Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
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Hochwertiger <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong> vereint<br />
die Stärken aller Mediengattungen<br />
Dr. Christian Stöcker<br />
Redakteur, Spiegel <strong>Online</strong>, Hamburg<br />
zur Zukunft des <strong>Online</strong>-<strong>Journalismus</strong><br />
Dr. Christian Stöcker<br />
Welche journalistischen Impulse gehen nach Ihrer Analyse von Blogs in Deutschland<br />
aus?<br />
Das können nahezu beliebige sein, vom lokalpolitischen Skandal über Mediengeschichten<br />
bis hin zu kritischer Unternehmensberichterstattung. Faktisch allerdings<br />
gewinnen Blog-Geschichten immer dann besonders schnell an Schwung,<br />
wenn es klassische David-gegen-Goliath-Geschichten sind. Klassisches, typisches<br />
Beispiel ist das Vorgehen der Deutschen Bahn gegen Netzpolitik.org. Da ist einerseits<br />
Erregungspotential in der Sache gegeben (Mitarbeiter-Überwachung), andererseits<br />
ein als aggressiv wahrgenommenes Vorgehen eines großen Unternehmens<br />
gegen einen, der als unabhängiger Vertreter der gerechten Sache betrachtet wird.<br />
Nennen Sie bitte einige typische Fallbeispiele, wo Gegen-Öffentlichkeit, Kritik,<br />
Kontrolle und eine eigenständige Agenda-Funktion funktioniert?<br />
Das Beispiel Netzpolitik.org versus Deutsche Bahn habe ich bereits genannt.<br />
Andere typische Fälle wahren die Abmahnungen von Jack Wolfskin gegen Handarbeits-Heimwerker<br />
im Zusammenhang mit der Verkaufsplattform Dawanda<br />
wegen verletzter Markenrechte am Tatzen-Logo, oder der Streit zwischen dem<br />
Sportartikelhersteller Jako und einem Sportblogger namens Trainer Baade, der<br />
angeblich unzulässige Schmähkritik geübt hatte, als er Jako als „Schlurchmarke“<br />
bezeichnete. In allen diesen Fällen erzeugte die Blog-Aufmerksamkeit schließlich<br />
ein Echo in den Massenmedien, das für die betreffenden Firmen eher unangenehm<br />
ausfiel. Zu nennen wäre auch noch das Aufgreifen des Interviews des damaligen<br />
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