Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala
Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala
Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Praxis | Netzwerk maßgeschneidert: eigener Server<br />
keine mehrwöchige Zertifizierung, um das zu<br />
meistern. Damit die Benutzer beim Zugriff<br />
auf die Netzwerkfestplatte nicht ständig<br />
Namen und Kennwort eingeben müssen, ist<br />
es praktisch, die Konten auf dem NAS identisch<br />
zu den auf den Desktop-PCs verwendeten<br />
Namen und Passwörtern anzulegen.<br />
Fast selbstverständlich für ein NAS-Gerät<br />
ist heute ein USB-Anschluss, um daran einen<br />
Drucker, einen Stick zum Betanken des Geräts<br />
oder eine weitere Festplatte anzuschließen.<br />
Auch ein Media-Server, der Dateien an<br />
Streaming-Clients ausliefert, gehört zur Ausstattung,<br />
zumindest <strong>als</strong> Schnupperversion.<br />
Manch ein Hersteller profiliert sich zusätzlich<br />
etwa mit einer integrierten Foto-Album-<br />
Funktion oder einem Switch.<br />
Die teureren NAS-Geräte nehmen mehrere<br />
Festplatten auf, um sie entweder zu einer<br />
großen zu kombinieren oder redundant einzubinden,<br />
um für den Ausfall einzelner Platten<br />
gerüstet zu sein. Entsprechend wächst<br />
die weitere Ausstattung, etwa um Funktionen<br />
zur Alarmierung im Fehlerfall, aber auch<br />
Extras wie BitTorrent-Clients zum automatischen<br />
Befüllen, PHP-fähige Webserver und<br />
MySQL-Server – bei vielen Boxen werkelt<br />
hinter den Kulissen ein Linux-System, sodass<br />
die Hersteller hier aus dem großen Software-<br />
Sortiment schöpfen können. Natürlich steigt<br />
auch die Leistungsaufnahme, 50 Watt im Betrieb<br />
mit vier Platten sind normal.<br />
Leistungsaufnahme, Leistungsabgabe und<br />
Preis stehen in enger Relation, wenn es um<br />
die Datenübertragungsraten geht. Im unteren<br />
Preissegment genügt meist Fast-Ethernet.<br />
Das Übertragen eines DVD-Image auf<br />
die NAS-Platte dauert dann schon mal Minuten.<br />
Ab der Mittelklasse lohnt sich GBit-Ethernet.<br />
Die besseren Geräte kommen nahe an<br />
die Datenrate aktueller Platten heran und<br />
stehen normalen Servern nicht nach.<br />
Beim Kauf eines NAS sollte man auf einige<br />
Punkte besonders achten, so die Lautheit<br />
und eine eventuelle Begrenzung der Anzahl<br />
der Clients, die mancher Hersteller vornimmt.<br />
c’t prüft in Tests eben diese Punkte<br />
und auch, wie kompatibel sich ein NAS-Gerät<br />
verhält, ob es etwa Schwierigkeiten mit bestimmten<br />
Dateinamen oder sehr großen Dateien<br />
hat. Um sich vor dem Kauf einen Eindruck<br />
zu verschaffen, wie umständlich die<br />
Einrichtung ausfällt, empfiehlt sich das<br />
Handbuch. Die meisten Hersteller stellen es<br />
freimütig zum Download ins Netz.<br />
Je mehr Funktionen ein Hersteller in sein<br />
Gerät packt, desto komplexer gerät die Bedienung<br />
und umso mehr nähert sich der<br />
Leistungsumfang dem eines Server-Betriebssystems.<br />
Allerdings gibt es einige grundsätzliche<br />
Unterschiede: Eine Software wie ein<br />
Server-Betriebssystem, das auf einem herkömmlichen<br />
PC läuft, lässt sich erweitern.<br />
Man kann zusätzliche Dienste wie eine Datenbank<br />
oder Antivirus-Software nachinstallieren.<br />
Ein NAS-Gerät ist eine geschlossene<br />
Box, bei der das nicht vorgesehen ist.<br />
Umgekehrt kann jedes gängige Server-<br />
Betriebssystem das, was ein typisches NAS-<br />
Gerät leistet, nämlich Dateien bereitstellen.<br />
Bevor man damit aber so weit ist, muss man<br />
ein ganzes Stück Weg zurücklegen: Installieren,<br />
dabei diverse Fragen beantworten, in<br />
den Verwaltungsfunktionen die richtigen<br />
Dienste aktivieren, in der Benutzerverwaltung<br />
die Konten anlegen und Freigaben einrichten<br />
– alles viel weiter verstreut, weil der<br />
Server ja noch viel mehr kann.<br />
Die Bedienoberfläche<br />
für ein NAS-Gerät fällt<br />
verglichen mit den<br />
Einstellmöglichkeiten<br />
bei einem ausgewachsenen<br />
Server<br />
simpel aus.<br />
Weitere Themen<br />
Mehr Clients anbinden S. 102<br />
Reichweite erhöhen S. 108<br />
Höhere Geschwindigkeit rausholen S. 114<br />
Mehr wert?<br />
Das lohnt sich nur, wenn man die Extras eines<br />
Servers braucht. Welche das sind, hängt stark<br />
von der gewählten Variante ab. Die regulären<br />
Server-Versionen sind für kleinere Netze<br />
wenig interessant, weil sie letztlich nur eine<br />
Plattform für Server-Dienste bereitstellen, die<br />
man extra kaufen muss. Ein „nackter“ Windows<br />
Server 2008 oder eines der Enterprise-<br />
Linuxe lohnen sich deshalb oft nicht.<br />
Als Schnäppchen erweisen sich sogenannte<br />
Small Business Server, die oft nicht teuerer<br />
<strong>als</strong> die regulären Versionen sind, aber viele<br />
Extras mitbringen. Die Microsoft-Variante<br />
enthält beispielsweise mit Exchange eine<br />
sehr mächtige E-Mail/Groupware-Lösung<br />
und mit den Sharepoint Services eine zurzeit<br />
sehr gelobte Funktion, um die Zusammenarbeit<br />
in Arbeitsgruppen zu organisieren,<br />
etwa mit Versionierung von Dokumenten.<br />
Ein Schmankerl hat Microsoft für seinen<br />
Windows Home Server auf die Beine gestellt.<br />
Er sichert Windows-Clients auf smarte Weise,<br />
indem er nur seit dem letzten <strong>Backup</strong>-Lauf geänderte<br />
Cluster speichert. Noch dazu legt er<br />
Dateien, die auf mehreren Clients im Netz liegen,<br />
nicht redundant in seinen <strong>Backup</strong>s an.<br />
Dadurch spart er erheblich Platz, wenn ähnliche<br />
Clients in der Sicherung stecken. Dank<br />
einer Recovery-CD, die aus dem <strong>Backup</strong> einen<br />
PC komplett wiederherstellen kann, verliert<br />
ein Festplattendefekt seinen Schrecken.<br />
Diesen zurzeit einzigartigen Ansatz trüben<br />
Kinderkrankheiten des Home Server: Bis zum<br />
kostenlos erhältlichen Power Pack 1 schredderte<br />
er gerne Daten, wenn ein Programm sie<br />
auf einer Freigabe offen<br />
hielt und bearbeitete. Außerdem<br />
rödelte mancher<br />
Server permanent auf den<br />
Festplatten herum, offenbar<br />
um das dateiorientierte<br />
„RAID“ neu zu ordnen.<br />
Leider beschränkt Microsoft<br />
die Zahl der Clients<br />
für den Home Server auf<br />
zehn.<br />
Eines kann der Home<br />
Server nicht, was früher<br />
oder später gefragt ist:<br />
eine zentrale Benutzerdatenbank<br />
anbieten. Sie stellt eine Art Meldeamt<br />
für Benutzer dar und ist praktisch etwa in<br />
einer Schule, wo sich Schüler an verschiedenen<br />
Rechnern anmelden wollen. In der Windows-Welt<br />
heißt das „Domäne“. Rechner werden<br />
dort <strong>als</strong> Mitglieder aufgenommen und<br />
schließen ihre Benutzerdatenbank mit der<br />
zentralen kurz.<br />
Wenn man einen PC zum Mitglied in der<br />
Domäne macht, kennt er alle Benutzer im lokalen<br />
Netz. Jeder in der Domäne bekannte<br />
Benutzer kann sich dann anmelden. Die gemeinsame<br />
Datenbank stellt sicher, dass Dateien,<br />
die Benutzer „hugo“ zum Beispiel auf<br />
einer externen Festplatte anlegt, auch noch<br />
ihm gehören, wenn er einen neuen PC bekommt<br />
oder diese an einen anderen PC anschließt.<br />
Windows ordnet jedem Konto eine<br />
einheitliche Nummer (SID) zu, die statt des<br />
Namens mit einer Datei abgelegt wird.<br />
Um eine Windows-Domäne aufzubauen,<br />
muss man nicht zwangsläufig auch einen<br />
Server bei Microsoft kaufen. Der freie Windows-Server<br />
Samba, der auch in jedem<br />
Linux-Server steckt, kann <strong>als</strong> sogenannter<br />
Domänen-Controller (DC) laufen. Er speichert<br />
dann die Datenbank mit den Benutzerinformationen,<br />
etwa Name, Kontoname,<br />
Passwort, eventuelle Einschränkungen für<br />
die Anmeldung, Mitgliedschaft in Gruppen,<br />
und beantwortet übers Netz auch Anfragen<br />
zur Anmeldung von Benutzern und Passwortänderungswünsche.<br />
Auch ein NAS-Gerät profitiert von einer<br />
Domäne. Die meisten lassen sich so konfigurieren,<br />
dass sie der Benutzerdatenbank einer<br />
Domäne vertrauen. Damit entfällt das Einrichten<br />
von Konten und Passwörtern auf<br />
c’t 2008, Heft 20<br />
©<br />
Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />
99