Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
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So geht’s nur im Netz<br />
Stil der Website und das Thema es<br />
erfordert; die Qualität vieler Filme auf<br />
dem Videoportal YouTube und der<br />
Einsatz von Amateurkameras in Spielfilmen<br />
haben die Sehgewohnheiten<br />
längst verändert.<br />
Definition<br />
Videoportale<br />
YouTube wurde 2005 gegründet. Auf<br />
dem Internet-Videoportal können<br />
Benutzer kostenlos Videoclips an -<br />
schauen und hochladen. 2006 wurde<br />
YouTube von Google übernommen.<br />
Vimeo ist ein Portal für nicht kommerzielle<br />
Videos, das 2004 startete. Videos<br />
dürfen ausschließlich von Personen<br />
hochgeladen werden, die an der Produktion<br />
wesentlich beteiligt waren.<br />
Dafür steht das „me“ im Namen. Vimeo<br />
bietet eine höhere Videoqualität<br />
im HD-(High Definition)-Standard. Weitere<br />
viel genutzte Videoportale sind<br />
MyVideo, Clipfish, Sevenload und<br />
Youku (VR China).<br />
Es könnte rufschädigend oder gar peinlich<br />
sein, unprofessionell gedrehte und<br />
geschnittene Beiträge ins Netz zu<br />
stellen, wenn die Internet-Seite einen<br />
hohen oder auch nur ernsthaften journalistischen<br />
Anspruch hat. Deshalb<br />
sollten die Journalisten entsprechend<br />
gut in diesem Metier ausgebildet sein.<br />
Das bedeutet aber nicht, dass für Filme<br />
im Internet mit einer teuren Kameraausrüstung<br />
gearbeitet werden muss.<br />
Die Nutzerstudie Eyetrack III kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass „Alternative Storytelling“,<br />
also die multimediale Aufbe-<br />
20<br />
reitung von Themen, die User in die<br />
Lage versetzt, bestimmte Inhalte besser<br />
zu erstehen. Das gilt insbesondere für<br />
bis dahin unbekannte Abläufe oder<br />
Prozesse und Fachbegriffe, die erklärt<br />
werden. Die korrekte Wiedergabe von<br />
Namen und Fakten funktioniert laut<br />
dieser Studie allerdings besser nach<br />
der Lektüre von Text.<br />
Literatur<br />
Es lohnt sich, sich die Poynter-Eyetrack-Studie<br />
im Internet anzuschauen:<br />
http://is.gd/9LlyW.<br />
Allerdings gibt es berechtigte Kritikpunkte<br />
an der Methode:<br />
Festgehalten wird nur das scharfe<br />
Sehen, die visuelle Wahrnehmung des<br />
Umfelds, der Peripherie, wird vernachlässigt.<br />
Das periphere Sehen funktioniert<br />
schneller als das Fokussieren, es<br />
dient dazu, die Gesamtsituation einzuschätzen.<br />
Bewegt sich etwas am Rand<br />
des Gesichtsfelds, geht es darum: Lauert<br />
dort Gefahr oder Beute? Bewegte<br />
Elemente auf dem Bildschirm haben<br />
also ein großes Ablenkungs- oder<br />
Wahrnehmungspotenzial. Sehen funktioniert<br />
heuristisch, d. h. wir beziehen<br />
unsere Erfahrungen mit ein. Es werden<br />
die Teile des Angebots wahrgenommen,<br />
in denen neue Informationen vermutet<br />
werden. Nicht das Bild vor Augen,<br />
sondern das Gehirn lenkt die Auswahl.<br />
Die Eyetracking-Methode zeigt, worauf<br />
die Pupillen gerichtet waren. Ob die<br />
Gedanken tatsächlich dabei waren, ist<br />
nicht nachvollziehbar.