Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
Online-Journalismus - Netzwerk Recherche
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Thomas Knüwer<br />
digitalen Welt ja nicht so fürchterlich gut aus. Zum anderen sind die Beschränkungen,<br />
die sich die öffentlich-rechtlichen Sender auferlegen schon eine solche Kastration,<br />
dass zu wenig Vernünftiges dabei herumkommt. Nun ist meine Haltung ja<br />
auch bekannt: Es gibt keine öffentlich-rechtlichen Sender. Es gibt nur öffentlichrechtlich<br />
subventionierte Privatsender. Nehmen wir ARD und ZDF einfach die Werbung.<br />
Dann gibt es vielleicht keine Sportschau und keinen Musikanten stadl mehr.<br />
Aber auch keinen Quotendruck. Und das wird – da gehe ich jede Wette – zu Qualitätssteigerungen<br />
führen. Offline wie online.<br />
Über das unter anderem von Ihnen federführend mitinitiierte Internet-Manifest<br />
(www.internet-manifest.de) wird nicht mehr diskutiert. Wie könnte man ziel -<br />
führend wieder so eine Debatte in Gang setzen oder hat das Internet-Manifest<br />
seinen Dienst getan?<br />
Die Verlage mögen ja nicht reden. WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach erblödet<br />
sich sogar einen Text zu verfassen, in dem er zum Dialog einlädt – mehrfache explizite<br />
Einladungen zu Diskussionen – insbesondere meinen Blog-Beitrag „Offener<br />
Brief an Bodo Hombach – lässt er aber unbeantwortet. Man darf das verlogen finden.<br />
Wir wissen ja, dass das Manifest in den Verlagen einiges ausgelöst hat. Vor<br />
allem leider eine noch schlimmere Verweigerungshaltung. Vielleicht aber ändert<br />
sich noch einmal etwas. Es gibt Pläne im Frühjahr 2011 ein Barcamp zu veranstalten,<br />
das auf die Diskussion von <strong>Online</strong>rn und <strong>Online</strong>-Gegnern zielt. Es sind noch sehr<br />
frühe Überlegungen, kann sein, dass es nichts wird. Aber einen Versuch ist es wert.<br />
Zur Person: Thomas Knüwer berät mit kpunktnull Unternehmen in den Bereichen digitales Marketing,<br />
Mobile und Social Media. Außerdem betreibt er das Blog Indiskretion Ehrensache. Von 1989 bis 1995<br />
studierte er BWL an den Universitäten Münster und Berkeley. Von 1995 bis 1997 volontierte er an der<br />
Georg-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. Anschließend arbeitete er bis 2009 als Redakteur,<br />
Teamleiter, Ressortleiter, Podcaster und Reporter für das „Handelsblatt“. www.kpunktnull.de und<br />
www.indiskretionehrensache.de<br />
65