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Online-Journalismus - Netzwerk Recherche

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Interview<br />

Journalisten wie Hardy Prothmann vom Heddesheimblog weiterhin damit selbst<br />

ausbeuten? Oder kennen Sie andere, zukunftsträchtige Projekte?<br />

Das Heddesheimblog könnte ein erstes Rumoren sein. Ich bin überzeugt, dass wir<br />

in den kommenden Jahren immer mehr lokale Blogs und Seiten sehen werden,<br />

genauso solche, die sich mit sehr spitzen Themen beschäftigen. Selbstausbeutung<br />

wird dabei aber nur am Anfang nötig sein – und in einem Ausmaß in dem<br />

<strong>Journalismus</strong> immer Selbstausbeutung ist. Wie oben beschrieben: Wir werden in<br />

Sachen Werbefinanzierung einige Änderungen erleben. Genauso aber werden solche<br />

Blogs Marketinginstrumente für die Befeuerung anderer Einnahmequellen<br />

sein. Beispiel Techcrunch oder Gigaom: Die beiden machen eben auch sattes Geld<br />

mit Konferenzen.<br />

Welche Rolle werden in Zukunft Akteure wie Facebook oder Twitter für den<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> spielen?<br />

Social Media ist schon heute eine Kulturtechnik – das Grundkonzept bleibt. Ein Journalist,<br />

der sich heute noch nie damit beschäftigt hat, der nicht weiß, wie er in diesen<br />

Diensten recherchiert, hat seinen Beruf verfehlt. Eigentlich müssten Journalisten<br />

Social Media lieben, weil es all das repräsentiert, was diesen Beruf ausmacht:<br />

Neugier, ungewöhnliche Themen, tolle Geschichten, Kommunikation. Aber<br />

leider gibt es eben zu viele Journalisten, denen die Nähe zu Bürgermeistern, Bundesliga-Trainern<br />

oder Managern wichtiger ist als das, was ihren Job eigentlich ausmacht.<br />

Kann das Ipad wirklich, wie es derzeit oft proklamiert wird, den <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong><br />

auf die Erfolgsspur bringen?<br />

Das Ipad ist eine hochspannende Plattform. Man kann auf ihr Geld machen – wenn<br />

man Inhalte erzeugt, die das ganze Spektrum der Möglichkeiten des Gerätes ausnutzt.<br />

Davon ist bisher wenig zu sehen. Aber wir sind ja noch in seinem sehr frühen<br />

Stadium.<br />

Wie beurteilen Sie das <strong>Online</strong>-Engagement der öffentlich-rechtlichen Sender?<br />

Wird in der medienpolitischen Diskussion von Seiten der Verleger nicht ein<br />

weiterer Popanz (etwa wie um Google) aufgebaut?<br />

Ich finde die Äußerungen der Verleger gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern<br />

peinlich. Warum haben sie Angst vor Wettbewerb? Wer das Web kennt, weiß, dass<br />

Größe nicht gleich Erfolg bedeutet. Ach, stimmt ja, die Verlage kennen sich in dieser<br />

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