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Ornithologische Berichte aus dem mittleren Elstertal

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Historische Namen und Schreibweisen<br />

<strong>Ornithologische</strong> <strong>Berichte</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>mittleren</strong> <strong>Elstertal</strong> 1 (2008)<br />

„Der Höckerschwan. (Stummer, zahmer Schwan.) Cygnus gibbus, Bechst. (Anas olor, Linn.)“<br />

(BREHM 1823 – 1824).<br />

„wilde Schwäne“ (Anonym 1870)<br />

Status und Häufigkeit<br />

Regelmäßiger Brut- und Jahresvogel. Zeigt <strong>aus</strong>geprägtes Wanderverhalten. Die heutige Brutpopulation<br />

hat ihren Ursprung in <strong>aus</strong>gesetzten und verwilderten Vögel. Jungvögel kommen daher in der grauen und<br />

weißen Mutante vor. Der Brutbestand kann mit 10 – 15 BP angenommen werden.<br />

Im Winterhalbjahr bleiben bis zu 150 Höckerschwäne, vor allem im Südwesten des Landkreises Greiz,<br />

als Nahrungsgäste im Gebiet. M<strong>aus</strong>erplätze sind nur <strong>aus</strong>nahmsweise besetzt.<br />

Lebensraum<br />

Der Höckerschwan brütet an Gewässern aller Art, bevorzugt jedoch an Fischteichen. Die Klassifizierung<br />

der 57 bekannten Brutplätze nach Gewässertyp und Gewässergröße ist den Tabellen 1 und 2 zu<br />

entnehmen:<br />

Tabelle 1<br />

Brutgewässer nach Gewässertypen<br />

Gewässertyp Anzahl der Brutplätze<br />

Teiche 46<br />

Abbaugruben 1<br />

St<strong>aus</strong>een 9<br />

Flüsse 1<br />

Das kleinste besiedelte Gewässer ist der Quakteich Burkersdorf mit 0,1 ha. Das größte besiedelte<br />

Gewässer ist die Talsperre Zeulenroda mit 288,0 ha. Kleingewässer werden oft besiedelt, wenn sich im<br />

Umfeld weitere kleine Teiche befinden, die in das Brutrevier einbezogen werden.<br />

Tabelle 2<br />

Brutgewässer nach Größenklassen (nur Stillgewässer, n = 56)<br />

Gewässergröße Anzahl der Brutplätze<br />

unter 0,5 ha 12<br />

0,5 – 1,0 ha 10<br />

1,1 – 5,0 ha 20<br />

5,1 – 10,0 ha 9<br />

über 10,0 ha 5<br />

Außerhalb der Brutzeit werden bevorzugt Feldflächen mit Raps- und Wintergetreide zur Nahrungsaufnahme<br />

aufgesucht.<br />

Verbreitung<br />

Beginnend in den 1970er-Jahren breiteten sich Individuen dieser Art kontinuierlich über den Landkreis<br />

Greiz und die Stadt Gera <strong>aus</strong>. Seit 1970 wurden Bruten an bisher 57 Gewässern in unterschiedlichen Jahren<br />

registriert. Die Brutgewässer konzentrieren sich im Südwesten des Gebietes. Die Verteilung ist der<br />

Übersichtskarte auf Seite 6 zu entnehmen.<br />

Konzentrationen bis zu 140 Vögel, mit entsprechend hohem Anteil an Nichtbrütern, wurden bisher<br />

vornehmlich im Bereich um die Talsperre Zeulenroda und am Weiderteich bei Niederpöllnitz festgestellt.<br />

K. Lieder und J. Lumpe: Der Höckerschwan Cygnus olor (J. F. Gmelin 1789) im Landkreis Greiz und der Stadt Gera 5

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