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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Mischung“ ergibt, mögen intergenerative Kontakte <strong>und</strong> Austauschbeziehungen<br />

wahrscheinlicher werden. Damit ist der Bezug zu einer auf längerfristige<br />

Zeithorizonte angelegten Sozial- <strong>und</strong> Stadtentwicklungsplanung, zu der allgemein<br />

zuständigen Stadtteil- <strong>und</strong> Gemeinwesenarbeit bzw. zu einem in<br />

diesem Kontext implementierten Quartiermanagement offensichtlich. Mit<br />

„sozialraumbezogen“ ist also mehr gemeint, als dass <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />

im Quartier angeboten wird. Es geht vielmehr um einen integrativen Verknüpfungsmechanismus,<br />

mit dem eine positive Wechselwirkung, eine Art<br />

Synergieeffekt zwischen räumlich-technischen Strukturen, lebensweltlichen<br />

Entfaltungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Identifikationen mit sozialen Orten, zwischen<br />

Beziehungskonstellationen <strong>und</strong> Dienstleistungen zustande kommt.<br />

Sozialraumorientiertes Arbeiten mag bis zu einem gewissen Grad durchaus<br />

als eine Technik im Sinne einer Methode zu verstehen sein, letztlich geht es<br />

aber auch um eine Haltung <strong>und</strong> Sichtweise im weitergehenden Sinn. Es geht<br />

um die mehr oder weniger intuitive Wahrnehmung <strong>und</strong> Nutzung lebensweltlich<br />

gewachsener Bindungen, Identitäten <strong>und</strong> Beziehungskonstellationen,<br />

die mit dem lokalen Raum verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> in vielerlei Hinsicht als vertraute<br />

<strong>und</strong> Sicherheit gebende Strukturierung von Situationen erlebt werden.<br />

Es geht um Gelegenheitsstrukturen, mit denen Selbsthilfe, solidarische Austauschbeziehungen<br />

<strong>und</strong> so auch bürgerschaftliches Engagement wahrscheinlicher<br />

werden.<br />

Fallübergreifende Kontextsteuerung<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass mit einer sozialökologisch konzipierten<br />

<strong>Pflege</strong>infrastruktur Vorleistungen an Bedeutung gewinnen, die sich nicht so<br />

leicht, wie etwa Anspruchs-Leistungsbeziehungen im Versicherungsgeschäft,<br />

individuell zuordnen lassen. Das gilt erst recht, wenn es hierbei auch<br />

darum geht, den Boden <strong>für</strong> präventiv wirksame Hilfe- <strong>und</strong> Austauschbeziehungen<br />

zu bereiten <strong>und</strong> Personen ohne <strong>Pflege</strong>stufe zu unterstützen. Insofern<br />

werden derartige Aufgaben wohl eher von der öffentlichen Hand, von<br />

den <strong>Pflege</strong>kassen <strong>und</strong>/oder von gemeinnützigen Organisationen zu tragen<br />

sein (wobei letztere allerdings meist ihrerseits auf eine Finanzierung aus<br />

öffentlichen Mitteln angewiesen sind). Das ist mit ein Gr<strong>und</strong>, weshalb die<br />

Kommunen <strong>und</strong>, was übergeordnete Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Finanzierungsmöglichkeiten<br />

angeht, auch der Sozialstaat, bei der Umsetzung einer<br />

sozialökologisch inspirierten Versorgung von <strong>Pflege</strong>bedürftigen gefordert<br />

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