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Gentechnikakzeptanz und Kommunikationsmaßnahmen in der ...

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K. Wöhlert / A. Weihermann: Ansätze für e<strong>in</strong>e gentechnikbezogene Kommunikationspolitik<br />

<strong>der</strong> Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie Seite - 76 -<br />

5.4.2.2 ANZEIGENKAMPAGNEN<br />

Anzeigen wurden bislang allenfalls <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen geschaltet, weswegen den nachfolgenden<br />

Überlegungen e<strong>in</strong>e empirischen F<strong>und</strong>ierung fehlt <strong>und</strong> auf Plausibilitätsargumenten<br />

basiert.<br />

In zeitlicher Koord<strong>in</strong>ation mit den Fernsehspots bietet es sich an, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tages- <strong>und</strong> Wochenpresse<br />

Anzeigenkampagnen zu starten. Wie im Exkurs des Kapitels 3.1.2.2 verdeutlicht,<br />

erhält <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Verbraucher neben dem Fernsehen über Zeitungen <strong>und</strong><br />

Zeitschriften Informationen zu neuen Entwicklungen. E<strong>in</strong>e Kommunikationspolitik erreicht<br />

deshalb e<strong>in</strong>en höheren Bekanntheitsgrad bei den Verbrauchern, wenn Fernsehspots <strong>und</strong><br />

Anzeigenkampagnen <strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>t-Medien komb<strong>in</strong>iert werden.<br />

Ebenso wie die Auftritte im Fernsehen s<strong>in</strong>d die Anzeigenkampagnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tages- <strong>und</strong><br />

Wochenpresse sachlich zu gestalten. Negativbeispiel ist hier die INITIATIVE PRO-<br />

GENTECHNIK, die <strong>in</strong> ihrer Anzeigenkampagne durch polemische Schlagwörter ke<strong>in</strong>e ausgewogene<br />

Informationsvermittlung erzielt hat 435 .<br />

Um dem Verbraucher durch die Anzeigengestaltung Offenheit <strong>und</strong> Fairneß zu dokumentieren,<br />

bietet es sich an, <strong>in</strong> die Anzeige e<strong>in</strong> serienmäßiges Diskussionsforum zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Konkret könnte dieses Diskussionsforum durch den Vordruck für explizit gewünschte<br />

Me<strong>in</strong>ungsäußerungen o<strong>der</strong> Anfragen <strong>der</strong> Verbraucher <strong>in</strong>itiiert werden. Dieser Vordruck,<br />

bspw. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Postkarte 436 , signalisiert die Gesprächsbereitschaft des Unternehmens,<br />

<strong>der</strong>en Ernsthaftigkeit durch e<strong>in</strong>e Fortsetzungsanzeigenkampagne unterstrichen wird. In<br />

dieser fortgesetzten Anzeigenserie bietet das Unternehmen die Verbraucher an, <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweils<br />

nächsten Zeitungsausgabe konkrete Me<strong>in</strong>ungsäußerungen <strong>der</strong> Verbraucher zu publizieren<br />

o<strong>der</strong> Stellung zu den häufigst gestellten Fragen zu nehmen. Unabhängig davon sollte<br />

<strong>in</strong> je<strong>der</strong> geschalteten Anzeige die Angabe von Telefonnummern o<strong>der</strong> Adressen unberührt<br />

bleiben, damit auf direkte Anfragen ohne zeitliche Verzögerungen reagiert werden kann.<br />

Im Gegensatz zum Gendialog von UNILEVER 437 , <strong>der</strong> auf nur wenige Teilnehmer beschränkt<br />

war, besteht hier die Möglichkeit e<strong>in</strong>e Vielzahl von Verbrauchern <strong>in</strong> die Diskussion zu<br />

<strong>in</strong>volvieren. Hier kann <strong>der</strong> kritische E<strong>in</strong>wand vorgebracht werden, daß e<strong>in</strong> Gendialog zwischen<br />

e<strong>in</strong>er nur begrenzten Teilnehmerzahl <strong>in</strong>tensiver geführt würde als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anzeigenkampagne.<br />

Demgegenüber ist die direkte Kommunikation mit Hilfe e<strong>in</strong>er dargestellten<br />

Anzeigenkampagne verbraucherfre<strong>und</strong>licher, da die Informationsbeschaffungskosten für<br />

die Verbraucher reduziert werden 438 .<br />

435<br />

436<br />

437<br />

438<br />

Zur Anzeigenkampagne <strong>der</strong> INITIATIVE PRO-GENTECHNIK vgl. Kapitel 4.4.1.5.<br />

Diese Postkarte sollte e<strong>in</strong>en erkennbaren Verweis für die Übernahme <strong>der</strong> Portokosten durch das Unternehmen<br />

besitzen.<br />

Vgl. hierzu Kapitel 5.1.<br />

Zu den Informationsbeschaffungskosten beispielhaft für die Grenzkosten <strong>der</strong> Verbraucher vgl. Kapitel<br />

3.1.2.2.

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