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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Prüfstand | Fernsehempfänger<br />

Hartmut Gieselmann<br />

Kleines<br />

Fernsehspiel<br />

DVB-T-Empfänger Play-TV für Playstation 3<br />

Play-TV soll aus der Playstation 3 einen vollwertigen digitalen<br />

Videorecorder machen, der Fernsehsendungen selbst<br />

dann im Hintergrund aufzeichnet, wenn man spielt oder<br />

Blu-ray-Filme anschaut.<br />

Als Multimediazentrale<br />

kann die Playstation 3 von<br />

Haus aus zwar Blu-rayund<br />

DVD-Filme sowie MP3-Musik<br />

abspielen, aber mangels TV-Tuner<br />

keine Fernsehsendungen<br />

empfangen oder aufzeichnen.<br />

Diese Funktion lässt sich mit dem<br />

externen DVB-T-Empfänger Play-<br />

TV nachrüsten. Dieser wird an<br />

eine der beiden vorderen USB-<br />

Buchsen der Konsole angeschlossen,<br />

die ihn gleichzeitig mit Strom<br />

versorgt. Ein separates Netzteil ist<br />

nicht nötig, wohl aber eine Antenne<br />

für den Empfang, die nicht<br />

mitgeliefert wird. Wer die Software<br />

nicht mit dem Gamepad<br />

steuern will, muss eine Blu-ray-<br />

Fernbedienung für 30 Euro dazukaufen.<br />

Nach der Installation findet<br />

man ein separates Software-Icon<br />

im XMB-Hauptmenü der PS3.<br />

Der Start der Play-TV-Software<br />

dauert etwa 20 Sekunden. Danach<br />

kann der Anwender in<br />

einem schicken 3D-Menü die<br />

unterschiedlichen Funktionen<br />

anwählen. Die Bedienung geht<br />

zwar flott von der Hand, trotzdem<br />

fragt man sich, warum Sony<br />

Play-TV nicht direkt in das PS3-<br />

Menü integriert hat.<br />

Beim ersten Start sucht Play-<br />

TV die Sender automatisch und<br />

listet sie im Planer übersichtlich<br />

auf. Allerdings lassen sich die<br />

Programmplätze nicht sortieren,<br />

sondern nur Lieblingssender<br />

markieren und ausfiltern. Die<br />

Aufzeichnungen kann man über<br />

einen elektronischen Programmführer<br />

(EPG) leicht für eine<br />

Woche im Voraus planen. Da<br />

Play-TV jedoch keinen Video-<br />

Text empfangen kann, lassen<br />

sich keine weiteren Programminformationen<br />

einholen; auch<br />

nicht die Untertitel für Hörgeschädigte<br />

auf Tafel 150.<br />

Play-TV weckt die Konsole zur<br />

Aufzeichnung rechtzeitig aus<br />

dem Standby (da verbraucht sie<br />

nur 1,5 Watt) auf und schaltet sie<br />

anschließend wieder aus. Auch<br />

wenn man zwischendurch oder<br />

gar während der Aufnahme ein<br />

Spiel spielt oder einen Blu-ray-<br />

Film anschaut, kommt der<br />

Videorecorder nicht aus dem<br />

Tritt. Er versieht seinen Dienst<br />

unbemerkt im Hintergrund.<br />

Die Aufnahmen landen zunächst<br />

in einem abgeschotteten<br />

Bereich der Play-TV-Software<br />

und können nur von dort aus angeschaut<br />

werden. Wer sie von<br />

der PS3 herunterkopieren will,<br />

muss sie zunächst in das Video-<br />

Verzeichnis der Konsole verschieben.<br />

Dort belegt der MPEG-<br />

2-Transportstrom (.m2ts) je nach<br />

Bitrate der ausgestrahlten Sendung<br />

etwa 1,2 GByte pro aufgezeichneter<br />

Fernsehstunde. Die<br />

40-GByte-Konsole reicht <strong>als</strong>o<br />

rund für 30 Stunden, auf das<br />

neue 80-GByte-Modell passen<br />

bis zu 60 Stunden.<br />

Obwohl der DVB-T-Empfänger<br />

zwei Tuner (DiBcom DiB7070-<br />

PB1 mit DiBcom DiB0700C USB-<br />

Controller) eingebaut hat, lässt<br />

sich nur eine Sendung zur gleichen<br />

Zeit aufzeichnen. Der zweite<br />

Tuner erlaubt es lediglich,<br />

währenddessen eine zweite Sendung<br />

zu betrachten und per<br />

Timeshift zu pausieren. Leider<br />

wird das Antennensignal nicht<br />

zum Fernsehgerät durchgeschliffen.<br />

Wer zum Fernsehen nicht<br />

immer die PS3 mit ihrem enormen<br />

Strombedarf (je nach Modell<br />

zwischen 130 und 180 Watt)<br />

einschalten will, braucht eine<br />

Antennenweiche.<br />

Über den EPG lassen sich Aufzeichnungen bequem eine<br />

Woche im Voraus planen.<br />

Play-TV<br />

DVB-T-Empfänger für Playstation 3<br />

Hersteller Sony Computer Entertainment<br />

Anschlüsse 1 x USB, 1 x Antenne<br />

Preis<br />

103 e<br />

Standard- statt HD-TV<br />

Unterwegs kann man Play-TV<br />

auch mit Hilfe der PSP per Remote<br />

Play über WLAN oder das<br />

Internet steuern, Aufnahmen<br />

programmieren und Sendungen<br />

ansehen. Die Aufnahmen lassen<br />

sich jedoch nicht direkt von der<br />

PSP abspielen, weil diese den<br />

MPEG-2-Transportstrom nicht<br />

dekodieren kann. Sony preist<br />

Play-TV in der Werbung irreführenderweise<br />

mit der Wiedergabe<br />

von HD-Sendungen an. Den<br />

dazu nötigen H.264-Decoder<br />

bringt die Software zwar mit,<br />

allerdings werden solche Sendungen<br />

in Deutschland die nächsten<br />

Jahre nicht ausgestrahlt.<br />

Hierzulande muss man sich mit<br />

PAL-Auflösung in MPEG-2 begnügen.<br />

Bei den öffentlich-rechtlichen<br />

Sendern ist die Bildqualität<br />

noch einigermaßen in Ordnung,<br />

auf großen HD-Fernsehern stören<br />

Artefakte nur selten den Bildeindruck.<br />

Gruselig wird es aber<br />

bei privaten Sendern, wenn diese<br />

die Transferrate des Videostroms<br />

teilweise auf unter 2 MBit/s drosseln.<br />

Hier hilft selbst die an sich<br />

gute Bildskalierung von Play-TV<br />

nicht weiter.<br />

Die uns zum Test zur Verfügung<br />

gestellte Vorabversion der<br />

Software enthielt noch Fehler.<br />

Zwar störten die Hintergrundaufnahmen<br />

weder beim Spielen<br />

noch bei der Blu-ray-Wiedergabe,<br />

die Sendungen wurden jedoch<br />

nicht immer korrekt aufgezeichnet<br />

– selbst wenn die PS3<br />

nicht anderweitig beschäftigt<br />

war. Schuld war laut Fehlermeldung<br />

ein zu schwaches Antennensignal.<br />

Da Play-TV die Sign<strong>als</strong>tärke<br />

der Sender nicht anzeigte,<br />

ließ sich die Ausrichtung der Antenne<br />

nicht optimieren. Einige<br />

Aufzeichnungen ließen sich zwar<br />

innerhalb der Play-TV-Software<br />

anschauen, aber nicht nach dem<br />

Verschieben in das Video-Verzeichnis.<br />

„Defekte Daten“ meldete<br />

die Konsole lapidar. Auf einem<br />

PC ließen sie sich aber weiterhin<br />

problemlos betrachten. Auch<br />

die Blu-ray-Fernbedienung war<br />

noch nicht komplett integriert,<br />

die Rückspultaste blieb ohne<br />

Funktion. Laut Sony sollen die<br />

Probleme in der Verkaufsversion<br />

behoben sein. Über die automatische<br />

Update-Funktion könne<br />

man zudem Online-Patches veröffentlichen,<br />

um weitere Funktionen<br />

nachzurüsten und Fehler<br />

zu beheben.<br />

Wenn auch Fernsehjunkies einige<br />

übliche Funktionen vermissen,<br />

bietet Play-TV eine günstige<br />

Möglichkeit, die Playstation 3 zum<br />

Festplattenrecorder aufzurüsten.<br />

Wer ab und zu eine Fernsehsendung<br />

aufzeichnen will, bekommt<br />

eine gut bedienbare Software<br />

mit praktischer Timeshift-Funktion,<br />

die Sony bis zum geplanten<br />

Verkaufsstart am 18. September<br />

allerdings noch ein wenig glatt<br />

bügeln muss. (hag) c<br />

78 c’t 2008, Heft 20<br />

©<br />

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