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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Präsenz von Einschränkung <strong>und</strong> Behinderung irritiert oder schreckt sogar<br />

ab. Eine Kultur der inneren <strong>und</strong> äußeren Distanz wirkt der gewünschten<br />

Einbettung entgegen. Wenn neue Zielgruppen <strong>für</strong> ein Engagement gewonnen<br />

werden sollen, erfordert dies einen Prozess des Kennenlernens, der<br />

Abstimmung von Zielen <strong>und</strong> Bereitschaften <strong>und</strong> gegenseitiger Anerkennung<br />

der Unterschiede. Heute würde man von „Diversity Management“ sprechen.<br />

Dazu braucht es Strukturen <strong>und</strong> oftmals geeignete Türöffner, die nicht aus<br />

den Einrichtungen selber kommen. Einrichtungen können diese Brückenfunktionen<br />

kaum aus sich selber heraus leisten, sondern sind auf Vernetzungsstrukturen<br />

im Sozialraum angewiesen. Ein gutes Beispiel ist das vermehrte<br />

Interesse von Schulen an sozialen Engagementfeldern in <strong>Pflege</strong>einrichtungen.<br />

Linking: Verlässliche Verbindungen <strong>und</strong> Partnerschaften herstellen. Teilhabe<br />

kommt dann in Gang, wenn systematische Prozesse der Beteiligung <strong>und</strong><br />

Deinstitutionalisierung den Ausgrenzungen, die mit dem Leben in einer <strong>Pflege</strong>einrichtung<br />

verb<strong>und</strong>en sind, entgegenwirken. Unter dem Motto „Mehr<br />

Alltag <strong>und</strong> Normalität“ werden zurzeit Rahmenbedingungen verändert, die<br />

Beteiligung von engagierten Einzelpersonen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Gruppen<br />

leichter <strong>und</strong> attraktiver machen sollen. Diese verbesserten Rahmenbedingungen<br />

führen aber nicht automatisch zu neuen Kooperationsformen.<br />

Um in solchen Lebensräumen den Alltag gemeinsam zu gestalten, sind erweiterte<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> ein gemeinsames Sinnverständnis in Arbeit <strong>und</strong><br />

Engagement bei Freiwilligen <strong>und</strong> Fachkräften notwendig. Ein Zusammenwirken,<br />

das in Richtung Ko-Produktion geht, setzt Begleitung <strong>und</strong> Lernen am<br />

Prozess voraus. Auch hierzu gilt es, Personalentwicklung, Strukturen <strong>und</strong><br />

geeignete Prozesse aufzubauen.<br />

Stationäre Einrichtungen stehen unter Druck. Sie müssen Antworten suchen<br />

<strong>und</strong> finden <strong>für</strong> neue Anforderungen <strong>und</strong> dies unter engstem Zeitbudget <strong>und</strong><br />

begrenzten finanziellen Ressourcen. Bildungsprozesse in Netzwerken können<br />

auf solche <strong>Herausforderungen</strong> eine effektive <strong>und</strong> tragfähige Antwort<br />

darstellen. Sie bringen Synergie <strong>und</strong> Kreativität <strong>und</strong> erlauben unkompliziertes<br />

Benchmarking. Österreichische Autozulieferer praktizieren dies seit 20<br />

Jahren.<br />

Dem BELA-Netzwerk steht eine weitere Herausforderung noch bevor: Nach<br />

der Aufbauphase Ende 2010 soll die Verantwortung in die Hand der Träger<br />

übergehen. Das landesweit angelegte Netzwerk soll in starken Regionen<br />

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