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Gentechnikakzeptanz und Kommunikationsmaßnahmen in der ...

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K. Wöhlert / A. Weihermann: E<strong>in</strong>flußträger auf die Akzeptanz <strong>der</strong> Gentechnik<br />

im Lebensmittelbereich bei den Verbrauchern Seite - 51 -<br />

ter zu <strong>der</strong> Kampagne “Essen aus dem Genlabor? - Natürlich nicht!”, jedoch setzt sich <strong>der</strong><br />

BUND im Gegensatz zum GeN für die gewaltfreie Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Freilandversuchen<br />

e<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus versucht <strong>der</strong> BUND Handelsunternehmen <strong>und</strong> Lebensmittelherstellern<br />

Zusagen h<strong>in</strong>sichtlich des Verzichtes auf die Gentechnik abzugew<strong>in</strong>nen. Mit diesen Unternehmen<br />

soll e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit <strong>in</strong>tensiviert werden 321 .<br />

4.4.1.3 GREENPEACE<br />

GREENPEACE ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Umweltschutzorganisation. Greenpeace Deutschland<br />

e.V. wurde im Jahre 1980 gegründet. Der Hauptsitz <strong>der</strong> Organisation ist Hamburg. Seit<br />

1982 ist GREENPEACE als geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragen. In Deutschland arbeiten <strong>in</strong><br />

über 80 Städten regionale Greenpeace-Gruppen mit ca. 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

322 .<br />

Die Organisation f<strong>in</strong>anziert sich zu 90% aus Spenden <strong>und</strong> För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n. Weitere F<strong>in</strong>anzierungsquellen<br />

s<strong>in</strong>d Erbschaften <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>ne des GREENPEACE Umweltschutzverlages 323 .<br />

Mit e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> werden die spektakulären GREENPEACE-Aktionen 324 sowie Recherchen,<br />

Fachstudien <strong>und</strong> die Öffentlichkeitsarbeit f<strong>in</strong>anziert. Mit e<strong>in</strong>em beträchtlichen<br />

Anteil <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzen werden darüber h<strong>in</strong>aus Kampagnen von GREENPEACE International<br />

unterstützt 325 .<br />

Im Herbst 1996 startete GREENPEACE die Kampagne “EINKAUFSNETZ”, <strong>in</strong> <strong>der</strong> es primär um<br />

Unterschriftensammlungen gegen den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Gentechnik im Lebensmittelbereich<br />

geht. Mit diesen Unterschriften soll die Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie gezwungen werden, Zusagen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des Verzichtes auf die Gentechnik zu geben 326 .<br />

321<br />

322<br />

323<br />

324<br />

325<br />

326<br />

Vgl. O.V. (1996c), S. 4.<br />

Vgl. GREENPEACE (1997a), S. 1 (nach eigener Pag<strong>in</strong>ation).<br />

Die GREENPEACE UMWELTSCHUTZVERLAG GMBH wurde 1983 gegründet. Der Verlag publiziert das<br />

Greenpeace Magaz<strong>in</strong>. Des weiteren werden Produkte aus ökologischen Materialien o<strong>der</strong> umweltschonenden<br />

Herstellungsverfahren, wie Bücher, Kalen<strong>der</strong> <strong>und</strong> Textilien verkauft. Vgl. GREENPEACE (1997a),<br />

S. 1 (nach eigener Pag<strong>in</strong>ation).<br />

Die Verfasser<strong>in</strong>nen möchten an dieser Stelle an verschiedene Aktionen <strong>der</strong> Gentechnik-Kampagnen von<br />

GREENPEACE er<strong>in</strong>nern. Am 10. Oktober 1996 verkleideten sich z.B. Greenpeace-Aktivisten mit Kan<strong>in</strong>chenmasken<br />

vor <strong>der</strong> Unilever-Zentrale <strong>in</strong> Hamburg <strong>und</strong> protestierten mit <strong>der</strong> Losung: “Wir s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />

Versuchskan<strong>in</strong>chen - ke<strong>in</strong>e Gentechnik <strong>in</strong>s Essen!” Am 16. Oktober 1996 seilten sich die Aktivisten<br />

vom Unilever-Hochhaus <strong>in</strong> Hamburg ab <strong>und</strong> entrollten e<strong>in</strong> Plakat mit e<strong>in</strong>em Rama-Becher <strong>und</strong> dem Slogan:<br />

“Wollen Sie Ihre Lebensmittel genmanipuliert?” Am 12. Dezember 1996 wurde e<strong>in</strong> Güterzug mit<br />

zum Teil gentechnisch verän<strong>der</strong>tem US-Futtermais für die Tschechische Republik im Hamburger Hafen<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Vom Kölner Dom wehte am 26. März 1997 e<strong>in</strong> Greenpeace-Plakat mit <strong>der</strong> Aufschrift<br />

“Mensch ist nicht Gott - stoppt Genmanipulation”. Vgl. GREENPEACE (1997b), S. 22 f. In e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Aktion von Greenpeace wurde am 11. November 1997 <strong>der</strong> Frachter “M.N. Istanbul” im Hafen von Rotterdam<br />

an <strong>der</strong> Entladung se<strong>in</strong>er ca. 60.000 Tonnen Sojabohnen, die zum Teil gentechnisch verän<strong>der</strong>t aus<br />

den USA kamen, geh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Das Schiff wurde mit e<strong>in</strong>em großen “X” markiert, um ihn als Gen-Frachter<br />

auszugrenzen. Vgl. GREENPEACE (1997c), S. 1 (nach eigener Pag<strong>in</strong>ation).<br />

Vgl. GREENPEACE (1997a), S. 2 (nach eigener Pag<strong>in</strong>ation).<br />

Aus dem Informationsblatt zum EINKAUFSNETZ geht nicht genau hervor, ob Greenpeace mit Hilfe <strong>der</strong><br />

gesammelten Unterschriften lediglich Zusagen von <strong>der</strong> Industrie erzw<strong>in</strong>gen möchte. Da sich die Organi-

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