Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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gerecht werden, wenn man nur mit Beratungsgutscheinen oder aufsuchender<br />
Hilfe arbeitet. Es geht auch um eine andere Idee.<br />
Karin P. Vanis: Herr Voß, wie viele Anträge auf Förderung von <strong>Pflege</strong>stützpunkten<br />
sind schon gestellt worden?<br />
K.-Dieter Voß: Keiner, d.h. wir sind eingerichtet auf maximal 1.200 Anträge,<br />
wir haben bisher keinen bekommen. Ist auch kein W<strong>und</strong>er, wir hören ja,<br />
dass bis auf Rheinland-Pfalz flächendeckende Angebote erst im Entstehen<br />
sind oder erst angedacht werden durch politische Entscheidungen. Und es<br />
gibt auch im Gesetz keine Fristen, d.h. die <strong>Pflege</strong>stützpunkte sind auch noch<br />
förderungswürdig, wenn sie Anträge erst 2011 stellen. Allerdings ist dann<br />
Schluss, denn die Förderung endet 2011. Aber wir haben bisher keinen Antrag.<br />
Karin P. Vanis: Was mich überrascht. Sie überrascht das nicht, Frau Vorholz?<br />
Hatten Sie damit gerechnet, dass das sehr schleppend geht?<br />
Dr. Irene Vorholz: Also, dass Sie noch überhaupt keinen Antrag haben, hätte<br />
ich nicht gedacht, aber ich glaube, das zeigt die Schwierigkeiten, die hinter<br />
dem Konstrukt stehen. Deswegen würde ich es auch nicht ganz so idealistisch<br />
sehen <strong>und</strong> den <strong>Pflege</strong>stützpunkt als eine Möglichkeit bezeichnen. Das<br />
Konstrukt beinhaltet einfach Schwierigkeiten, die sind heute Mittag dargestellt<br />
worden. An denen kommen wir nicht vorbei. Es werden zwei Träger<br />
verpflichtet zusammenzukommen, das ist nicht ganz einfach. Wir haben uns<br />
aus kommunaler Sicht da<strong>für</strong> stark gemacht, eine kommunale Verantwortung<br />
zu erhalten, weil wir das Thema <strong>für</strong> wichtig erachten. Das ist im Gesetz nicht<br />
verankert worden, sondern es ist vorrangig eine Verantwortung der <strong>Pflege</strong>kassen<br />
vorgesehen. Daraus resultieren eine ganze Reihe von rechtlichen<br />
Schwierigkeiten, die auch praktisch gelöst werden müssen. Ich muss ganz<br />
ehrlich sagen, dass Sie in Bremen 19 Arbeitsgruppen eingerichtet haben,<br />
um das Ganze gangbar zu machen, hat mich auch nicht gerade darin bestärkt,<br />
zu sagen, dass das eine leicht umsetzbare Angelegenheit ist.<br />
Karin P. Vanis: Kommen wir noch mal auf die Kassen zurück. <strong>Pflege</strong>stützpunkte<br />
sind ja nun auch nicht gerade, oder soll ich sagen waren, nicht gerade<br />
das Lieblingskind der Kassen. Da scheint mir jetzt aber eine etwas andere<br />
Denke Raum oder Platz zu greifen. Ist das Einsicht in die Notwendigkeit,<br />
Herr Voß?<br />
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