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Die dritte Medienrevolution frisst ihre Cousins<br />
Die dritte Medienrevolution frisst ihre Cousins<br />
Markus Reiter, Medienberater & Kommunikationstrainer<br />
Wir durchleben zurzeit die dritte<br />
Medien revolution, die zu ähnlich radikalen<br />
Veränderungen führen wird wie<br />
die erste, die Erfindung der Schrift, und<br />
die zweite, der Buchdruck mit beweglichen<br />
Lettern. Was genau die Folgen<br />
dieser dritten Medienrevolution sein<br />
werden, weiß niemand. Aber drei<br />
Trends zeichnen sich ab.<br />
Erstens: Zeitungen und Zeitschriften<br />
auf Papier werden verschwinden.<br />
Es spricht vieles dafür, dass das Trägermedium<br />
Papier für Nachrichten ausgedient<br />
hat. Informationen auf Papier<br />
zu verbreiten ist teuer, umweltschädlich<br />
und umständlich. Jüngere Leser,<br />
die mit dem Computer groß geworden<br />
sind, holen sich ihre Informationenbislang<br />
kostenlos – auf den Computerbildschirm<br />
oder aufs Handy.<br />
Die meisten gedruckten Massenmedien<br />
finanzieren sich aus einer<br />
Mischung aus Vertriebserlösen, also<br />
Abonnements und Verkaufspreis, und<br />
Anzeigen. Die Vertriebserlöse sinken,<br />
weil die jüngeren Leser wegbleiben,<br />
weshalb sich in einem zweiten Schritt<br />
die Anzeigenkunden zurückziehen. Die<br />
Einnahmen der Verlage gehen zurück.<br />
Sie sparen an der Qualität des <strong>Journalismus</strong>.<br />
Es werden eine Reihe von<br />
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Finanzierungsmodellen diskutiert und<br />
zum Teil ausprobiert. Sie reichen von<br />
privaten Stiftungen, die für investigativen<br />
<strong>Journalismus</strong> bezahlen, über staatliche<br />
Subventionen und freiwillige<br />
Spenden der Nutzer, bis zu einer Kulturflatrate.<br />
Es lohnt sich sicherlich, vieles<br />
davon weiter auszuprobieren, aber<br />
eine funktionierende Lösung wurde<br />
bislang noch nicht gefunden.<br />
Zweitens: Viele Menschen werden<br />
sich keinen Qualitätsjournalismus<br />
leisten. Eine Informationselite wird<br />
entstehen. Zu ihr wird gehören, wer<br />
den Zugang zu Qualitätsinformationen<br />
bezahlen will und kann.<br />
Die entscheidende Frage für die Verlage<br />
lautet: Wie können wir den <strong>Journalismus</strong><br />
finanzieren? Früher mussten<br />
Unternehmen, wenn sie ihre Kunden<br />
erreichen wollten, den Weg über die<br />
Massenmedien gehen, also zum Beispiel<br />
eine Anzeige schalten. Der Deal<br />
lautete: Die Kunden kaufen ein Paket,<br />
zum Beispiel eine Zeitung, die aus<br />
Anzeigen und Informationen besteht.<br />
Dieser Deal gilt nicht mehr. Unternehmen<br />
werben heute viel wirksamer bei<br />
Suchmaschinen wie Google und in<br />
Zukunft vermutlich mit Hilfe sozialer<br />
<strong>Netzwerk</strong>e wie Facebook. Dort erreichen<br />
sie genau jene Kunden, die für