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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8820 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel(A)(B)Verantwortung übernehmen heißt, dass auch (C) wir Verantwortungübernehmen müssen das haben wir in diesemJahr im Übrigen gezeigt , es heißt aber auch für jedenEinzelnen, Verantwortung übernehmen <strong>zu</strong> müssen.Darüber werden wir in den nächsten Monaten deskommenden Jahres weiter diskutieren. Wir werden vorallen Dingen Europa auch auf an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n weiter alsVerantwortungsgemeinschaft darstellen; denn es geht beidiesem Rat auch um das Thema strategischer Partnerschaftenvon Europa mit an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n ich nenneals Beispiele nur China und Russland , und es geht darum,dass wir zeigen, dass wir als Europa auch gemeinsameZiele und Werte vertreten, wenn es um internationaleVerhandlungen geht.Der Europäische Rat wird sich mit den Ergebnissen<strong>der</strong> Konferenz von Cancún befassen. Ich darf unseremBundesumweltminister ganz herzlich <strong>zu</strong> den Erfolgen,die dort erzielt worden sind, gratulieren. Das warschwere Arbeit.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Zugabe! Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NEN]: Ich habe gar nicht gehört, dass er da etwasbewegt hat! Weitere Zurufe von <strong>der</strong>SPD: Oh! Na ja! Welche denn?) Auch viele von Ihnen waren daran beteiligt. Insofernkönnen wir alle miteinan<strong>der</strong> froh sein, dass <strong>der</strong> internationaleKlimaprozess nach <strong>der</strong> schwierigen Situation, dienach Kopenhagen entstanden ist, in Cancún weitergegangenist. Ich glaube, die Freude darüber ist auch aufseiten<strong>der</strong> Opposition klar ausgeprägt, auch wenn mandas nicht bei je<strong>der</strong> Wortmeldung sofort erkennen kann.(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> CDU/CSU und<strong>der</strong> FDP)Es ist <strong>zu</strong>m ersten Mal gelungen, das 2-Grad-Ziel alsMarke für den globalen Klimaschutz fest<strong>zu</strong>legen; wirsind dafür. Niemand bestreitet, dass jetzt viel Arbeit notwendigist. Deutschland hat sich mit seinem 40-Prozent-Reduktionsziel verpflichtet, <strong>zu</strong>sammen mit Europa eineVorreiterrolle <strong>zu</strong> spielen. Aber wir müssen Schritt fürSchritt vorgehen. Insofern darf man sich über den Erfolgvon Cancún freuen und <strong>der</strong> mexikanischen Präsidentschaft,insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Außenministerin, ein ganz herzlichesDankeschön sagen.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Wir werden auf diesem Europäischen Rat auch überdie Erweiterung bei Einhaltung <strong>der</strong> Kriterien für denBeitritt <strong>zu</strong>r Europäischen Union beraten. Von <strong>der</strong> EuropäischenKommission wurde am 9. November 2010 einFortschrittsbericht <strong>zu</strong> den EU-Beitrittskandidaten und <strong>zu</strong>solchen Län<strong>der</strong>n des Westbalkans, die dies werden wollen,vorgestellt. Ich finde es sehr bemerkenswert: In diesemFortschrittsbericht wird klar differenziert, und dasist auch richtig so. Jedes Land, das <strong>der</strong> EU beitretenmöchte, wird auf dem Weg dorthin an seinen eigenenLeistungen gemessen. Es gilt, genau hin<strong>zu</strong>sehen, Reformen<strong>zu</strong> for<strong>der</strong>n und dann die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> unterstützen.Wenn ein Land alle Kriterien erfüllt, dann ist es natürlichbeitrittsreif.Die Europäische Union hat politisch wie wirtschaftlichgroße Vorteile aus <strong>der</strong> Erweiterung gezogen. Wir in<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland haben das hautnah erlebt.Vorausset<strong>zu</strong>ng dafür, dass weitere Erweiterungsschritteein Erfolg werden, ist die Beitrittsreife und dieErfüllung <strong>der</strong> Beitrittskriterien.Ich unterstütze deshalb die Entscheidung, auf Empfehlung<strong>der</strong> Europäischen Union Montenegro den Kandidatenstatus<strong>zu</strong> verleihen. Montenegro wurde unmissverständlichaufgefor<strong>der</strong>t, weitgehende Reformenein<strong>zu</strong>leiten. Erst danach will die Kommission die Aufnahmevon Beitrittsverhandlungen empfehlen. Dies wirdallerfrühestens im Herbst 2011 <strong>der</strong> Fall sein. Dann wirdnatürlich auch <strong>der</strong> Deutsche Bundestag formell damitbefasst.Meine Damen und Herren, wir als Europäische Unionhaben in diesem Jahr gemeinsam gehandelt. Wir habenuns dabei vom Grundsatz unserer gemeinsamen Verantwortungfür die Währungsunion leiten lassen. Wir habendas im Bewusstsein des Vermächtnisses getan, das unsdie Väter <strong>der</strong> europäischen Einigung hinterlassen haben,und zwar ganz in dem Geiste <strong>der</strong> Worte, die wir 2007<strong>zu</strong>m 50. Jahrestag <strong>der</strong> Römischen Verträge gefunden haben:Wir Europäer sind <strong>zu</strong> unserem Glück vereint.Wenn wir das nie vergessen, dann werden wir jede Herausfor<strong>der</strong>ungmeistern heute und in Zukunft.Gerade die Entscheidungen <strong>zu</strong>r Zukunft des Euro indiesem Jahr können uns dabei Mut machen und Kraft geben.Wir werden diese Entscheidungen jetzt nach undnach umsetzen. Wir tun das, weil wir wissen: Der Euroist unser gemeinsames Schicksal, und Europa ist unseregemeinsame Zukunft.Unsere Zukunft so <strong>zu</strong> gestalten, dass wir das Glück<strong>der</strong> europäischen Einigung für künftige Generationenschützen können, ist unsere Aufgabe von heute. DieserAufgabe wird sich die Bundesregierung weiterhin mitganzer Kraft widmen, und ich hoffe auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ngdieses Hohen Hauses.Herzlichen Dank.(Anhalten<strong>der</strong> Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und<strong>der</strong> FDP)Präsident Dr. Norbert Lammert:Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält <strong>zu</strong>nächst<strong>der</strong> Kollege Dr. Frank-Walter Steinmeier für die SPD-Fraktion.(Beifall bei <strong>der</strong> SPD)Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD):Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen undHerren! Es gibt europäische <strong>Frage</strong>n das habe auch icherlebt , bei denen die Antworten nicht auf <strong>der</strong> Hand liegen,und niemand sollte so tun, als habe er sie komplettparat. Die <strong>Frage</strong> ist nur, ob diese Regierung die Botschaftenin den letzten Tagen, insbeson<strong>der</strong>e die gestrigenBotschaften aus Frankfurt, richtig verstanden hat.(D)

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