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Online-Journalismus - Netzwerk Recherche

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Prof. Dr. Lorenz Lorenz-Meyer<br />

Das Ipad, die E-Reader, Mobile Devices: Viel PR-Wind um nichts oder tatsächlich<br />

ein ökonomischer Hoffnungsträger für den <strong>Journalismus</strong> und ein Wegweiser für<br />

einen neuen, multimedialen <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong>?<br />

Die besondere Bedeutung dieser neuen Generation von mobilen Endgeräten<br />

besteht darin, dass sie auf das entspannte Lesen hin optimiert sind und somit<br />

den <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> aus dieser verklemmten Rezeptionssituation am Schreibtisch<br />

befreien. Das heißt, dass – im Zusammenhang mit kleinen, feinen Diensten<br />

wie Instapaper – endlich auch lange Texte mit Genuss am Screen gelesen werden<br />

können, wenn die Zeit und die Stimmung dafür da ist. Das ist die wahre Revolution<br />

für den <strong>Journalismus</strong>, und nicht diese blödsinnige Vorstellung verinselter Medien-<br />

Apps, mit denen man den Lesern wieder veraltete Bündelungsmethoden aufzwingen<br />

will: „Friss oder stirb!“.<br />

Wir haben – schon ganz selbstverständlich – Google als ergänzendes <strong>Recherche</strong>-<br />

Werkzeug, wir haben die Sozialen <strong>Netzwerk</strong>e, die wir zumindest für <strong>Recherche</strong>n<br />

nutzen können; wir haben neuerdings Wikileaks; wir können unser Publikum mit<br />

dem Prozessjournalismus in unsere <strong>Recherche</strong>arbeit miteinbeziehen. Hat der<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> – wenn er konsequent ohne ökonomischen Druck im Hintergrund<br />

stattfinden kann – unterm Strich nicht eine glänzende Zukunft vor sich?<br />

Dem habe ich nichts hinzuzufügen. :-)<br />

Zur Person: Prof. Dr. Lorenz Lorenz-Meyer, Jahrgang 1956, unterrichtet seit 2004 im Studiengang <strong>Online</strong>-<br />

<strong>Journalismus</strong> der Hochschule Darmstadt. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. am Graduiertenkolleg<br />

Kognitionswissenschaft der Universität Hamburg arbeitete er von 1996 bis 1999 als Redakteur bei Spiegel<br />

<strong>Online</strong>. Dort war er verantwortlich für das Ressort Netzwelt und Projektleiter beim großen Relaunch von<br />

Spiegel <strong>Online</strong> im Jahr 1999. Von 1999 bis 2001 leitete er die Zeit-Internet-Redaktion. Anschließend arbeitete<br />

er als freiberuflicher Medienentwickler und Projektleiter unter anderem für die Bundeszentrale für politische<br />

Bildung und die Deutsche Welle.<br />

http://journalismus.h-da.de und www.scarlatti.de<br />

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