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Gentechnikakzeptanz und Kommunikationsmaßnahmen in der ...

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K. Wöhlert / A. Weihermann: Charakterisierung <strong>der</strong> Gentechnik<br />

im Lebensmittelbereich Seite - 16 -<br />

2.3 GENTECHNISCHE FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

IM LEBENSMITTELBEREICH<br />

Verläßliche Angaben zu den Ausgaben für die gentechnische F&E im Lebensmittelbereich<br />

s<strong>in</strong>d schwer zu ermitteln. Gr<strong>und</strong> hierfür s<strong>in</strong>d Abgrenzungsunterschiede zwischen den lebensmittelbezogenen<br />

Anwendungsbereichen sowie von Bio- <strong>und</strong> Gentechnik, die <strong>in</strong> den<br />

wenigen, verfügbaren statistischen Erhebungen divergieren 115 .<br />

Die Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie ist <strong>der</strong> drittgrößte Wirtschaftszweig des verarbeitenden Gewerbes<br />

<strong>in</strong> Deutschland 116 . Dennoch ist das Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> gentechnischen Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung (F&E) des Lebensmittelbereiches von Zurückhaltung geprägt. Gr<strong>und</strong> hierfür<br />

ist die mangelnde Akzeptanz <strong>der</strong> Verbraucher gegenüber gentechnischen Produkten 117 .<br />

Ferner werden Entscheidungen zur Durchführung von F&E von an<strong>der</strong>en Faktoren determ<strong>in</strong>iert,<br />

wie die bestehende Rechtsunsicherheit 118 o<strong>der</strong> die bürokratischen Genehmigungsverfahren<br />

119 .<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz verlagern große <strong>in</strong>ternational agierende Lebensmittelhersteller, wie<br />

NESTLÉ <strong>und</strong> UNILEVER, ihre gentechnische F&E <strong>in</strong>s Ausland. Nichtsdestotrotz können die<br />

Lebensmittelhersteller <strong>in</strong> Deutschland nicht gewährleisten, daß Vorprodukte, die von Enzymherstellern,<br />

<strong>der</strong> Chemischen Industrie o<strong>der</strong> landwirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen<br />

entwickelt <strong>und</strong> zugeliefert werden, ke<strong>in</strong>e GVO enthalten o<strong>der</strong> mit solchen hergestellt<br />

wurden 120 .<br />

Die Gesamtausgaben für die biotechnologische F&E 121 durch den Staat wurden seit Beg<strong>in</strong>n<br />

<strong>der</strong> 90er Jahre stark erhöht. Im För<strong>der</strong>bereich Biotechnologie stiegen die Ausgaben des<br />

BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, FORSCHUNG UND TECHNOLOGIE<br />

(BMBF) von 1995 (397,1 Mio. DM) auf 406,3 Mio. DM (1996) <strong>und</strong> 459,5 Mio. DM<br />

(1997). Für 1998 wurden im Haushaltsentwurf 462,5 Mio. DM veranschlagt 122 . Die bio-<br />

115<br />

116<br />

117<br />

118<br />

119<br />

120<br />

121<br />

122<br />

Vgl. BEHRENS/MEYER-STUMBORG/SIMONIS (1997), S. 33 f.; DOLATA (1996), S. 21 f. Beispielhaft sei<br />

auf die Erhebung vom STATISTISCHEN BUNDESAMT (1995) h<strong>in</strong>gewiesen, die jedoch aufgr<strong>und</strong> methodischer<br />

Probleme ke<strong>in</strong>e regelmäßigen Erhebungen durchführen <strong>und</strong> somit auch ke<strong>in</strong>e vergleichenden Betrachtungen<br />

ermöglich. Im übrigen sei auf die jährlichen Datenerhebungen <strong>der</strong> Unternehmensberatung<br />

SCHITAG, ERNST & YOUNG h<strong>in</strong>gewiesen. Vgl. z.B. ERNST & YOUNG REPORT (1999).<br />

Vgl. BEHRENS/MEYER-STUMBORG/SIMONIS (1997), S. 30.<br />

Die Akzeptanz <strong>der</strong> Verbraucher wird im Kapitel 3 untersucht.<br />

Vgl. hierzu die ausführliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit den rechtlichen Aspekten im Exkurs <strong>in</strong> Kapitel<br />

3.1.2.3.<br />

Vgl. WEISENFELD-SCHENK (1995), S. 184; STOIBER (1993), S. 4.<br />

Die Unternehmen MONSANTO, AGREVO, NOVARTIS, BAYER, KWS SAATZUCHT, NOVO NORDISK o<strong>der</strong><br />

BOEHRINGER INGELHEIM werden als Produzenten von Vorprodukten für die Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie genannt.<br />

Vgl. BECHER/SCHUPPENHAUER (1996), S. 27; BEHRENS/MEYER-STUMBORG/SIMONIS (1997), S.<br />

37.<br />

Bei den Angaben <strong>der</strong> F&E-Ausgaben des Staates kann ke<strong>in</strong>e Unterscheidung nach den verschiedenen<br />

Branchen vorgenommen werden. Es ist darauf zu achten, daß <strong>in</strong> diesem Zahlenmaterial neben den Ausgaben<br />

für die F&E <strong>der</strong> Gentechnik im Lebensmittelbereich ebenso die Ausgaben für die F&E <strong>der</strong> Gentechnik<br />

im Chemie- <strong>und</strong> Pharmabereich enthalten s<strong>in</strong>d. Ebenso wurden die Daten nicht für die Gen- <strong>und</strong><br />

Biotechnik unterschieden.<br />

Vgl. BMBF (1998), S. 22; BMBF (1996a), Kapitel II/4 (B<strong>und</strong>esausgaben für F&E).

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