Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
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Ulf Grüner, Albrecht Ude<br />
5. Spezialisierte Suchdienste verwenden<br />
Können: Je nach Art der <strong>Recherche</strong>n sollte man spezialisierte Suchwerkzeuge, Datenbanken<br />
und Kataloge finden und nutzen. Das setzt die Kenntnis der Eigenarten und<br />
der Vielfalt dieser Suchwerkzeuge voraus.<br />
Viele Spezialsuchmaschinen und Meta-Suchmaschinen liefern bessere Ergebnisse als<br />
Universalsuchmaschinen.<br />
Für viele <strong>Recherche</strong>themen liefern spezielle Datenbanken oder redaktionell betreute<br />
Projekte strukturierte Ergebnisse.<br />
Kennen: Die Inhalte der meisten Datenbanken werden von gewöhnlichen Suchmaschinen<br />
nicht gefunden („Deep Web“).<br />
Es gibt immer mehr und immer bessere Möglichkeiten, Suchwerkzeuge (besonders<br />
für längerfristige <strong>Recherche</strong>n) zu konfigurieren.<br />
6. Quellen und Informanten so effektiv schützen wie bei anderen <strong>Recherche</strong>n<br />
Können: Jeder Journalist muss in der Lage sein, in digitalen Dokumenten (Dateien)<br />
Spuren auf deren Urheber zu erkennen und zu beseitigen.<br />
Journalisten müssen starke Passwörter verwenden. Sie müssen ihre Daten und Computer<br />
gegen fremden (auch staatlichen) Zugriff schützen. Dazu müssen sie Techniken und Programme<br />
der Rechnersicherheit und der Verschlüsselung beherrschen und verwenden.<br />
Journalisten müssen sensibel bei der Wahl ihres E-Mail-Providers sein, da es Fälle des<br />
Geheimnisverrats durch die Internet Service Provider (ISPs) gegeben hat.<br />
Kennen: Journalisten müssen um die Unterschiede zwischen Daten, Metadaten und<br />
Verkehrsdaten wissen. Ihnen muss geläufig sein, dass diese einerseits für den Informantenschutz<br />
entscheidend sind, andererseits Chancen für analytische und forensische<br />
<strong>Recherche</strong>n bieten.<br />
Journalisten müssen in diesem Themengebiet die Grenzen ihrer Fähigkeiten kennen.<br />
7. Digitale Quellen prüfen<br />
Können: Bei der Internetrecherche muss man digitale Quellen prüfen können. Header<br />
von E-Mails und Webseiten zu checken, Webadressen (URLs) zu „lesen“ und Whois-<br />
Records zu konsultieren, muss selbstverständlich sein.<br />
Kennen: Weitere Methoden zur Analyse und Prüfung von Websites und -pages sollten<br />
gegebenenfalls verwendet werden (z.B. Mitloggen des HTTP-Headers, Traceroute,<br />
Ping, Directory Stemming).<br />
8. <strong>Recherche</strong>n anonymisieren und verschleiern<br />
Können: Man muss seine <strong>Recherche</strong>n gegebenenfalls anonymisieren.<br />
Daten, die vom eigenen Rechner zu Webservern fließen (z.B. IP-Adressen, Cookies,<br />
Verlauf, Referer, Session-Ids), können die <strong>Recherche</strong>n beeinflussen, verändern oder<br />
verfälschen. Techniken und Programme der Anonymisierung sind daher ein Muss für<br />
recherchierende Journalisten.<br />
Man muss in der Lage sein, digitale Zensurmaßnahmen zu umgehen, z.B. durch Wahl<br />
der genutzten DNS-Server.<br />
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