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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Kommunen tragen die Verantwortung <strong>für</strong> alle Angelegenheiten der örtlichen<br />

Gemeinschaft. Sie müssen da<strong>für</strong> sorgen, dass „Schwierigkeiten, die durch<br />

das Alter entstehen, möglichst verhütet, überw<strong>und</strong>en oder gemildert werden“.<br />

Dazu gehört auch die Schaffung von Rahmenbedingungen, damit<br />

ältere Menschen am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können <strong>und</strong> bei<br />

Bedarf notwendige Hilfen bekommen. 25<br />

Seit Einführung der <strong>Pflege</strong>versicherung 1994 haben die <strong>Pflege</strong>kassen eine<br />

zentrale Rolle bei der Sicherstellung pflegerischer Angebote.<br />

Die neue Stellung der <strong>Pflege</strong>kassen einerseits <strong>und</strong> die eingeschränkten<br />

Möglichkeiten einer Einflussnahme auf eine nun marktorientierte Angebotsentwicklung<br />

andererseits waren <strong>für</strong> manche Kommunen willkommener Anlass,<br />

sich aus dem Politikfeld Altenhilfe zurückzuziehen.<br />

Häufig waren die Argumente zu hören, dass Altenhilfe, <strong>und</strong> damit auch<br />

Altenplanung,<br />

- erstens eine so genannte „freiwillige“ Aufgabe sei <strong>und</strong> deshalb<br />

- zweitens angesichts leerer Kassen kein Geld <strong>für</strong> entsprechendes Engagement<br />

in den kommunalen Haushalt eingestellt werden könne.<br />

Auf der kommunalen Ebene setzt sich nun langsam die Erkenntnis durch,<br />

dass die sozialen Dimensionen von Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit (die klassischen<br />

Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge) in den letzten Jahren<br />

häufig aus dem Blick geraten sind. Anders ausgedrückt: Es wird immer<br />

deutlicher, dass die komplexen Bedürfnisse der Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />

von einem nach Gewinn strebenden <strong>Pflege</strong>markt nur unzureichend<br />

befriedigt werden. Gleichzeitig steigen die Kosten <strong>für</strong> die Hilfe zur <strong>Pflege</strong>: im<br />

Landkreis Marburg-Biedenkopf von 5,5 Mio. Euro im Jahr 1989 auf heute<br />

8,4 Mio. Euro.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Entwicklungen meldet sich die kommunale Ebene wieder<br />

zu Wort <strong>und</strong> klagt ihre Beteiligung bei der Gestaltung der <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Altenhilfeinfrastruktur<br />

ein – wie beispielsweise in der Stellungnahme des Deutschen<br />

Vereins zum Eckpunktepapier der <strong>Pflege</strong>reform geschehen. 26<br />

25 Vgl. § 71 SGB XII.<br />

26 Deutscher Verein: Stellungnahme des Deutschen Vereins zum Eckpunktepapier des Koalitionsausschusses<br />

„Reform zur nachhaltigen Weiterentwicklung der <strong>Pflege</strong>versicherung“,<br />

Berlin, 12.07.2007.<br />

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