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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Report | Internet-Infrastruktur<br />

Beide Firmen stellen ebenfalls<br />

DPI-Appliances her und generieren<br />

Gewinn daraus, dass Provider<br />

Traffic bestimmter Applikationen<br />

drosseln wollen.<br />

Von diesen bei Endkundenfokussierten<br />

Providern gemessenen<br />

Traffic-Daten auf den gesamten<br />

Internet-Datenverkehr<br />

zu schließen, wäre allerdings<br />

f<strong>als</strong>ch, da die Nutzung durch<br />

Firmen ganz anders aussieht. Die<br />

interessenneutralen Forscher<br />

von TeleGeography kommen<br />

denn auch zu gänzlich anderen<br />

Ergebnissen. Sie gehen von 25<br />

Prozent Tauschbörsen-Verkehr<br />

in 2008 aus. Um diese Prognose<br />

treffen zu können, baten sie viele<br />

große und kleine Carrier, stichprobenweise<br />

ihren Traffic auf<br />

Layer-7-Ebene mitzuschneiden<br />

und die Ergebnisse zu melden.<br />

Forschungsleiter Schoonover<br />

bestätigt gegenüber c’t: „Wir<br />

sehen bei Providern, die Privatkundenhaushalte<br />

mit Breitbandanschlüssen<br />

versorgen, wesentlich<br />

mehr P2P-Traffic <strong>als</strong> bei<br />

jenen, die primär Geschäftskunden<br />

bedienen.“ Ohnehin könne<br />

man den Zahlen, die man aus<br />

den DPI-Analysen der Carrier erhalte,<br />

nur bedingt trauen: „P2P-<br />

Traffic verschleiert oft wirksam<br />

seine wahre Natur.“ Deshalb<br />

könne es durchaus sein, dass<br />

auch die Zahlen von TeleGeography<br />

in die eine oder andere<br />

Richtung daneben liegen.<br />

Der offensichtlichen Kaffeesatzleserei<br />

zum Trotz benutzen<br />

insbesondere Gegner des freien<br />

Datenverkehrs solcherlei Studien<br />

gerne, um ihren Anliegen Nachdruck<br />

zu verleihen. Tauschbörsen<br />

und Video-Streaming verstopfen<br />

das Internet zusehends, heißt es<br />

dann. Deshalb müsse der kostenfreie<br />

Zugang zum weltweiten<br />

Netz der Netze eingeschränkt<br />

werden. Wer bestimmte Daten<br />

schnell beziehen möchte, sollte<br />

demnach zahlen – die sogenannte<br />

Netzneutralität wäre<br />

aufgehoben.<br />

P2P-Amok<br />

Tatsächlich bereitet der Erfolg<br />

von Tauschbörsen den IP-Carriern<br />

schon seit Jahren einiges<br />

Kopfzerbrechen. Zwar möchte<br />

keiner von ihnen die P2P-Netzwerke<br />

missen – schließlich sorgen<br />

sie für Bandbreitennachfrage.<br />

Und für eine Bedrohung bezüglich<br />

der Netzkapazitäten hält<br />

sie ernsthaft wohl niemand.<br />

Aber auf technischer und ökonomischer<br />

Ebene stellen sich Herausforderungen,<br />

die noch nicht<br />

befriedigend gelöst sind.<br />

Die Tauschbörsen – allen voran<br />

zurzeit Bittorrent – fahren<br />

IP-Carriern gehörig in die Parade.<br />

Bis auf wenige Riesen- oder in der<br />

Fachsprache „Tier-1“-Carrier wie<br />

Level3, AT&T oder Cogent zahlen<br />

die Netzbetreiber für die Durchleitung<br />

von Daten eigener Kunden<br />

durch fremde Netze. Deshalb<br />

versuchen sie mit geschicktem<br />

Routing, Traffic so oft und lange<br />

wie möglich im eigenen Netz zu<br />

belassen. P2P-Netzwerke scheren<br />

sich darum aber nicht, sondern<br />

verfolgen ihr eigenes Routing-<br />

Konzept auf Applikationsebene.<br />

Ein Bittorrent-Client etwa holt<br />

sich manche Teile der angeforderten<br />

Datei beim Nachbarn um<br />

die Ecke, andere aus dem anderen<br />

Ende der Welt.<br />

Bild: LambdaNet Communications Deutschland AG<br />

An Glasfaserkapazitäten herrscht laut Expertenmeinung auf<br />

absehbare Zeit kein Mangel.<br />

©<br />

90 c’t 2008, Heft 20<br />

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