Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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<strong>Herausforderungen</strong> <strong>und</strong> die Vision einer sozialökologischen<br />
Perspektive<br />
Bei der Weiterentwicklung der <strong>Pflege</strong>infrastruktur wird sicherlich die vom<br />
BMG-Modellprogramm angestoßene Ambulantisierung <strong>und</strong> rehabilitative<br />
Ausrichtung des Hilfesystems, der Transfer von qualitativ neuen Versorgungsbausteinen,<br />
die sukzessive Ausdifferenzierung von Hilfeangeboten<br />
<strong>und</strong>, damit einhergehend, die fall- <strong>und</strong> institutionenbezogene Verzahnung,<br />
die Stützung von informellen Hilfestrukturen auch künftig eine wichtige Rolle<br />
spielen. Aber, <strong>und</strong> darin besteht die gr<strong>und</strong>legende Herausforderung, eine<br />
bloße Weiterentwicklung der mittlerweile bereits angelegten Reformansätze<br />
genügt nicht. Denn trotz all dieser Bemühungen bleibt zu konstatieren, dass<br />
sich die Relation von ambulanter <strong>und</strong> stationärer Versorgung immer mehr zu<br />
Gunsten Letzterer verschoben hat. So war in den zehn Jahren zwischen<br />
1996 <strong>und</strong> 2005 ein Rückgang von 77 auf 66 Prozent zu verzeichnen (vgl.<br />
BGW-<strong>Pflege</strong>report 2007: 20 <strong>und</strong> Rothgang, H. u.a. 2008: 7) 5 . Will man diesen<br />
Trend stoppen oder gar umkehren, bedarf es offenbar neuer Ansätze,<br />
mit denen sich über das bisherige Repertoire hinaus zusätzliche Ressourcen<br />
erschließen. Denn die Kräfte, die schon bislang dazu geführt haben, dass<br />
sich trotz des mit vielen Anstrengungen vorangetriebenen Ausbaus von ambulanten<br />
Angeboten keine Trendwende einstellte, werden künftig wohl noch<br />
mehr an Gewicht gewinnen. Das hängt nicht zuletzt mit der demographischen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> dem fortschreitenden Trend zur Individualisierung<br />
von Lebensweisen zusammen.<br />
<strong>2030</strong>: Die <strong>Pflege</strong>problematik spitzt sich zu<br />
Mit einer wachsenden Zahl von Älteren <strong>und</strong> Betagten nimmt nun einmal die<br />
Anzahl der <strong>Pflege</strong>bedürftigen <strong>und</strong> Demenzkranken zu; <strong>und</strong> vor allem mit<br />
Letzteren auch die Zahl der Menschen, die in besonderer Weise auf zeitaufwändige<br />
Betreuung angewiesen sind. Damit ist selbst dann zu rechnen,<br />
wenn man davon ausgeht, dass die mit einer steigenden Lebenserwartung<br />
hinzugewonnen Jahre zum großen Teil ges<strong>und</strong>e Jahre sind. Zugleich wird<br />
der Anteil der Jüngeren, die mit ihren Versicherungsbeiträgen, Steuern <strong>und</strong><br />
anderen Finanzierungsformen bzw. durch unmittelbar selbst erbrachte Hilfe-<br />
5 Berufsgenossenschaft <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege (Hg) (2007): BGW-<br />
<strong>Pflege</strong>report 2007: Sieht die <strong>Pflege</strong> bald alt aus? Hamburg.<br />
Rothgang, H.; Borchert, L.; Müller, R.; Unger, R. (2008): GEK-<strong>Pflege</strong>report 2008. Schwäbisch<br />
Gmünd.<br />
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