Konstruktivismus, Theologie und Wahrheit - Religionslehrer im ...
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Zusammenfassend sei gesagt, dass die Konsequenz des <strong>Konstruktivismus</strong> für Seelsorge <strong>und</strong><br />
Religionspädagogik die von Ammermann geforderte Gr<strong>und</strong>haltung von Seelsorgern <strong>und</strong><br />
Lehrern ist, die ihnen Anvertrauten als „Konstrukteure von Religiosität bzw. von<br />
Daseinsbewältigung“ zu verstehen <strong>und</strong> auch ernst zu nehmen. 348 Das Subjekt soll betrachtet<br />
werden als „Erzeuger <strong>und</strong> Generierer kognitiver Modelle von Religiosität <strong>und</strong> Glaube [...].“ 349<br />
G. Büttner hebt in diesem Zusammenhang <strong>im</strong> Anschluss an Heinz von Foerster die Bedeutung<br />
der „prinzipiell unentscheidbaren Fragen“ hervor. Von Foerster schreibt: „Nur die Fragen, die<br />
prinzipiell unentscheidbar sind, können wir entscheiden [...], weil über entscheidbare Fragen<br />
schon <strong>im</strong>mer durch die Wahl des Rahmens, in dem sie gestellt wird, entschieden wird. Der<br />
Rahmen selbst mag sogar eine Antwort auf die ihm gestellte prinzipielle unentscheidbare Frage<br />
sein.“ 350<br />
348 AMMERMANN 2000, 7.<br />
349 AMMERMANN 2000, 345.<br />
350 VON FOERSTER 1996, 29. Von Foerster erläutert hier den Unterschied zwischen Antworten auf „entscheidbare<br />
Fragen“ <strong>und</strong> Antworten auf „unentscheidbare Fragen“. Erstere werden von Notwendigkeiten diktiert, letztere<br />
werden durch die Freiheit unserer Wahl, für die das menschliche Subjekt Verantwortung übernehmen muss,<br />
best<strong>im</strong>mt. Vgl. VON FOERSTER 1996, 28-29.<br />
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