Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
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Generell gilt, dass der Einsatz von Bilderstrecken<br />
mit und ohne Ton, von Grafiken,<br />
Videos, Audios, Animationen gut überdacht<br />
werden sollte:<br />
• Unterstützen oder ergänzen sie die<br />
journalistische Aussage?<br />
• Welches Medium eignet sich am<br />
besten für die Darstellung welchen<br />
Teils der Geschichte?<br />
• Lohnt sich der im Regelfall hohe<br />
personelle und zeitliche Aufwand?<br />
Der Vorteil im Internet ist: Komplexe<br />
Multimediaanwendungen können nicht<br />
nur einmal auf die Website gestellt,<br />
sondern immer wieder verlinkt werden,<br />
wenn das aufwändige Produkt inhaltlich<br />
erneut zu einem aktuellen Thema passt.<br />
Tipps<br />
Für die Redaktion gibt es drei Kriterien,<br />
ob sie ein Thema multimedial abbildet<br />
oder nicht:<br />
• Geht es um ein Thema, das bei uns<br />
immer wieder eine Rolle spielt? Für<br />
politische Redaktionen: Wie funktioniert<br />
die <strong>Online</strong>-Durchsuchung?<br />
oder: Wie entsteht ein Gesetz? Für<br />
Wirtschaftsredaktionen: Wie wird<br />
Energie gewonnen? oder: Hintergründe<br />
zu General Motors und Opel.<br />
Aus aller Welt: Wie funktioniert eine<br />
Herztransplantation? oder: Porträt<br />
einer Persönlichkeit aus dem öffentlichen<br />
Leben.<br />
• Ist es ein Thema, das das Portal<br />
„schmückt“- entweder aus tatsächlichen<br />
ästhetischen Gründen oder<br />
weil es inhaltlich ein Prestigeprojekt<br />
Nea Matzen<br />
ist? Beispiele wären: die Geschichte<br />
eines Unternehmens auf der eigenen<br />
Site, ein journalistisches Langzeitprojekt<br />
(z. B. auf Arte.tv: http://<br />
is.gd/6jOfg), die umfassende und<br />
angemessene Abbildung einer Katastrophe<br />
(siehe z. B. auf StarTribune.com:<br />
http://is.gd/6jNRH).<br />
• Oder werden wir dem Thema vielleicht<br />
doch eher über eine schnelle,<br />
leicht aktualisierbare Textberichterstattung<br />
gerecht?<br />
Platz ohne Grenzen, kein Spiel ohne<br />
Grenzen<br />
Theoretisch könnten <strong>Online</strong>-Redakteure<br />
endlos lange Texte ins Netz stellen.<br />
Doch wer will die lesen? Theoretisch<br />
könnten auch Links auf alle möglichen<br />
Websites und einzelne Dokumente<br />
gesetzt werden. Doch wer soll daraus<br />
noch schlau werden?<br />
Eine entscheidende Antwort auf die<br />
Frage, wozu noch Journalisten, wenn es<br />
doch alle Informationen im Internet<br />
gibt, lautet: Journalisten sind in der<br />
Lage, die Verlässlichkeit der Informationen<br />
und Quellen zu überprüfen, sie<br />
unter dem Gebot der Ausgewogenheit<br />
zu ergänzen sowie die wichtigsten<br />
Aspekte, Aussagen und Eindrücke so<br />
zusammenstellen, dass die Leser sich<br />
möglichst mühelos und eventuell sogar<br />
noch mit Freude über das Thema informieren<br />
können. Letzteres betont den<br />
starken Servicecharakter des <strong>Online</strong>-<br />
<strong>Journalismus</strong>. Von der Themenauswahl<br />
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