Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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5.3 Eine Projektarchitektur der „Political Governance“<br />
Bürgerengagement kann ein Arbeitsprinzip auch in der professionellen <strong>Pflege</strong><br />
werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die professionelle <strong>Pflege</strong> ein<br />
Anforderungsprofil <strong>und</strong> Kooperations- <strong>und</strong> Kommunikationsformen entwickelt,<br />
das Freiwilligen einen anerkannten Platz in den Einrichtungen verschafft.<br />
Wenn wir engagierte Menschen gewinnen wollen <strong>für</strong> den Alltag mit <strong>Pflege</strong>,<br />
brauchen wir in den Einrichtungen ein Werteverständnis, das der Philosophie<br />
moderner Freiwilligenarbeit standhält.<br />
Menschen, die sich engagieren, tun dies aus einer inneren Überzeugung<br />
heraus.<br />
Menschen haben sich entschieden, mitzumachen. Sie sind nicht verführt<br />
worden durch äußerliche Reize. Sie entwickeln eine Haltung dazu <strong>und</strong> verhalten<br />
sich nicht wie triviale Maschinen. Sie haben gerade dieses Engagement<br />
<strong>für</strong> sich aus anderen, gegen andere Tätigkeiten ausgewählt. Deshalb<br />
bedeutet es ihnen etwas.<br />
Rahmenbedingungen der drei W’s (Wahrnehmung, Wertschätzung, Weiterbildung)<br />
spielen deshalb eine entscheidende Rolle.<br />
Dazu gehören systematische Aushandlungs- <strong>und</strong> Steuerungsprozesse auf<br />
der Ebene der Einrichtungen <strong>und</strong> ihrer kommunalen Partner <strong>und</strong> Beteiligung<br />
auf der Ebene der Träger sowie starke gesellschaftspolitische Fürsprecher<br />
(vgl. BELA III) als Initiatoren.<br />
5.4 Beteiligung von Freiwilligen <strong>und</strong> Mitarbeitern durch Projekte <strong>und</strong> pfiffige<br />
Netzwerke: Türöffner <strong>und</strong> attraktive Tatorte schaffen<br />
Es gibt mächtige Handlungsbarrieren <strong>für</strong> Eigeninitiative <strong>und</strong> spontanes Engagement<br />
von Freiwilligen in stationären Einrichtungen. Heime tragen nach<br />
wie vor das Anstaltsstigma. Viele Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger vermeiden den<br />
Kontakt zu Hochbetagten, Kranken oder psychisch veränderten Menschen.<br />
Es ist <strong>für</strong> sie eine fremde Welt, belegt mit Vorurteilen <strong>und</strong> Ängsten. Vor allem<br />
aber fühlen sich die meisten unsicher, was zu tun, was zu lassen ist. Die<br />
wenigsten haben eine präzise Vorstellung, was denn ihr Beitrag sein könnte<br />
angesichts der Dominanz professioneller Versorgung <strong>und</strong> der eingeschränkten<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen der Bewohner. Es erfordert ein hohes Maß<br />
an Zivilcourage, sich ein solches Wirken „herauszunehmen“ in einer halböf-<br />
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