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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010 8857Parl. Staatssekretär Jan Mücke(A) Vielen Dank für den Quellenhinweis. Ich (C) werde dasgerne nachlesen. Wir gehen davon aus, dass die Län<strong>der</strong>polizeiendas Recht durchsetzen, das wir hier machen.Da<strong>zu</strong> gehört insbeson<strong>der</strong>e die Anwendung <strong>der</strong>Straßenverkehrs-Ordnung. Ich glaube, dass eine weitergehendeDefinition von Glätte den Gesetzgeber überfor<strong>der</strong>nwürde. Denn wie würden Sie persönlich Glättean<strong>der</strong>s definieren als <strong>der</strong> Deutsche Wetterdienst? Ichglaube schon, dass das eine für jeden einsichtige Formulierungist. Es gibt einen Unterschied zwischen Schneematschund Reifglätte, und es gibt einen Unterschiedzwischen Eisglätte und Schneeglätte. Ich glaube, daskann je<strong>der</strong> unterscheiden, auch die Beamten <strong>der</strong> Polizei.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Wir kommen damit <strong>zu</strong>r <strong>Frage</strong> 17, ebenfalls <strong>der</strong> KolleginLühmann:Wie will die Bundesregierung <strong>der</strong> VerkehrssicherheitRechnung tragen, wenn ein Kraftfahrer die neu gefasste Vorschrifterfüllt, indem er zwar Reifen mit dem Schneeflockensymbolverwendet, diese aber tatsächlich nicht auf die in <strong>der</strong>Verordnung genannten winterlichen Wetterverhältnisse ausgelegtsind, weil sie ein Profil haben, das nachweislich nicht fürGlatteis, Schneeglätte, Schneematsch o<strong>der</strong> Eis geeignet ist,unter an<strong>der</strong>em, weil sie keine Mindestprofiltiefe von 4 Millimeterhaben?sive Regelungen definiert; für den Lkw-Verkehr geltenaber an<strong>der</strong>e Regelungen. Wir haben in den letzten Tagengesehen, dass es auf vielen Autobahnen deswegen Problemegegeben hat, weil Lkws liegen geblieben sind.Warum hat die Bundesregierung nicht auch in punctoLkw eine Winterreifenpflicht vorgeschlagen und durchgesetzt,die eine größere Sicherheit im Straßenverkehrermöglichen würde?Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Bitte schön.Jan Mücke, Parl. Staatssekretär beim Bundesministerfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:Da<strong>zu</strong> müssen wir festhalten, dass bei Lkws Winterreifennicht zwingend da<strong>zu</strong> führen, dass diese Fahrzeugeim Winter sicher betrieben werden können. Bei entsprechendenWitterungsverhältnissen und wenn ein Winterdienstnicht o<strong>der</strong> nicht so schnell gewährleistet werdenkann, kann es durchaus vorkommen, dass auch Lkws mitWinterreifen liegen bleiben, sodass es <strong>zu</strong> Staus auf Autobahnenkommt. Das lässt sich bei diesen Witterungsverhältnissenlei<strong>der</strong> nicht ganz ausschließen. Aber die Bundesregierungwird alles tun, um dafür <strong>zu</strong> sorgen, dass dieWinterreifenpflicht für alle gilt.(B)Jan Mücke, Parl. Staatssekretär beim Bundesministerfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:Nach § 2 Abs. 3 a <strong>der</strong> Straßenverkehrs-Ordnung darfbei den genannten winterlichen Wetterverhältnissen nurmit M+S-Reifen gefahren werden. M+S-Reifen sindReifen, bei denen das Profil <strong>der</strong> Lauffläche und dieStruktur so konzipiert sind, dass sie vor allem in Matschund frischem o<strong>der</strong> schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaftengewährleisten als normale Reifen. DasProfil <strong>der</strong> Lauffläche <strong>der</strong> M+S-Reifen ist im Allgemeinendurch größere Profilrillen und/o<strong>der</strong> Stollen gekennzeichnet,die voneinan<strong>der</strong> durch größere Zwischenräumegetrennt sind, als dies bei normalen Reifen <strong>der</strong> Fall ist.Ich verweise da<strong>zu</strong> auch auf den Anhang II Nr. 2.2 <strong>der</strong>Richtlinie 92/23/EWG. Reifen, die diesen Eigenschaftenentsprechen, sind in <strong>der</strong> Regel mit einem M+S-Symbolgekennzeichnet. Dieses Symbol ist sowohl für den Verbraucherals auch für das Kontrollpersonal ein Indiz dafür,dass die Reifen den Vorgaben des § 2 Abs. 3 a Satz 1<strong>der</strong> Straßenverkehrs-Ordnung genügen. Entspricht <strong>der</strong>Reifen trotz M+S-Symbol nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>Richtlinie 92/23/EWG, liegt ein Verstoß gegen § 2Abs. 3 a Satz 1 Straßenverkehrs-Ordnung vor, <strong>der</strong> mindestensmit einer Geldbuße von 40 Euro geahndet werdenkann.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Bitte schön, eine Nachfrage? Keine Nachfrage.Aber Kollege Pronold hat eine Nachfrage.Florian Pronold (SPD):Bei <strong>der</strong> Winterreifenpflicht, die jetzt eingeführt wordenist, geht es ja um die Verkehrssicherheit insgesamt.Die Bundesregierung hat nun für den Pkw-Verkehr unddamit für den Verbraucher sehr klare und kosteninten-(Florian Pronold [SPD]: Es gibt unterschiedlicheStandards!)Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Dann kommen wir <strong>zu</strong>r <strong>Frage</strong> 18 <strong>der</strong> AbgeordnetenGottschalck:Welche Kosten für den Streudienst haben die Bundeslän<strong>der</strong><strong>zu</strong>m 15. Juni 2010 gemeldet, die sie für den Streudienstauf Bundesstraßen im Winter 2009/2010 <strong>zu</strong> tragen hatten, undkann die Bundesregierung im Vergleich <strong>der</strong> Winterperioden2007/2008 und 2008/2009 einen Anstieg verzeichnen?Jan Mücke, Parl. Staatssekretär beim Bundesministerfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:Liebe Frau Kollegin Gottschalck, aufgrund <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>meldungenkann die Bundesregierung eine Än<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Winterdienstkosten einschließlich des Salzverbrauchsvom Jahr 2007 bis <strong>zu</strong>m Jahr 2010 bestätigen.Ich nenne Ihnen die Zahlen gerne: Für die Winterperiode2007/2008 betrugen die Winterdiensteinsatzkosten einschließlichdes Salzverbrauchs 133 Millionen Euro; insgesamtwurden 555 000 Tonnen Salz verbraucht. Für dieWinterperiode 2008/2009 betrugen die Winterdiensteinsatzkosten182 Millionen Euro, und 863 000 TonnenSalz wurden verbraucht. Die Winterperiode 2009/2010hat den Winterdienst 258 Millionen Euro gekostet; dabeisind 1,387 Millionen Tonnen Salz verbraucht worden.Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Eine Nachfrage, Frau Gottschalck?Ulrike Gottschalck (SPD):Herr Mücke, vielen Dank für die Beantwortung. Können Sie mir noch sagen, wie die Empfehlung desBundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> an die Autobahnmeistereien aus-(D)

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