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Kapitel 14: Dokumentation (Tätigkeitsbericht 2006 der ...

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Stellungnahme <strong>der</strong> Bundesärztekammer gemäß § 91 Abs. 8 a<br />

SGB V zur Beschlussvorlage des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

zu Richtlinien nach § 92 Abs. 1 SGB V über die Bewertung <strong>der</strong><br />

Gesprächspsychotherapie bei Erwachsenen<br />

(31.10.<strong>2006</strong>)<br />

1. Einleitung<br />

Nach <strong>der</strong> Beschlussvorlage des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom<br />

25.09.<strong>2006</strong> soll die Gesprächspsychotherapie auch weiterhin in <strong>der</strong> Anlage 1 Nummer 3<br />

<strong>der</strong> Psychotherapie-Richtlinien als Verfahren geführt werden, das die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong><br />

Psychotherapie-Richtlinien nicht erfüllt.<br />

Die Nicht-Anerkennung <strong>der</strong> Gesprächspsychotherapie als Richtlinienverfahren nach<br />

§ 92 Abs. 6a i. V. m. § 135 SGB V für die ambulante Behandlung soll nach dem Entwurf<br />

aufrechterhalten werden, da bei einem nur für den Anwendungsbereich "depressive<br />

Störungen" erbrachten Hinweis auf ihren Nutzen eine lediglich für diesen Anwendungsbereich<br />

erfolgende indikationsspezifische Anerkennung we<strong>der</strong> medizinisch notwendig<br />

noch wirtschaftlich wäre.<br />

Die Bundesärztekammer nimmt die Beschlussvorlage des G-BA zustimmend zur<br />

Kenntnis.<br />

Auf Detailaspekte <strong>der</strong> Beschlussvorlage wird im Folgenden näher eingegangen.<br />

2. Grundlagen <strong>der</strong> Theorie und Operationalisierung <strong>der</strong> Gesprächspsy chotherapie<br />

2.1 Definition <strong>der</strong> Gesprächspsychotherapie<br />

Die Gesprächspsychotherapie ist ein Psychotherapieansatz <strong>der</strong> humanistischen Psychologie<br />

und geht zurück auf die Arbeiten von Carl R. Rogers, <strong>der</strong> ein allgemeines psychotherapeutisches<br />

Konzept im Sinne einer Anleitung zur beson<strong>der</strong>en Gestaltung <strong>der</strong><br />

psychotherapeutischen Beziehung o<strong>der</strong> des psychotherapeutischen Gesprächs entwickelte.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahre ist dieses therapeutische Konzept weiterentwickelt und differenziert<br />

worden. Neben dem klassischen Vorgehen entstanden Ansätze, bei denen <strong>der</strong><br />

Therapeut stärker den therapeutischen Prozess steuert, um spezifische Therapieziele zu<br />

erreichen bzw. um den Beson<strong>der</strong>heiten einzelner Störungen o<strong>der</strong> einzelner Patienten<br />

gerecht zu werden. Dazu werden zum Teil auch zusätzliche therapeutische Methoden<br />

zur Erweiterung <strong>der</strong> "Selbstexploration" o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erlebnisfähigkeit des Patienten eingesetzt,<br />

die zum Teil aus einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> Gesprächspsychotherapie resultieren<br />

(z. B. "experiencing"), zum Teil aus an<strong>der</strong>en Therapierichtungen, vor allem <strong>der</strong><br />

Gestalttherapie, übernommen wurden. Die Gesprächspsychotherapie ist demnach heute<br />

ein therapeutischer Ansatz mit unterschiedlichen Ausprägungsformen. Eine Differenzierung<br />

<strong>der</strong> Beurteilung nach den einzelnen Ausprägungsformen <strong>der</strong> Gesprächspsychotherapie<br />

ist äußerst problematisch und wurde auch vom Wissenschaftlichen Beirat<br />

Psychotherapie nach § 11 PsychThG (WBP) im Gutachten aus dem Jahr 2000 nicht<br />

vorgenommen. Differenzierungen des Verfahrens spiegeln die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Gesprächspsychotherapie wi<strong>der</strong>, wie sie auch bei an<strong>der</strong>en Therapieformen zu finden ist.<br />

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