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Online-Journalismus - Netzwerk Recherche

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Interview<br />

Als mehr oder weniger neue Akteure im Umfeld des <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> sind<br />

soziale <strong>Netzwerk</strong>e hinzugekommen, Medien sind dort auch präsent. Wie sehen<br />

Sie die Perspektiven des <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> in dieser veränderten Medienwelt;<br />

sind das nur temporäre Erscheinungen?<br />

Solange soziale <strong>Netzwerk</strong>e wie Facebook einen so gewaltigen Zulauf haben, muss<br />

man natürlich darauf reagieren und sie als Vermarktungsplattform nutzen. Das<br />

betrifft leider auch das redaktionelle Marketing. Das heißt: Auch wir Journalisten<br />

können uns dem nicht entziehen, ob wir Facebook mögen oder nicht. Ich persönlich<br />

halte gar nichts von Facebook. Das ist wie eine Reinkarnation der geschlossenen<br />

kommerziellen Welten von AOL und ähnlicher Dienste aus den 1990-er Jahren.<br />

Wenn dieser Dienst endlich wieder in der Versenkung verschwindet, werde ich<br />

eine Flasche Champagner köpfen.<br />

Und welche Rolle spielt Google?<br />

Den Aufstieg von Google mit seiner breiten Produktpalette sehe ich ganz anders.<br />

Google bereichert den Markt andauernd mit innovativen Tools und Infrastrukturen.<br />

Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass Google die Verleger ein bisschen vor<br />

sich hertreibt. Sie tun dies mit einer grundsätzlich offenen Strategie, und immer<br />

in enger Allianz mit den Interessen der Verbraucher. Das ist mir außerordentlich<br />

sympathisch.<br />

Wie stehts mit Twitter?<br />

Twitter hat sich als die genialste Erfindung in der Internet-Kommunikation der<br />

letzten Jahre entpuppt. Was zunächst aussah wie eine völlig redundante Bana -<br />

litätenschleuder, ist mittlerweile eines der mächtigsten Empfehlungswerkzeuge für<br />

guten <strong>Journalismus</strong>, und eine phantastische Plattform, um sich zu fast beliebigen<br />

Themen in Echtzeit ein Stimmungsbild aus der Community zu verschaffen.<br />

Wie sehen Sie die ökonomische Zukunft des <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong>, welche Ge schäftsmodelle<br />

könnten – bei „großen“ wie bei „kleinen“ Angeboten – durchsetzen?<br />

Auf lange Sicht wird sich bei journalistischen Formaten eine Kombination aus Paid<br />

Content und einer zielgruppengenaueren Werbung durchsetzen. Es wird weiterhin<br />

Quersubventionierung über verschiedene Geschäftsfelder hinweg geben. Und im<br />

Internet eine Konzentration auf spezifische redaktionelle Kernkompetenzen.<br />

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