Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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verantwortlich an bürgerschaftlichen Aktionen der Stadt, so z.B. bei der erfolgreichen<br />
Aktion „Stühle wechseln“, in der Geislinger Bürger ihre Stühle <strong>für</strong><br />
einen Tag mit sozialen Tätigkeiten wechseln konnten. So wird möglich, dass<br />
Menschen von draußen unaufgefordert den Weg in die Einrichtungen suchen.<br />
Ein Interessierter drückte es so aus: „Ich habe jetzt öfter gehört, dass<br />
Sie so eine Einrichtung sind, wo man sich auf anregende Weise einbringen<br />
kann.“<br />
Mit ähnlichen Erfolgsbilanzen schlossen alle Standorte des BETA-Projekts<br />
ab. Ziel war, zu zeigen, wie entscheidend Bürgerengagement als Arbeitsprinzip<br />
Lebensqualität von hochbetagten Menschen in Einrichtungen befördert<br />
<strong>und</strong> welche Rahmenbedingungen es da<strong>für</strong> braucht. An allen Standorten<br />
arbeiten die bestehenden Tagespflegeeinrichtungen heute mit tragfähiger<br />
bis maximaler Auslastung, mittlerweile auch im ländlichen Raum. An zwei<br />
Standorten wurde das Angebot zudem erheblich ausgeweitet. Das Projekt<br />
wurde ermöglicht durch Mittel des B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministeriums <strong>und</strong> des<br />
Sozialministeriums, Baden-Württemberg.<br />
Überzeugend ist, wie Beteiligung von Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern eine Win-<br />
Win-Situation <strong>für</strong> alle schafft <strong>und</strong> auch den Erfolg der Einrichtungen fördert.<br />
Bürgerengagement baut Barrieren ab <strong>und</strong> öffnet Türen.<br />
Das BETA-Projekt hat damit den Paradigmenwechsel in der Freiwilligenarbeit<br />
<strong>und</strong> den Wandel der Altersleitbilder ausdrücklich aufgegriffen. Im Mittelpunkt<br />
beider Diskurse steht die Ermöglichung, ja Einforderung von Selbstbestimmung<br />
<strong>und</strong> Teilhabe. Das gilt <strong>für</strong> die aktive ältere Generation im Sinne<br />
ihrer Potentiale <strong>und</strong> <strong>für</strong> die hochbetagten Bewohner von stationären Einrichtungen<br />
im Sinne der personenbezogenen <strong>Pflege</strong> gegenüber einer funktionsorientierten<br />
<strong>Pflege</strong>. Der Hauptunterschied liegt in einem veränderten Gr<strong>und</strong>verständnis<br />
von bürgerschaftlichem Engagement <strong>und</strong> der Rolle der Einrichtung<br />
<strong>und</strong> der Mitarbeiter in diesem Zusammenspiel.<br />
3. Konzeptgeleitete Arbeit: Die Bedeutung von Teilhabe<br />
Gesellschaftliche Teilhabe ist ein gr<strong>und</strong>legender Bestandteil eines guten<br />
Lebens – auch <strong>und</strong> gerade <strong>für</strong> Hochbetagte, die in stationären Einrichtungen<br />
leben. Dagegen ist dieser Alltag heute geprägt von der Dominanz pflegerischen<br />
Handelns.<br />
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