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Mathematische Methoden der Physik I - Universität Bern

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Lösungen. Gibt es neben <strong>der</strong> Lösungsschar (6.9) weitere Lösungen <strong>der</strong><br />

Differentialgleichung (6.8), die sich nicht in <strong>der</strong> Form (6.9) schreiben<br />

lassen? Dass dies nicht <strong>der</strong> Fall ist, lässt sich folgen<strong>der</strong>massen einsehen.<br />

Es sei ¯v(t) irgendeine Lösung <strong>der</strong> Dgl. (6.8). Bilde h(t) = e γt¯v(t). Dann<br />

gilt<br />

ḣ(t) = γh(t) + e γt ˙¯v(t)<br />

= γh(t) − γh(t) = 0 . (6.10)<br />

Die Funktion h(t) ist also unabhängig von t, h(t)= konst. Daraus folgt<br />

¯v(t) = he −γt . Mit an<strong>der</strong>en Worten, jede Lösung <strong>der</strong> Dgl. (6.8) ist von<br />

<strong>der</strong> Form (6.9).<br />

Die Konstante c lässt sich bestimmen aus dem Wert <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

zur Zeit t = 0.<br />

Wir schliessen, dass <strong>der</strong> Satz D 1 auch in diesem Fall richtig ist.<br />

iii) Wir betrachten nun den allgemeinen Fall (6.3), mit γ, g ≠ 0. Zum<br />

Auffinden <strong>der</strong> Lösung stellen wir vorerst folgendes fest. Es seien mit<br />

v p , v 1 zwei Lösungen vorgegeben. Wir bilden die Differenz<br />

∆ = v 1 − v p . (6.11)<br />

Durch Differenzieren finden wir, dass ∆ die homogene Dgl.<br />

˙∆ + γ∆ = 0 (6.12)<br />

erfüllt und stellen fest, dass wir diese Gleichung eben gelöst haben. Mit<br />

an<strong>der</strong>en Worten: Wenn wir irgendeine Lösung v p (t) <strong>der</strong> inhomogenen<br />

Gleichung (6.3) finden, so lässt sich jede an<strong>der</strong>e Lösung v 1 darstellen<br />

als<br />

v 1 (t) = ∆(t) + v p (t)<br />

= ce −γt + v p (t) . (6.13)<br />

Und was hilft dies hier? Wir stellen fest, dass v = g/γ eine Lösung <strong>der</strong> Dgl.<br />

(6.3) ist. Die Geschwindigkeit ist eine Konstante für diese Lösung - sicher<br />

nicht <strong>der</strong> allgemeingültige Fall! Aber nach dem eben Gesagten lässt sich jede<br />

an<strong>der</strong>e Lösung schreiben als<br />

v(t) = ce −γt + g/γ . (6.14)<br />

Wie wir sehen, ist <strong>der</strong> Satz D 1 auch hier richtig: Wenn wir c = v 0 − g/γ<br />

wählen, so ist die Anfangsbedingung (6.5) offensichtlich erfüllt, und die Lösung<br />

eindeutig, weil die Konstante c festgelegt ist.<br />

Dazu nochmals etwas Nomenklatur:<br />

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