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<strong>Journalismus</strong> 2.0: Neue Werkzeuge für die journalistische Arbeit<br />

von denen er meint, dass diese Fragen<br />

auch von den Lesern, Hörern oder Zu -<br />

schauern gestellt würden. Heute ist es<br />

beispielsweise möglich, die eigenen<br />

Twitter-Follower vor einem geplanten<br />

Interview darum zu bitten, Fragen an<br />

den Interviewpartner zuzutwittern. Und<br />

bei immer mehr Veranstaltungen werden<br />

Twitterwalls eingesetzt. So haben die<br />

Moderatoren von Panels die Möglichkeit,<br />

Fragen und Anregungen aus dem<br />

Publikum an das Podium durchzustellen.<br />

Fachwikis wie das PC-Welt-Wiki (pcweltwiki.de)<br />

sowie die Stadt- und Regional -<br />

wikis, die in den vergangenen Jahren<br />

von mehreren Regionalverlagen eröffnet<br />

wurden, geben Nutzern die Möglichkeit,<br />

am Aufbau eines Internetnachschlagewerks<br />

mitzuarbeiten, das auch den<br />

Redaktionen zur Nutzung und als Referenz<br />

zur Verfügung steht.<br />

Mikroblogging-Accounts von Medienunternehmen<br />

sind ebenfalls ein mächtiges<br />

und besonders niedrigschwel -<br />

liges Werkzeug, um kollektive Nutzerressourcen<br />

zu erschließen. Ein Be ispiel:<br />

DerWesten begann im Januar 2010<br />

Zur Person: Anton Simons hat nach seinem Studium von Philosophie, Soziologie und Psychologie bei einer<br />

Tageszeitung volontiert. Von 1992 bis 2009 arbeitete er als Lokalredakteur bei der „Rhein-Zeitung“ in Koblenz.<br />

Simons entwickelt und realisiert Konzepte für regionale Medien im Web 2.0 und für das Wissensmanagement<br />

in Redaktionen. Bei der UVK Verlagsgesellschaft veröffentlichte er 2007 „Redaktionelles Wissensmanagement“,<br />

2011 erscheint dort das Werk „<strong>Journalismus</strong> 2.0“. www.xing.com/profile/Anton_Simons<br />

Quelle: (1) O’Brien, Chris; Senor, Juan (2009): Der Community-Newsroom, in: Claude E. Erbsen/Juan Antonio Giner/<br />

Juan Senor/Marta Torres (Hg.) (2009): Zeitungsinnovationen 2009 – Weltreport, 86 S., Eugendorf, 12-15.<br />

(2) Blogbeitrag „<strong>Online</strong>-Gebühren: Über den Wert von Qualitätsjournalismus“ vom 22. Februar 2010 geliefert (www.jensweinreich.de/2010/02/22/online-gebuhren-uber-den-wert-von-qualitatsjournalismus<br />

– Kurzform: tinyurl.com/3468zeg.<br />

(3) In: Alby, Tom (2008): Web 2.0. Konzepte, Anwendungen, Technologien, München, 280 S., München, S. 208.<br />

(4) Vgl. Griffen, Douglas (2009): Leser wollen die Wahrheit, die volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit, in: Claude E. Erbsen/<br />

Juan Antonio Giner/Juan Senor/Marta Torres (Hg.) (2009): Zeitungsinnovationen 2009 – Weltreport, 86 S., Eugendorf, 16-23.<br />

132<br />

damit, Nutzer-Tweets zur Verkehrslage<br />

in Nordrhein-Westfalen zu bündeln –<br />

Twitterer melden, auf welcher Autobahn<br />

sie gerade im Stau stehen, welcher<br />

Zug soeben ausgefallen und wo<br />

mit Glatteis zu rechnen ist. Tweets, die<br />

mit dem Hashtag #nrwverkehr verschlagwortet<br />

sind, werden auf dem<br />

Account @nrwverkehr gebündelt. Wer<br />

ihm folgt, erfährt dort alles zur aktuellen<br />

Verkehrslage im Lande.<br />

Mit derartigen Angeboten verwandelt<br />

<strong>Journalismus</strong> 2.0 seine Produkte –<br />

zumindest in Teilen – zu einem Derivat<br />

aus den Nutzeraktivitäten auf der Internet-Plattform.<br />

Zu einer wichtigen Frage<br />

bei den turnusmäßigen Redaktionskonferenzen<br />

wird deshalb: „Welche<br />

Zeitung machen wir aus den Aktivitäten<br />

auf der Plattform an diesem Tag?“<br />

Die Redaktionen stehen in Zukunft vor<br />

der Aufgabe, Tag für Tag neu herauszufinden,<br />

welche Inhalte für ihre Leser<br />

relevant sind. Der Content, den die<br />

Redaktionen produzieren, muss so<br />

angelegt sein, dass er die Kultur der<br />

Leser widerspiegelt und deren Trends<br />

folgt (4).

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