<br />

Bei der Installation ist zu beachten, dass<br />

die Fasern gerätespezifisch sind; die Hersteller<br />

haben keinen einheitlichen Kabeldurchmesser<br />

spezifiziert. Den Kits liegen zwar stets<br />

passende Kabel bei, aber bei der Ersatzbeschaffung<br />

ist Umsicht angebracht.<br />

Die Montage fällt in der Regel leicht. Es<br />

genügt, die Fasern glatt abzuschneiden und<br />

in die Buchsen der Medienkonverter einzustecken<br />

(Grate auf jeden Fall entfernen,<br />

weil sie sonst <strong>als</strong> Stege zwischen Kabel und<br />

110 c’t 2008, Heft 20<br />

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