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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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I, wenn man eine pauschale Geldleistung macht, 50 €, 100 €. Bei 100 € sind<br />

700 Millionen weg. Also das kostet richtig Geld, wenn man Leuten Selbstständigkeit<br />

<strong>und</strong> Autonomie gibt an dieser Stelle. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass wir gemeinsam <strong>für</strong> die Akzeptanz der <strong>Pflege</strong> werben müssen, d.h. <strong>für</strong><br />

ihre Qualität; <strong>für</strong> die Menschen, die die Leistungen erbringen. Das ist ganz<br />

wichtig. Dazu gehört nicht zuletzt auch die Finanzierung. Die Leute verstehen<br />

sehr schnell, dass das Geld kostet. Die verstehen das viel schneller als<br />

wir manchmal, wenn wir aus politischen Gründen sagen: „Das muss kostenneutral<br />

sein.“ Die Menschen verstehen das.<br />

Ein letzter Satz noch. Ich werde immer wieder gefragt, ist es nicht ein verdammt<br />

schlechter Zeitpunkt über eine solche Reform überhaupt zu reden.<br />

Es ist kein Geld da, die wirtschaftliche Lage ist schwierig usw. In dem Age-<br />

Report der Europäischen Kommission heißt es: Schlechte Zeiten sind <strong>für</strong><br />

Reformen die besseren Zeiten. Da muss man sie machen. Ich kann Ihnen<br />

nur sagen: Wir, die Mitglieder des Beirats, werden der Politik keine Ruhe<br />

lassen. Die Menschen mit Demenz brauchen diese Reform. Die Zeit ist reif<br />

<strong>für</strong> einen neuen Begriff <strong>und</strong> ein neues Verfahren.<br />

Karin P. Vanis: Ich denke, es sind nicht nur die Menschen mit Demenz, um<br />

noch ganz kurz bei dem leidigen Thema Finanzen zu bleiben. Ich möchte<br />

das in die Frage kleiden, Frau Walter, was ist uns die <strong>Pflege</strong> in Zukunft<br />

wert? Wie nehmen Sie die Menschen draußen mit? Wie trommeln Sie? Wie<br />

motivieren Sie?<br />

Helga Walter: Es ist nicht so ganz einfach. Ich finde verhältnismäßig viele<br />

Ehrenamtliche, die mal hier <strong>und</strong> da einspringen wollen, mal jemanden begleiten<br />

wollen, mal jemandem was vorlesen wollen. Aber so als Daueraufgabe<br />

über einen längeren Zeitraum ist es verhältnismäßig schwer, die Menschen<br />

zu motivieren. Wenn man erst einmal – das ist so die Erfahrung der<br />

meisten – in den Fängen derjenigen ist, die Ehrenamtliche suchen, dann<br />

kommt man da schlecht raus. Es kann zu einem Vollzeitjob werden, so eingeb<strong>und</strong>en<br />

zu werden. Auf der anderen Seite erzählen diejenigen, die wir als<br />

Ehrenamtliche geworben haben, die wir schulen, die wir befähigen <strong>und</strong> die<br />

dann auch die Arbeit tun, immer wieder, was sie da <strong>für</strong> Freude <strong>und</strong> positive<br />

Erlebnisse haben. Sie erleben Dankbarkeit in einem Maße, wie sie es vorher<br />

gar nicht erwartet hatten, <strong>und</strong> sie erleben auch, dass gar nicht soviel an<br />

Problemen über sie geschüttet wird, weil da<strong>für</strong> ja eigentlich die Sozialstation<br />

<strong>und</strong> die anderen Hilfeanbieter da sind. Sie engagieren sich als Gesprächs-<br />

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