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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Mit der Nutzung von neuen Informationstechnologien („intelligente Haustechnik“)<br />

ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten einer kommunikativen Einbindung<br />

von <strong>Pflege</strong>bedürftigen <strong>und</strong> ihrer Angehörigen. Damit erweitern sich<br />

die prinzipiellen Spielräume <strong>für</strong> eine autonome Alltagsgestaltung <strong>und</strong> Teilhabe<br />

an der Gemeinschaft. Es erschließen sich aber auch neue Formen der<br />

Betreuung <strong>und</strong> medizinischen Versorgung. Beispiele <strong>für</strong> „intelligente Haustechnik“<br />

sind die telematischen Möglichkeiten von bildtelefonischen Kontakten<br />

<strong>und</strong> eines Monitorings von <strong>Pflege</strong>bedürftigen, die Übermittlung von Körpersignalen,<br />

Befindlichkeiten <strong>und</strong> Vitalparametern sowie der Einsatz von<br />

Ortungshandys, die in <strong>und</strong> außerhalb der Wohnung genaue Standortinformationen<br />

vermitteln, so dass im Bedarfsfall umso schneller <strong>und</strong> gezielter<br />

Hilfe organisiert werden kann. Weitere Möglichkeiten ergeben sich mit der<br />

elektronischen Ermittlung <strong>und</strong> Berechnung von Durchschnittswerten zu typischen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Bewegungen im Tagesablauf. Auf dieser Basis sind<br />

dann sehr schnell auffällige Abweichungen zu erkennen, auf die Angehörige<br />

oder andere Personen, mit denen diese Daten zurückgekoppelt werden,<br />

reagieren können.<br />

Die Technik wird allerdings – es ist schon angeklungen - nur dann von praktischem<br />

Nutzen sein, wenn sie in ein umfassenderes Dienstleistungskonzept<br />

eingeb<strong>und</strong>en ist; wenn zugleich Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die<br />

den Technikeinsatz anleiten <strong>und</strong> begleiten; wenn sicher gestellt ist, dass im<br />

Bedarfsfall prinzipiell informierte Bezugspersonen – Ärzte, ambulante Dienste<br />

oder auch Sicherheitsdienste – schnell reagieren <strong>und</strong> Hilfe organisieren<br />

können. Es geht bei derartigen Innovationen um unmittelbare Mensch-<br />

Technik-Beziehungen, es geht aber auch um eine möglichst „organische“<br />

Einbindung von Technikelementen in das gesamte, <strong>für</strong> die <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />

relevante Interdependenzgefüge. Mithin kommt es auf eine Verschränkung<br />

von sozialen <strong>und</strong> technischen Netzwerken an. Die Technik mag menschliche<br />

Kontakte <strong>und</strong> damit vielleicht auch persönliche Zuwendung erleichtern, ein<br />

Surrogat <strong>für</strong> die Beziehung von Mensch zu Mensch ist sie nicht.<br />

Innovativ <strong>und</strong> „intelligent“ sind die Technologien also vor allem dann, wenn<br />

sie möglichst viel von der Logik des sozialen Systems, in das Hilfebedürftige<br />

eingeb<strong>und</strong>en sind bzw. einzubinden wären, in die technische Logik aufnehmen<br />

bzw. sich in reflektierter Weise darauf beziehen. Umso wichtiger ist es,<br />

typische Verwendungskontexte von potentiellen „<strong>Pflege</strong>arrangements“ möglichst<br />

schon im Prozess der Technikentwicklung zu berücksichtigen <strong>und</strong> eine<br />

bereits entwickelte Technik im Kontext realitätsnaher <strong>Pflege</strong>arrangements zu<br />

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