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Online-Journalismus - Netzwerk Recherche

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So geht’s nur im Netz:<br />

das Besondere am <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong><br />

Nea Matzen, Redakteurin tagesschau.de<br />

Es gibt einige Alleinstellungsmerkmale<br />

des <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong>:<br />

• anderes Leseverhalten als bei<br />

Printmedien,<br />

• ständige Aktualisierbarkeit,<br />

• Hypertextualität, die zu nicht linearem<br />

Erzählen führen kann,<br />

• einfachere und deshalb stärkere<br />

Interaktivität als bei anderen<br />

Medien,<br />

• Multimedialität,<br />

• unbeschränkter Umfang,<br />

• Ubiquität, d. h. weltweite Abruf -<br />

barkeit.<br />

Alle sieben Punkte haben Auswirkungen<br />

auf die Produktionsprozesse und die<br />

Arbeitsweisen in <strong>Online</strong>-Redaktionen.<br />

Überfliegen, Klicken, Lesen<br />

Im Normalfall ist das Leseverhalten im<br />

Internet flüchtiger als bei gedruckten<br />

Texten. Es ist gekennzeichnet durch<br />

schnelles Erfassen der Inhalte. Aber bei<br />

großem Interesse lesen User so intensiv<br />

wie Leser von Printprodukten. Wenn<br />

Nutzer klicken, lesen sie gute Texte<br />

meistens durch (Ergebnis der „Eyetrack-<br />

Studie III“ von 2004). Gut geschriebene,<br />

zusammenfassende Einleitungen zu<br />

Beginn eines Berichts halten User nicht<br />

vom Lesen des ganzen Textes ab.<br />

Nea Matzen<br />

Definition<br />

Wo der Blick hängenbleibt<br />

Eyetrack-Studien sind qualitative Nutzerstudien;<br />

sie untersuchen das Leseverhalten<br />

relativ weniger Kandidaten<br />

(bei Eyetrack III 2003 waren es 46, in<br />

der Jakob-Nielsen-Usability-Studie 2006<br />

waren es 232), dafür aber intensiv. Die<br />

Technik ermöglicht es, dem Blickverlauf<br />

zu folgen und aufzuzeichnen, wo<br />

die Augen bzw. Pupillen verweilen, um<br />

Informationen aufzunehmen. Dies<br />

geschieht entweder durch Brillen mit<br />

eingebauten Kameras, die auf das<br />

Auge gerichtet sind, oder über Kameras<br />

im Bildschirm, die den Blick darauf<br />

aufzeichnen. Die Synchronisation von<br />

Augenbewegung und Bildverlauf<br />

erlaubt dann eine recht genaue Aussage,<br />

wohin der Blick gelenkt wurde.<br />

Daraus lässt sich schließen, was die<br />

Probanden lesen. Auch seitliche Augenbewegungen<br />

können registriert werden.<br />

Mehr zu Eyetrack-Studien auf<br />

www.poynterextra.org/et/i.htm.<br />

Lesen am Bildschirm im Vergleich zu<br />

Printprodukten:<br />

• Es ist – je nach Auflösung und Einstellungen<br />

– anstrengender.<br />

• Die Sichtfläche ist deutlich kleiner<br />

– kein Überblick über das Gesamt -<br />

angebot.<br />

• Kein bequemes oder gar gemüt -<br />

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