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Bequemer als Backup Bequemer als Backup - Wuala

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Prüfstand | Audioeditoren<br />

Offline-Routinen bereit, deren<br />

Ergebnis man entweder „auf gut<br />

Glück“ dem Audiomaterial hinzufügt<br />

oder die man über eine<br />

Vorhörfunktion vor deren endgültiger<br />

Applikation klanglich<br />

überprüfen kann.<br />

Solche ins Programm integrierten<br />

DSP-Module sollte man, solange<br />

es sich dabei um typische<br />

Effektroutinen wie Hall, Chorus<br />

oder Echo handelt, ohnehin mit<br />

einer gewissen Skepsis betrachten:<br />

Das Angebot an spezialisierten<br />

Effekt-Plug-ins ist inzwischen<br />

auch im Freeware-Bereich so<br />

groß, dass Offline-Module heutzutage<br />

antiquiert wirken. Das gilt<br />

auch für Audioeditoren, die keine<br />

vernünftige Plug-in-Verwaltung<br />

haben. Zeitgemäße Programme<br />

erlauben im Idealfall das Einrichten<br />

beliebiger Plug-in-Ketten, die<br />

sich im „normalen“ Wiedergabebetrieb<br />

justieren lassen. Die nur<br />

offline funktionierenden Vorhörmodi<br />

sind zwar besser <strong>als</strong> nichts,<br />

sorgen aber für eine unnötige<br />

Unterbrechung im Arbeitsfluss.<br />

Eine Ausnahme von dieser<br />

Regel bilden die meist sehr rechenintensiven<br />

Routinen zur<br />

Zeit- und Tonhöhenkorrektur<br />

(Timestretching und Pitchshifting)<br />

sowie zur Anpassung der<br />

Bitbreite (Dithering) und Sample-Rate.<br />

Gerade um das Dithering<br />

erreichen die Diskussionen<br />

selbst in Profikreisen nahezu<br />

pseudoreligiöse Dimensionen.<br />

Ein sehr guter, weil besonders<br />

verlustfreier Dithering-Algorithmus<br />

ist ein ebenso unschlagbares<br />

Kaufargument wie ein besonders<br />

gut funktionierendes<br />

Timestretching-Modul. Selbst<br />

die Offline-Berechnung gilt in<br />

diesem Fall nicht <strong>als</strong> Manko:<br />

Qualität geht über Zeitgewinn.<br />

Babylon<br />

Eine wichtige Aufgabe von Audioeditoren<br />

besteht darin, dem<br />

Anwender im Dickicht der verschiedensten<br />

Audioformate hilfreich<br />

übersetzend zur Seite zu stehen.<br />

Trieben zunächst diverse<br />

proprietäre Sample- und oft sogar<br />

Datenträgerformate den Audiowerker<br />

in die Verzweiflung, so<br />

sieht sich der Audiointeressierte<br />

heute von zahlreichen 16- und 24-<br />

Bit-Varianten umgeben – von den<br />

unterschiedlichen Kompressionsverfahren<br />

ganz zu schweigen.<br />

Ein brauchbarer Editor beherrscht<br />

daher mindestens das<br />

Lesen und Schreiben von Waveund<br />

AIFF-Dateien in den üblichen<br />

16- und 24-Bit-Auflösungen; auch<br />

bei MP3 und Ogg Vorbis muss er<br />

nicht passen. Extrapunkte fährt<br />

ein, wer zusätzlich mit Wave-64-<br />

oder Broadcast-Wave-Formaten<br />

zurechtkommt, die im professionellen<br />

Bereich häufig Verwendung<br />

finden und auch Dateigrößen<br />

jenseits der zwei Gigabyte<br />

gestatten. Darüber hinaus gibt es<br />

zahllose Exoten, deren Unterstützung<br />

im Einzelfall durchaus entscheidend<br />

sein mag.<br />

Navigieren<br />

Als Grundvoraussetzung vernünftiger<br />

Bearbeitung sollten<br />

die Programme die Audiodatei<br />

möglichst übersichtlich darstellen<br />

und dem Anwender das Navigieren<br />

darin so einfach wie<br />

möglich machen. Am effektivsten<br />

funktioniert das unserer Ansicht<br />

nach mit einem zweigeteilten<br />

Fenster, das in der oberen<br />

Hälfte die komplette Wellenform<br />

darstellt; eine Markierung darin<br />

zeigt an, welcher Ausschnitt daraus<br />

im unteren Bereich vergrößert<br />

zu sehen ist. Das erlaubt<br />

einerseits den Blick aufs Detail,<br />

andererseits verliert man nicht<br />

den Überblick. Zudem lässt sich<br />

diese optische Umsetzung der<br />

hörbaren Daten beliebig mit raffinierten<br />

Zoom-Funktionen verfeinern.<br />

Erstaunlich nur, dass<br />

immer noch einige Editoren auf<br />

diese Art der Darstellung verzichten<br />

und eigene, eigenwillige<br />

Wege gehen. Bei Freeware mag<br />

dies verzeihlich sein, bei kommerziellen<br />

Produkten nicht.<br />

Brennen<br />

Fertig bearbeitete Audiodateien<br />

sogleich auf CD zu schreiben ist<br />

eine naheliegende Idee. Eine<br />

entsprechende Funktion zählt<br />

daher bei allen kommerziellen<br />

Editoren zur Pflichtausstattung,<br />

am besten sowohl für Audio- <strong>als</strong><br />

auch für Daten-CDs, um auch<br />

eine Datensicherung anlegen zu<br />

können. Und ein halbwegs vollständig<br />

ausgestatteter Audioeditor<br />

schickt seinen Anwender<br />

zum Grabben eines Tracks vom<br />

Silberling nicht erst in eine andere<br />

Applikation.<br />

Da man bei der Arbeit mit Audiomaterial<br />

schnell die Kapazitätsgrenzen<br />

herkömmlicher CDs<br />

überschreiten kann, wäre auch<br />

das Erstellen von Daten-DVDs<br />

praktisch, doch diese Funktion<br />

bietet bislang nur Wavelab von<br />

Steinberg. Das Schreiben von<br />

Acoustica überzeugt mit professionellen Features, gelungener<br />

Bedienoberfläche und ansprechender Plug-in-Anbindung –<br />

zum fairen Preis.<br />

Audio-DVDs (DVD-A) dürfte für<br />

den durchschnittlichen Anwender<br />

kaum von Belang sein.<br />

Spurensuche<br />

Alle vorgestellten Programme<br />

verarbeiten Mono- oder Stereosignale,<br />

Adobe Soundbooth,<br />

Acoustica, Sound Forge, Twisted<br />

Wave und Wavelab auch Surround-Sound.<br />

In Freeware-Versionen<br />

sind solche Funktionen nicht<br />

zu haben. Obendrein braucht<br />

man zum Surround-Mix eine spezielle<br />

Audio-Hardware mit sechs<br />

physischen Ausgangskanälen, die<br />

sich, wenigstens paarweise, <strong>als</strong><br />

separate Audiodevices ansprechen<br />

lassen müssen – die meisten<br />

Consumer-Soundkarten überfordert<br />

man mit solchen Wünschen.<br />

Nicht mit Surround-Sound<br />

gleichzusetzen ist die Multitrack-<br />

Fähigkeit einiger Editoren, <strong>als</strong>o<br />

Audiomaterial auf mehreren<br />

Spuren anordnen zu können. So<br />

lässt sich zwar mit Audacity<br />

mehrspurig arbeiten, doch werden<br />

die Tracks lediglich auf eine<br />

stereofone Summe zusammengeführt.<br />

Im Umkehrschluss ertönt<br />

nicht jede Audiomontage<br />

des surroundfähigen Wavelab<br />

automatisch im Rundumklang,<br />

sondern muss erst entsprechend<br />

eingerichtet werden.<br />

Sichtbar<br />

Gelegentlich kann es sinnvoll<br />

sein, Videos in ein Audioprojekt<br />

einzubinden. Sei es, um einen<br />

kurzen Musik-Clip bildgenau zusammenzustellen,<br />

ein Musikstück<br />

präzise auf Szenenlänge zu<br />

bringen oder einfach verschiedene<br />

Geräusche direkt auf ihre<br />

Bildwirkung hin zu erproben. Die<br />

Möglichkeit, Audiodaten an<br />

Video-Clips zu koppeln, bieten<br />

nur wenige Editoren – und die<br />

sind durchweg im höherpreisigen<br />

Segment angesiedelt.<br />

Für diesen Test haben wir das<br />

aktuelle Spektrum gängiger Programme<br />

zusammengetragen,<br />

vom simplen Schnitt-Werkzeug<br />

WavePad bis zum Funktionsboliden<br />

Wavelab, Editoren für Windows<br />

– wie Acoustica und Sound<br />

Forge – ebenso wie Soundbearbeiter<br />

für den Mac – Peak und<br />

Fission – oder mit Audacity ein<br />

entsprechendes Tool für Linux.<br />

Die Kombi-Pakete aus MIDI-Sequencer<br />

und Audio-Recording-<br />

Plattform nach Art von Steinberg<br />

Cubase oder Adobe Audition<br />

spielen in einer anderen Liga,<br />

weshalb sie in diesem Test nicht<br />

berücksichtigt wurden.<br />

Acon Acoustica<br />

Premium Edition 4.0<br />

Dem Windows-Programm Acon<br />

Acoustica gelingt der Spagat,<br />

eine frische Bedienoberfläche<br />

mit intuitiver Handhabung zu<br />

kombinieren. Die hellblau-graue<br />

Grundkolorierung der Oberfläche<br />

strengt auch bei längeren<br />

Sitzungen das Auge nicht an;<br />

trotz eher sanfter Kontraste ist<br />

alles gut lesbar. Selbst bei höheren<br />

Bildschirmauflösungen benötigt<br />

man keine Lupe für Minia-<br />

c’t 2008, Heft 20<br />

©<br />

Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />

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