Inklusive Leidenschaft. Lesben, Schwule ... - Berlin.de
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Viele junge <strong>Lesben</strong>, <strong>Schwule</strong>, Bisexuelle und Transgen<strong>de</strong>r mit Handicap haben,<br />
ebenso wie Jugendliche ohne Beeinträchtigung, während <strong>de</strong>s Coming-outs<br />
<strong>de</strong>n Wunsch nach Unterstützung und Beratung, suchen Informationen zu LSBT-<br />
Themen, Kontakte und Austausch zu an<strong>de</strong>ren Jugendlichen in ähnlicher Lage.<br />
Dennoch nehmen sie <strong>de</strong>utlich seltener bestehen<strong>de</strong> Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />
wahr. Dies führen wir in erster Linie darauf zurück, dass sie sich<br />
von ihnen entwe<strong>de</strong>r nicht angesprochen fühlen bzw. nicht angesprochen wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r sie auf Grund baulicher o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Barrieren von ihnen ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dem möchte Lambda mit einem Beratungsangebots begegnen, welches<br />
sich explizit an Jugendliche und junge Erwachsene mit Handicap wen<strong>de</strong>t. Diese<br />
Beratungen fin<strong>de</strong>n hauptsächlich telefonisch o<strong>de</strong>r per Email statt, nach Vereinbarung<br />
auch in persönlichen Treffen.<br />
Soziale Orte für LSBTI mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
In diesen Beratungsanfragen stehen vor allem die Suche nach Kontakten zu<br />
an<strong>de</strong>ren (queeren) Jugendlichen und möglichen Beziehungspartnerinnen und<br />
-partnern, Unsicherheiten und Belastungen im Coming-out ebenso wie die Ablösung<br />
aus <strong>de</strong>m Elternhaus und die Suche nach Möglichkeiten <strong>de</strong>r selbstbestimmten<br />
Lebensgestaltung im Vor<strong>de</strong>rgrund. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n häufig Diskriminierungserfahrungen<br />
thematisiert und Gefühle <strong>de</strong>s Ärgers, <strong>de</strong>r Wut o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Genervtsein<br />
geäußert, aber auch <strong>de</strong>r Resignation und Ohnmacht. Viele wünschen sich, einfach<br />
so sein zu können, wie sie sind – ohne „trotz<strong>de</strong>m“ o<strong>de</strong>r „gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb“.<br />
Viele Jugendliche mit Handicap, die sich an uns wen<strong>de</strong>n, sind <strong>de</strong>utlich älter als<br />
Jugendliche ohne Handicap. Das erklären wir uns damit, dass sie sich mit einer<br />
zweifachen Abweichung von <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Normen auseinan<strong>de</strong>rsetzen<br />
müssen und oftmals zunächst Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen um das Thema Behin<strong>de</strong>rung<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen. Oftmals gibt es eine starke Verzögerung zwischen<br />
<strong>de</strong>m ersten Gewahrwer<strong>de</strong>n nicht-heterosexueller Gefühle und <strong>de</strong>m äußeren<br />
Coming-out 25 .<br />
Für viele Jugendliche mit Behin<strong>de</strong>rung ist es auf Grund verschie<strong>de</strong>nster Barrieren<br />
schwer Kontakte zu an<strong>de</strong>ren LSBT Jugendlichen zu knüpfen. Lambda<br />
versucht diesen Kontakt herzustellen. Wir vermitteln Jugendliche an LSBT<br />
25 vgl. Rudolph, Silke (2001): Doppelt an<strong>de</strong>rs? Zur Lebenssituation junger <strong>Lesben</strong>, <strong>Schwule</strong>r und<br />
Bisexueller mit Behin<strong>de</strong>rung. Eigenverlag <strong>de</strong>s Jugendnetzwerks Lambda <strong>Berlin</strong>-Bran<strong>de</strong>nburg,<br />
<strong>Berlin</strong>., S. 70f