Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala
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Prüfstand | Notebook<br />
Jörg Wirtgen<br />
Rauschender<br />
Alleskönner<br />
Langläufer Sony Vaio VGN-Z11 mit 13-Zoll-<br />
Display und 1,5 Kilogramm Gewicht<br />
Leichte Notebooks mit 13-Zoll-Display gibt es mehrere,<br />
doch keines ist so üppig ausgestattet wie das VGN-Z11:<br />
abschaltbarer Grafikchip, DVD-Brenner, Spitzendisplay,<br />
UMTS und acht Stunden Laufzeit kennt man sonst nur von<br />
schwereren Notebooks. Sollte Sony die Symbiose aus<br />
Subnotebook und Desktop-Replacement gelungen sein?<br />
Auf den ersten Blick wirkt<br />
das VGN-Z11 seltsam<br />
breit, was am noch ungewöhnlich<br />
gedrungenen Display-<br />
Format von 16:9 liegt. Tatsächlich<br />
nimmt das dunkelgraue Gehäuse<br />
ziemlich genau die Fläche<br />
einer DIN-A4-Seite ein und fällt<br />
damit kleiner <strong>als</strong> bisherige Subnotebooks<br />
mit 13-Zoll-Display<br />
aus. Mit drei Zentimeter Dicke<br />
gehört es allerdings nicht zu den<br />
schlanken Notebooks.<br />
Der Rumpf ist stabil und verwindungssteif<br />
– anders der Display-Deckel,<br />
der extrem flach und<br />
biegsam ist, wie alle Sony-Deckel<br />
mit LED-beleuchteten Displays.<br />
Auch heftige Verwindungen<br />
überstand er allerdings ohne Beschädigungen.<br />
In engen Taschen<br />
drückt die Tastatur aufs Display<br />
und hinterlässt fettige Abdrücke.<br />
Dank der glatten Displayoberfläche<br />
lassen sie sich gut entfernen,<br />
alternativ legt man beim Zuklappen<br />
ein Tuch über die Tasten.<br />
Das Display im etwa 1700<br />
Euro teuren VGN-Z11MN/B hat<br />
eine Auflösung von 1366 x 768<br />
Punkten, was 120 dpi entspricht<br />
und von vielen Anwendern <strong>als</strong><br />
angenehme Punktdichte empfunden<br />
wird. Im getesteten<br />
WN/B für 2100 Euro und dem<br />
2500 Euro teuren Topmodell<br />
VN/B kommt ein Bildschirm mit<br />
1600 x 900 Punkten zum Einsatz.<br />
Dessen 140 dpi sind nicht jedermanns<br />
Geschmack und erfordern<br />
eine nahe Sitzposition.<br />
Dafür bekommt man fast die<br />
Auflösung eines 20-Zoll-Monitors<br />
und muss unterwegs auch<br />
bei platzhungrigen Anwendungen<br />
wenige Kompromisse eingehen.<br />
Zum Vergleich: Auf einem<br />
15,4-Zoll-Display ergeben<br />
1680 x 1050 Punkte 129 dpi und<br />
1920 x 1200 Punkte 147 dpi.<br />
Der Bildschirm zeigt überaus<br />
kräftige Farben über einen breiten<br />
Blickwinkelbereich und erreicht<br />
eine maximale Helligkeit<br />
von freilufttauglichen 274 cd/m 2<br />
bei sehr gleichmäßiger Ausleuchtung.<br />
Die grobe Regelung der<br />
Hintergrundbeleuchtung kennt<br />
nur eine Stufe zwischen 100<br />
cd/m 2 und dem Maximum. Eine<br />
erfreulich wirksame Entspiegelung<br />
sorgt dafür, dass trotz glatter<br />
Oberfläche nur wenige Reflexionen<br />
entstehen – mehr und<br />
konturierter <strong>als</strong> bei einem matten<br />
Display, aber nicht so einschränkend<br />
stark wie auf den<br />
meisten Spiegeldisplays.<br />
Die Gehäusebreite nutzt Sony<br />
für eine Tastatur im von externen<br />
Tastaturen gewohnten 19-mm-<br />
Raster. Wie inzwischen bei mehreren<br />
Notebooks zu finden, messen<br />
die Tasten 13,5 mm im Quadrat<br />
und ragen in 5,5 mm Abstand aus<br />
der Oberschale. Dem Schreibgefühl<br />
tut das keinen Abbruch.<br />
Schade nur, dass separate Tasten<br />
für Bild auf, Bild ab, Pos1 und<br />
Ende fehlen und dass das Touchpad<br />
in der Gehäusemitte liegt<br />
und damit Zehnfingerschreiber<br />
leicht versehentliche Mausklicks<br />
mit dem Handballen erzeugen.<br />
Technik<br />
Dank Intels 25-Watt-Prozessoren<br />
muss man nicht wie in anderen<br />
Subnotebooks mit der gedrosselten<br />
Rechenkraft der LV- und ULV-<br />
Stromsparvarianten vorliebnehmen.<br />
Zwar erreichen diese P-Prozessoren<br />
nicht die 2,8 GHz des<br />
Core-2-Duo-Spitzenreiters, aber<br />
mit 2,53 GHz liegen sie dicht dran<br />
und lassen die maximal 1,86 GHz<br />
schnellen Stromsparer hinter sich.<br />
Die ganz schnelle P-Variante mit<br />
6 MByte L2-Cache setzt Sony freilich<br />
nur im teuersten VGN-Z11 ein.<br />
Der Chipsatz Mobile GM45<br />
stammt aus Intels Centrino-2-<br />
Paket mit FSB1066. Sogar DDR3-<br />
Speicher spendiert Sony, und<br />
zwar direkt 4 GByte, wovon unter<br />
dem 32-Bit-Vista aber nur 3 nutzbar<br />
sind. DDR3-Module sind kaum<br />
flotter <strong>als</strong> DDR2, kommen aber<br />
mit etwas weniger Strom aus.<br />
Sony realisiert ein Hybridsystem<br />
aus Chipsatzgrafik und separatem<br />
Grafikchip, dem Nvidia<br />
GeForce 9300M GS. Mit einem<br />
Schalter über der Tastatur kann<br />
man wechseln, ohne Windows<br />
herunterfahren zu müssen. Der<br />
Schaltvorgang dauert ein paar<br />
Sekunden und wird von der Warnung<br />
begleitet, dass man alle<br />
Anwendungen vorher schließen<br />
soll – im Test überstanden 2D-<br />
Anwendungen das Umschalten<br />
problemlos, DirectX-Anwendungen<br />
stürzten ab. Datenverluste<br />
traten nicht auf, sind aber mit<br />
anderen Programmen denkbar.<br />
Der GeForce 9300M GS beschleunigt<br />
3D-Spiele etwa um<br />
den Faktor 2 bis 2,5 gegenüber<br />
der Chipsatzgrafik, wie ein sehr<br />
langsam getakteter 8600M GS.<br />
Auch wenn viele 3D-Spiele aufgrund<br />
des separaten, 256 MByte<br />
großen Bildspeichers spürbar<br />
schneller laufen, ist das kein<br />
bahnbrechender Vorsprung. Mobile<br />
High-End-Chips erreichen<br />
noch mal etwa die vierfache Geschwindigkeit.<br />
Wenn man schon<br />
die aufwendige Hybridtechnik<br />
bezahlt, hätte man sich doch<br />
einen 9500M GS oder mehr gewünscht.<br />
Dem Einstiegsmodell<br />
gönnt Sony nur 128 MByte Bildspeicher,<br />
was bis zu 30 Prozent<br />
3D-Performance kosten dürfte.<br />
Laufzeit und Lautstärke<br />
Im Netzbetrieb zieht der GeForce-<br />
Chip rund 10 Watt zusätzlich, was<br />
selbst im Dauerbetrieb keine<br />
hohen Stromkosten verursacht.<br />
Im Akkubetrieb reduziert Sony die<br />
Leistungsaufnahme des Grafikchips,<br />
sodass der Unterschied auf<br />
etwa drei Watt schrumpft, aber<br />
aufgrund der äußerst niedrigen<br />
Gesamtleistungsaufnahme macht<br />
sich das dennoch in einem großen<br />
Laufzeitunterschied bemerkbar:<br />
Bei voller Displayhelligkeit<br />
ohne CPU-Last hält das VGN-Z mit<br />
der Chipsatzgrafik sechseinhalb,<br />
mit der GeForce-Grafik knapp<br />
über fünf Stunden durch – schon<br />
mit Nvidia-Grafik außergewöhnlich<br />
lange. Ein Hochkapazitätsakku<br />
für 299 Euro hebt das Notebook<br />
hinten leicht an und sorgt<br />
für etwa 50ˇProzent längere Laufzeiten,<br />
maximal fast zwölf Stunden.<br />
Die Ladeelektronik geht allerdings<br />
sehr zögerlich zu Werke<br />
und benötigt schon beim normalen<br />
Akku über dreieinhalb Stunden<br />
für eine Komplettbetankung.<br />
Die kompakte Bauweise hat<br />
einen häufig rotierenden und<br />
die Drehzahl wechselnden Lüfter<br />
zur Folge, der schon bei geringer<br />
Rechenlast mit 0,2 bis 0,4 Sone<br />
auf sich aufmerksam macht,<br />
auch mit der Chipsatzgrafik. Er<br />
rauscht zwar ohne nervende<br />
Obertöne, ist aber nur in lauter<br />
Umgebung zu überhören. Unter<br />
82 c’t 2008, Heft 20<br />
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