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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8844 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Bundesministerin Dr. Kristina Schrö<strong>der</strong>(A)ßen attraktiv ausgestaltet sind. Ich gehe sogar (C) noch weiter:Wenn es irgendwie möglich ist, sollten begleitendeSeminarangebote gemeinsam gemacht werden. Was diepolitische Bildung angeht, könnte dies sogar <strong>zu</strong>sammenmit den freiwillig Wehrdienstleistenden in <strong>der</strong> Bundeswehrgeschehen. Da haben wir viele Möglichkeiten, dafür<strong>zu</strong> sorgen, dass <strong>der</strong> Einzelne keine Unterschiede hinsichtlich<strong>der</strong> jeweiligen Rechtsform spürt, indem wir allegleich ausgestalten. Da mache ich mir an<strong>der</strong>s als Sie keine Sorgen um eine Verdrängung.gänzlich verän<strong>der</strong>t hat. Wir gehen gezielt an die damitverbundenen Herausfor<strong>der</strong>ungen heran.Die Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre beim Dienst vonFrauen in <strong>der</strong> Bundeswehr ist an sich gut. Der Dienst <strong>der</strong>Frauen ist nicht alleine auf die Sanität beschränkt: Mittlerweileübernehmen Frauen auch in ganz an<strong>der</strong>en BereichenVerantwortung; das soll gezielt geför<strong>der</strong>t werden.Hier stecken wir aber in einem Prozess, in dem wirsicherlich auch gefor<strong>der</strong>t sind, unsere Werbemaßnahmenentsprechend um<strong>zu</strong>stellen und <strong>zu</strong> optimieren.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Nun Kollege Michael Groschek und anschließendKollegin Annette Groth.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Danke schön. Nun Kollegin Annette Groth, anschließendKollege Patrick Kurth.(B)Michael Groschek (SPD):Wir lernen täglich, wie wichtig eine gleichberechtigteweibliche Repräsentanz im militärischen Bereich ist. Vordiesem Hintergrund frage ich die Bundesregierung, wassie angesichts <strong>der</strong> neuen Wehrerfassung von Frauen <strong>zu</strong>tun gedenkt, um eine möglichst gleichberechtigte Teilhabebei<strong>der</strong> Geschlechter an beiden Dienstformen <strong>zu</strong> erreichen.Ich bin mir sicher: Die Bundesregierung teiltmeine Meinung, dass es nicht <strong>zu</strong>r klassischen Rollenverteilungaus <strong>der</strong> Zeit vor <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende kommensollte, bei <strong>der</strong> die weiblichen Erfassten im Prinzip mit<strong>der</strong> Schürze die zivilen Freiwilligendienste leisten unddie männlichen Erfassten im Prinzip mit <strong>der</strong> Schutzweste die militärischen Freiwilligendienste. Insoferninteressiert es mich, was die Bundesregierung <strong>zu</strong>sammenmit <strong>der</strong> Bundeswehr und den Trägern <strong>der</strong> zivilenDienste <strong>zu</strong> tun gedenkt, um eine gleichberechtigte Teilhabebei<strong>der</strong> Geschlechter an beiden Dienstformen <strong>zu</strong> erreichen.Annette Groth (DIE LINKE):Herr Minister, Ihre Argumentation vorhin in punctoWettbewerbsfähigkeit bzw. -verzerrung hat mich nochnicht überzeugt. Wir alle wissen es ist nicht schön, das<strong>zu</strong> hören , dass 1-Euro-Jobs auch reguläre, sozialversicherungspflichtigeArbeitsplätze verdrängt haben undverdrängen. Wenn es einen Freiwilligendienst gibt, beidem <strong>der</strong> Bund die Personalkosten trägt, dann hat <strong>der</strong> Arbeitgeberdadurch einen prima Wettbewerbsvorteil. Ichbefürchte, dass das <strong>zu</strong>lasten an<strong>der</strong>er Freiwilligendienstegeht, die in eine totale Konkurrenzsituation geraten, vorallen Dingen, wenn die Freiwilligen im Rahmen desneuen Bundesfreiwilligendienstes viel länger arbeitenmüssen als bisher die Zivildienstleistenden. Wie wollenSie eine solche Entwicklung ausschließen? Wenn ich alsArbeitgeberin jedes Jahr aufs Neue Gel<strong>der</strong> beantragenmuss, komme ich in Teufels Küche und in großeSchwierigkeiten.(D)Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Herr Minister, bitte.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Bitte schön, Frau Ministerin.Dr. Karl-Theodor Freiherr <strong>zu</strong> Guttenberg, Bundesminister<strong>der</strong> Verteidigung:Herr Kollege Groschek, <strong>zu</strong>nächst einmal ist es wichtig,dass die Ansprache junger Männer und Frauen keineGewichtung <strong>zu</strong>m Vorteil des einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en erkennenlässt, son<strong>der</strong>n junge Männer und Frauen gleichermaßenangesprochen werden. Deswegen gibt es die neueForm <strong>der</strong> Datenerfassung und die Möglichkeiten, die darauserwachsen mögen. Die Zielset<strong>zu</strong>ng ist völlig klar:Wir wollen seitens <strong>der</strong> Bundeswehr mehr junge Frauenansprechen, in den Dienst <strong>der</strong> Bundeswehr <strong>zu</strong> treten. Dawird es mit <strong>der</strong> Ansprache allein nicht getan sein. Vielmehrwird man hier dafür <strong>zu</strong> sorgen haben, dass wirauch in dieser Hinsicht, was die Angebote anbelangt, attraktiverwerden müssen.Sie haben vorhin von <strong>der</strong> Schutzweste gesprochen.Da geht es um etwas furchtbar Banales, was trotzdemunglaublich wichtig ist: Der Mangel an Schutzwesten fürFrauen ist ein Problem im Einsatz. Wir können schlichtwegnicht alle Größen über Jahre hinweg vorhalten. Jetztist ein Projekt im Gange, um das <strong>zu</strong> än<strong>der</strong>n. Das Beispielzeigt aber, dass sich das Denken in den letzten JahrenDr. Kristina Schrö<strong>der</strong>, Bundesministerin für Familie,Senioren, Frauen und Jugend:Zunächst eine Klarstellung: Die Freiwilligen müssenihren Dienst nicht länger versehen, son<strong>der</strong>n sie könnenes. Sie sind nämlich Freiwillige.Ich glaube, an dieser Stelle wird das Grundproblemdeutlich, das in den vielen Disputen zwischen <strong>der</strong> Linkenund mir immer wie<strong>der</strong> durchschimmerte: Wir habenein ganz unterschiedliches Verständnis von Freiwilligkeit,und wir schätzen auch den Wert <strong>der</strong> Freiwilligkeitfür unsere Gesellschaft unterschiedlich ein. Sie stellenFreiwilligkeit und Freiwilligendienste ständig unter denGeneralverdacht, dass dadurch Arbeitsplätze verdrängtwerden, dass dadurch Lohndumping möglich wird, dassdadurch eine ungünstige Konkurrenzsituation entsteht.Wir hingegen sagen erst einmal: Wir freuen uns über jeden,<strong>der</strong> sich freiwillig engagiert. Wir sind dankbar fürjeden, <strong>der</strong> sich freiwillig engagieren will. Freiwilligeleisten etwas Großartiges für unsere Gesellschaft, undzwar nicht in Bereichen, in denen sie durch reguläre Arbeitskräfteersetzt werden könnten. Wir wären sehr arm,wenn es dieses freiwillige Engagement nicht gäbe. Dasist <strong>der</strong> Grund. Wenn Sie sich anschauen, in welchen Be-

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