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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8864 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Dorothea Steiner(A)(B)Strahlung erfasst hat, dass man aber bis heute(C)nicht weiß,ob und wie die radioaktiv belasteten Laugenabflüsse indie Biosphäre gelangen. Deswegen kann man nicht voneiner lückenlosen Erfassung ausgehen.Das war <strong>der</strong> Hintergrund unserer <strong>Frage</strong>, und ich musshier schon noch einmal nachhaken: Haben Sie tatsächlicheBelege dafür, dass Sie ausschließen können, dassdiese Krebsfälle durch Strahlenbelastung verursachtsind? Es ist doch ein nennenswertes Krebsrisiko: Das Risiko,an Leukämie <strong>zu</strong> erkranken, ist zweimal so hoch wiesonst üblich, und das Risiko, an Schilddrüsenkrebs <strong>zu</strong> erkranken,ist dreimal so hoch.Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:Da stimme ich Ihnen <strong>zu</strong>. Ich habe gesagt, dass es beiden beiden Erkrankungen in <strong>der</strong> Tat eine auffällige Häufungist. Schilddrüsenkrebs beispielsweise kann ganzklar durch radioaktives Jod ausgelöst werden.Unsere Experten sagen darauf muss ich mich jetztbeziehen , dass so etwas in <strong>der</strong> Asse nicht vorgefundenwurde. Ich werde aber Ihrer <strong>Frage</strong> nach den Laugennoch einmal geson<strong>der</strong>t nachgehen und Ihnen da<strong>zu</strong> inKürze eine Antwort <strong>zu</strong>kommen lassen.Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Sie haben eine weitere Nachfrage, Frau Steiner?Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):Ja, <strong>zu</strong> dem angesprochenen, heute vor<strong>zu</strong>stellendenErgebnis. Selbst wenn Sie die Ergebnisse noch nichtkennen und vermitteln können, wollen wir natürlich wissen,ob es gelungen ist, die Faktoren Alter, Familiengeschichte,Art <strong>der</strong> Erkrankung, Beruf und Wohnort mitein<strong>zu</strong>beziehen, ob man es also auf diese Art und Weiseindividualisieren konnte, und ob man die Daten das istgerade vor dem Hintergrund des nicht geklärten Austrittsin die Biosphäre wichtig in den angrenzenden Gemeindenebenfalls erfasst hat. Ich nenne einmal die Gemeinden Sie kennen sie vielleicht auch : Sickte, Schöppenstedt,Baddeckenstedt, Schladen und Cremlingen.(Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NEN]: Ich habe dann auch noch eine!) Sie haben schon zwei gestellt, Frau Steiner. Deswegenkönnen Sie keine weitere <strong>Frage</strong> stellen.Dr. Matthias Miersch (SPD):Frau Staatssekretärin, wir haben Agenturmeldungenvon heute entnehmen können, dass die Strahlenbelastungin <strong>der</strong> Asse weit höher sein soll, als bislang angenommen.Welche Erkenntnisse liegen dem Ministerium<strong>der</strong>zeit vor?Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:Mir persönlich liegen jetzt noch keine genauen Erkenntnissedarüber vor, außer den Meldungen, die, glaubeich, gestern gekommen sind und heute in den Zeitungenzitiert worden sind. Wir werden dem sehr ernsthaft nachgehen.Sie wissen, dass das auch Auswirkungen auf unserenPlan hat, die Fässer aus <strong>der</strong> Asse heraus<strong>zu</strong>holen. Ichwarte da<strong>zu</strong> eine Stellungnahme des Bundesamtes fürStrahlenschutz ab. Dessen Sprecher hat gestern mitgeteilt,dass die Belastungen dort entsprechend höher sind.Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Eine Nachfrage des Kollegen Ott.Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):Vielen Dank, Frau Präsidentin. Müssten Sie Ihreeben gemachten Äußerungen nicht im Hinblick auf dieTatsache hinterfragen, dass die Organisation IPPNW berichtethat, dass eine statistische Auswertung <strong>der</strong> lebendgeborenenKin<strong>der</strong> im Umfeld <strong>der</strong> Asse für die Jahre1971 bis 2009 ein Zahlenverhältnis von 142 Jungen <strong>zu</strong>150 Mädchen ergeben hat?Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:Auch diese Meldung ist mir bekannt. Wir werdendem natürlich unter Berücksichtigung <strong>der</strong> entsprechenden<strong>Frage</strong>stellungen nachgehen.(D)Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:Letzteres kann ich Ihnen nicht beantworten. Das mussich nachholen; das werde ich zügig tun.Was den ersten Teil <strong>der</strong> <strong>Frage</strong> angeht, so waren es in<strong>der</strong> Tat Bemerkungen, die wir auch gegenüber Nie<strong>der</strong>sachsengemacht haben, <strong>Frage</strong>stellungen, die uns interessieren,<strong>zu</strong>mal sich unsere Strahlenschutzkommissionebenfalls mit den Fällen befassen wird. Inwieweit dastatsächlich eingegangen ist, kann ich Ihnen jetzt nicht sagen.Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Eine Nachfrage des Kollegen Miersch.Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Vielen Dank. Ich rufe jetzt die <strong>Frage</strong> 37 des AbgeordnetenKaczmarek auf:Mit welchen konkreten Maßnahmen will die Bundesregierungdas in <strong>der</strong> nationalen Strategie <strong>zu</strong>r biologischen Vielfaltformulierte Ziel bis 2020 sind Fließgewässer und ihre Auenin ihrer Funktion als Lebensraum so weit gesichert, dass einefür Deutschland naturraumtypische Vielfalt gewährleistet ist erreichen?Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:Kollege Kaczmarek, mit <strong>der</strong> Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> EG-Wasserrahmenrichtliniesoll <strong>der</strong> Zustand auch <strong>der</strong> Fließgewässerin Deutschland verbessert werden. Die ersten Bewirtschaftungspläneund Maßnahmenprogramme nach

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