Mathematische Methoden der Physik I - Universität Bern
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Die Lösung erhält man, indem man die Gleichung durch f(y) dividiert<br />
und beide Seiten integriert:<br />
∫<br />
dx dy ∫<br />
1<br />
dx f(y) = dxg(x) + C .<br />
Es genügt dabei eine Integrationskonstante einzuführen, denn was zählt ist<br />
die Differenz zwischen den Integrationskonstanten auf beiden Seiten. Auf <strong>der</strong><br />
linken Seite wechselt man nun die Integrationsvariable von x auf y(x). Der<br />
Variablenwechsel bringt das Integral auf die Form<br />
∫<br />
dy dx ∫<br />
dy 1<br />
= dxg(x) + C ,<br />
dy dx f(y)<br />
∫ ∫<br />
1<br />
=⇒ dy = dxg(x) + C . (6.25)<br />
f(y)<br />
Nach <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Stammfunktion muss man die Gleichung nach y<br />
auflösen, um die Lösung zu erhalten.<br />
Eine Methode sich zu merken, welches Integral man ausrechnen muss,<br />
ist die Ableitung y ′ (x) = dy als Bruch dy dividiert durch dx zu lesen und<br />
dx<br />
Gleichung (6.24) in <strong>der</strong> Form<br />
dy<br />
f(y) = dxg(x)<br />
zu schreiben und dann links und rechts ein Integralzeichen hinzusetzen. Mathematisch<br />
macht das wenig Sinn, aber diese Eselsbrücke liefert das korrekte<br />
Integral (6.25).<br />
Beispiele:<br />
i) Für y ′ (x) = sin(y(x)) lautet das Integral<br />
∫<br />
∫<br />
1<br />
dy = dx + C = x + C ,<br />
cos 2 (y)<br />
tan(y) = x + C ,<br />
y = arctan(x + c)<br />
ii) Für y ′ (x) = f(x)y lautet das Integral<br />
∫<br />
dy 1 ∫<br />
= dxf(x) + C = F(x) + C ,<br />
y<br />
ln(y) = F(x) + C ,<br />
y = e F(x)+C<br />
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