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Ornithologische Berichte aus dem mittleren Elstertal

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Bestand und Bestandsentwicklung<br />

<strong>Ornithologische</strong> <strong>Berichte</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>mittleren</strong> <strong>Elstertal</strong> 1 (2008)<br />

Nachrichten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> 19. Jahrhundert sind spärlich und betreffen keine Brutvögel. Das zu dieser Zeit<br />

schon Parkschwäne in der Nähe herrschaftlicher Residenzen gehalten wurden, ist durch<strong>aus</strong> möglich. BREHM<br />

(1823 – 1824) schreibt, dass zahme Schwäne in Deutschland gehalten werden, nennt aber keinen konkreten<br />

Ort. Nach einem Gemälde im benachbarten Schloss Blankenstein (Sachsen) zu urteilen, wurden dort schon<br />

vor 200 Jahren Höckerschwäne gehalten.<br />

Eine Postkarte von 1896 zeigt Höckerschwäne auf <strong>dem</strong> Baderteich in Ronneburg. Nach einer Fotografie<br />

in der „Festschrift zu der Feier des 50jährigen Bestehens ‚Verein der Naturfreunde‘ zu Greiz“ vom 11. April<br />

1926 zu urteilen, war der Höckerschwan in den 1920er-Jahren Brutvogel auf <strong>dem</strong> Greizer Parksee. Nach<br />

<strong>dem</strong> 2. Weltkrieg wurden hier ab 1953 halbzahme Paare <strong>aus</strong>gesetzt, die im Winter gekäfigt wurden. Vor<br />

1970 wurden auch Höckerschwäne auf <strong>dem</strong> Hirschteich in Greiz-Aubachtal gehalten, die ab 1970 als freifliegendes<br />

Brutpaar auf <strong>dem</strong> benachbarten Schutteich siedelten (LEO & LANGE 1981). Die seit 1972 bei Greiz-<br />

Dölau brütenden Vögel dürften ebenfalls vom Greizer Parksee oder vom Schutteich Greiz-Aubachtal stammen.<br />

Seit 1976 brüten auf <strong>dem</strong> Greizer Parksee in fast allen Jahren freifliegende Paare.<br />

Nach GÜNTHER (1969) wurden in den 1960er-Jahren zahme Schwäne in der Umgebung von Gera auf einigen<br />

Parkteichen gehalten. Von diesen Vögeln, die zunehmend verwilderten, dürften die Ansiedlungen<br />

1970 in Münchenbernsdorf (E. WOLF) und 1973 in Röpsen (H. BAUM) hervorgegangen sein .<br />

In den Jahren bis 1979 wurden weitere 6 Brutplätze besiedelt. Neben den verwilderten Parkschwänen<br />

<strong>aus</strong> unserer Region erfolgte auch eine Zuwanderung <strong>aus</strong> den <strong>mittleren</strong> Teilen Ostdeutschlands (SCHMIDT,<br />

SIEFKE & PÖRNER 1979) und <strong>aus</strong> anderen Teilen Thüringens (siehe Ringfunde).<br />

Da bis 1998 die Brutnachweise nur unvollständig erfasst wurden, wird die Bestandsentwicklung nur für<br />

die Jahre dargestellt, in denen koordinierte Zählungen erfolgten. Regelmäßig wurden Brutnachweise in den<br />

Jahren dokumentiert, die rechts der roten gestrichelten Linie im Diagramm 1 aufgeführt sind.<br />

Diagramm 1<br />

Bestandsentwicklung:<br />

1976: 05 BP, 1979: 12 BP, 1980: 10 BP (PETER 1984)<br />

1985: 09 BP (LIEDER 1988)<br />

1999: 14 BP (ROST 2000)<br />

2000 – 2007: 13, 15, 13, 10, 13, 14, 10 und 11 BP (Jahresberichte des Vereins<br />

Ostthüringer Ornithologen Greiz<br />

2000 – 2007)<br />

Brutpaare des Höckerschwans nach Jahren<br />

1976 1979 1980 1985 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Der Höhepunkt der Bestandsentwicklung war <strong>dem</strong>nach um das Jahr 2001 erreicht und ist seit<strong>dem</strong> stabil<br />

bis leicht rückläufig.<br />

Die Bestandsentwicklung an den einzelnen Gewässern ist der Tabelle 3, gegliedert nach Gebieten, zu<br />

entnehmen. Dabei sind die oben genannten Erfassungslücken bis 1998 zu beachten.<br />

Die Numerierungen in der Tabelle 3 und in der Übersichtskarte zu den Brutgewässern auf Seite 6 stimmen<br />

überein.<br />

K. Lieder und J. Lumpe: Der Höckerschwan Cygnus olor (J. F. Gmelin 1789) im Landkreis Greiz und der Stadt Gera 7

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