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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8872 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Marcus Weinberg (Hamburg)(A)setzen, und uns nicht vonseiten des Bundes(C)eindeutigeVorgaben macht.Was wollen wir machen? Folgende Punkte wollen wirumsetzen: erstens früher för<strong>der</strong>n, zweitens zielgenauerför<strong>der</strong>n und drittens bedarfsorientiert för<strong>der</strong>n. Ich willgerne aus <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Programme <strong>der</strong> Bundesregierungeinige nennen. Sie gibt es nämlich. Man muss nurdas Ganze ein wenig durchstöbern und schauen, wie vielGeld dafür ausgegeben wird.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Langesuchen, ja?)Als erstes Beispiel nenne ich das Programm Lesestart Drei Meilensteine für das Lesen. Es handelt sichalso um ein Leseför<strong>der</strong>programm, das speziell die Motivationfürs Lesen steigern soll,(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Wie vieleerreicht das?)Bundes, die Weiterbildungsinitiative FrühpädagogischeFachkräfte und, und, und. Es ist also schon so, dass <strong>der</strong>Bund ganz gezielt Schwerpunkte bei <strong>der</strong> frühen För<strong>der</strong>ungsetzt. Das ist auch richtig so. Ich bitte aber bei <strong>der</strong>Diskussion um die Kooperation mit den Län<strong>der</strong>n auch<strong>zu</strong>r Kenntnis <strong>zu</strong> nehmen, dass die Län<strong>der</strong> für den Bildungsbereich das ist ja auch so gewollt die Verantwortungtragen. Das heißt, sie müssen darüber auch Rechenschaftablegen. Wir in Hamburg haben ja geradeErfahrungen, wenn ich das noch einmal sagen darf, mitgewissen Reformen im Schulbereich gemacht, die dannnicht durchkamen. Insgesamt ist es demnach gut, wennüber all das die Menschen vor Ort entscheiden können.Letzter Punkt, weil Sie gesagt haben Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Herr Kollege, Sie müssten längst <strong>zu</strong>m Ende gekommensein.(B)und zwar beginnend bei den Eltern. Nur durch die Mitnahme<strong>der</strong> Eltern das kann ich als Hamburger sagen können gewisse Verän<strong>der</strong>ungen und Reformen auch erfolgreichsein. Hier för<strong>der</strong>n wir also mit einem deutlichenSchwerpunkt das Lesen.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Bezüglich des zielgenauen För<strong>der</strong>ns erinnere ich andie Initiative Haus <strong>der</strong> kleinen Forscher. Man kann sagen,dabei handle es sich nur um ein kleines Programm,für das gerade einmal ein zweistelliger Millionenbetrag<strong>zu</strong>r Verfügung steht. Gerade solche kleinen Programmesind aber gute Programme. Über 30 000 Erzieher habensich bereits im Rahmen dieses Programmes weiterbildenlassen. Es ist damit <strong>zu</strong> einem Bestandteil <strong>der</strong> frühkindlichenBildung geworden.Bedarfsorientiert för<strong>der</strong>n heißt schließlich, das Geldda ein<strong>zu</strong>setzen, wo es nötig ist. Ich erinnere daran, dassdas Paket von 820 Millionen Euro für die Kin<strong>der</strong> vonHartz-IV-Empfängern, über das gerade verhandelt wird,eine bedarfsorientierte För<strong>der</strong>ung darstellt.Für frühes, bedarfsorientiertes und zielgenaues För<strong>der</strong>nhaben wir also viele Programme entwickelt.Sie sagen nun, dass die Kooperation zwischen Bundund Län<strong>der</strong>n nicht funktioniert. Ich habe den Eindruck,dass wir im Ausschuss für Bildung und Forschung desDeutschen Bundestages mittlerweile fast ausschließlichdarüber debattieren, wie wir als Bund den Län<strong>der</strong>n Mittel<strong>zu</strong>r Verfügung stellen können. Das kann so nicht richtigsein.(Zurufe von Abgeordneten <strong>der</strong> SPD und <strong>der</strong>LINKEN)Ich rufe einige Beispiele in Erinnerung. Da gibt es dieganzen Pakete, die wir auf den Weg gebracht haben: denHochschulpakt mit 5 Milliarden Euro und dessen Erweiterungum eine dritte Säule mit dem QualitätspaktLehre, das Programm <strong>zu</strong>m Ausbau <strong>der</strong> Krippen das gehört<strong>zu</strong>r frühkindlichen För<strong>der</strong>ung mit 4 Milliardenplus 770 Millionen Euro ab 2013 jährlich, den AktionsplanKin<strong>der</strong>tagespflege, die Qualifizierungsinitiative desMarcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU):Ich komme <strong>zu</strong>m Schluss. Meine Damen und Herren,auf diesem von mir mitgebrachten Diagramm sehenSie, dass die Ausgaben für den Bereich Bildung und Forschung<strong>zu</strong> dem Zeitpunkt signifikant in die Höhe gehen,als die CDU/CSU 2005 die Regierung übernommen hat.Ich glaube, anhand dieses Diagramms zeigt sich, wie erfolgreichwir in diesem Bereich sind.Herzlichen Dank.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU)Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Rosemarie Hein hat das Wort für die Fraktion DieLinke.(Beifall bei <strong>der</strong> LINKEN)Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE):Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!Die PISA-Studie hat Deutschland bescheinigt, dass dieBildungsleistungen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler bessergeworden sind. Nun scheinen viele auf<strong>zu</strong>atmen. Es seinoch nicht gut, aber es gehe voran, wird gesagt. Wir finden,dass es keinen Grund <strong>zu</strong>r Zufriedenheit gibt. DenOptimismus, den Sie, Herr Weinberg, eben verbreitet haben,kann ich überhaupt nicht teilen. Vielmehr scheintmir das, was Sie gesagt haben, ein bisschen wie das Pfeifenim Walde.(Beifall bei <strong>der</strong> LINKEN)Mit dieser PISA-Studie wurde vor allem untersucht,ob sich die Leseleistungen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schülerverbessert haben. Die <strong>Frage</strong> <strong>der</strong> Lesekompetenz ist vonherausragen<strong>der</strong> Bedeutung für die Lebenschancen in diesemLand. Auch das sagt die PISA-Studie. Das ist nichtneu; das wissen wir. Deshalb möchte ich mich vor allemmit <strong>der</strong> Lesekompetenz beschäftigen. Vor neun Jahrenwurde diese schon einmal untersucht. Damals ging einAufschrei durch die Gesellschaft. Deutschland gehörte<strong>zu</strong> den Bildungsverlierern. Die heute geprüften Schülerinnenund Schüler kamen damals gerade in die Schule(D)

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