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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8882 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Parl. Staatssekretär Thomas Rachel(A)haben ich denke, das ist ein wichtiger (C) Beitrag <strong>zu</strong>rTransparenz den nationalen Bildungsbericht etabliert.Stufe werden wir alle Grundschulkin<strong>der</strong> am erstenSchultag erreichen.(B)Last, but not least nenne ich die empirische Bildungsforschung.Denn seien wir ehrlich, meine Damen undHerren: Ein Stück weit krankt die politische Bildungsdebatteim Bundestag, aber auch in den 16 Landtagendaran, dass sie zwar stark von politischen und ideologischenBil<strong>der</strong>n geprägt ist, aber dass die wissenschaftlicheDatenbasis <strong>zu</strong>mindest in <strong>der</strong> Vergangenheit keineswegsfür eine fundierte Debatte ausreichend war.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Dies än<strong>der</strong>t sich jetzt, weil wir die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> empirischenForschung im Bereich <strong>der</strong> Bildungsforschungbetreiben. Das ist ein Beitrag des Bundes. Ich denke, dasist <strong>zu</strong>m Besten <strong>der</strong> Bildung.(Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann[SPD])Daraus wird deutlich: Lehrerinnen und Lehrer, aberauch die Bildungspolitik und die Forschung sie alletragen mit da<strong>zu</strong> bei, dass wir dem Ziel <strong>der</strong> Bildungsrepublik,dem wir uns gemeinsam verpflichtet fühlen, näherkommen. Aber wir sind nicht am Ziel. Es gibt keinenGrund, die Hände in den Schoß <strong>zu</strong> legen. Die gutenNachrichten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dasses noch sehr viel <strong>zu</strong> tun gibt.Deutschland hat sich zwar verbessert, aber unsereSchülerinnen und Schüler sind im Lesen nur durchschnittlich.Das kann nicht reichen. Nach wie vor gehörtfast ein Fünftel <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler im Altervon 15 Jahren <strong>zu</strong> den schwachen Lesern. Auch die Abhängigkeit<strong>der</strong> Leistungen vom sozialökonomischenHintergrund das zeigt <strong>der</strong> Bericht o<strong>der</strong> auch vom Migrationshintergrund<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler istweiterhin groß. Dies ist nicht hinnehmbar. Daran müssenwir gemeinsam arbeiten.(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> CDU/CSU und<strong>der</strong> FDP <strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Dasind wir gespannt auf Ihre Vorschläge!)Wir wenden uns also <strong>zu</strong>nächst an die Eltern und Kin<strong>der</strong>in sozialen Brennpunkten. Dort geht es <strong>zu</strong>nächst einmaldarum, dass wir ihnen helfen. Mit dem Schuleintrittwerden wir alle ansprechen.Der zweite Punkt, den ich ansprechen möchte, sinddie Bildungsleistungen und vor allem die Ausbildungschancen.Abschluss und Anschluss Bildungskettenbis <strong>zu</strong>m Ausbildungsabschluss: Es geht darum,dass die jungen Menschen die Chance bekommen, ihrePotenziale frühzeitig <strong>zu</strong> erkennen, ihnen <strong>zu</strong> helfen, sichfür einen Beruf <strong>zu</strong> entscheiden, <strong>der</strong> ihnen Spaß machtund ihnen liegt, und sie erfolgreich in den Berufseinstieg<strong>zu</strong> begleiten. Deshalb nehmen gerade in den ersten Tagendieser Woche 500 Bildungslotsen ihre Arbeit auf,um den Jugendlichen <strong>zu</strong> helfen, denen es schwerfällt.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP <strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Ja, toll! Fürwie viele Schüler? Dr. Rosemarie Hein [DIELINKE]: 500! Das ist eine gewaltige Zahl!)Mit dem Programm Lernen vor Ort werden wir darüberhinaus Kommunen helfen, ihr Bildungsangebotstrukturell <strong>zu</strong> verbessern. Dutzende Kommunen werdenin den nächsten drei Jahren geför<strong>der</strong>t, um ein übergreifendesBildungsmanagement sowie Bildungsbündnisse<strong>zu</strong> etablieren. Denn eins ist klar: Bildung ist letztlich eingesamtgesellschaftlicher Auftrag. Wir müssen die gesamteGesellschaft in diese Aufgabe einbeziehen.Noch nie wurde in Deutschland so viel in Bildung investiertwie heute. Wenn ich das sage, meine ich selbstverständlichdie Kommunen, die vielen freien Träger,die Bundeslän<strong>der</strong> und letztlich auch den Bund. Noch niestand die Bildung von <strong>der</strong> frühen Kindheit bis <strong>zu</strong>m Berufsabschluss<strong>der</strong>art im Zentrum <strong>der</strong> Politik, wie dasheute im Deutschen Bundestag und auch in den Landtagen<strong>der</strong> Fall ist. Das zeigt: PISA hat eine Menge auf denWeg gebracht. Wir sind auf einem guten Weg. PISA hatda<strong>zu</strong> beigetragen.(D)Das BMBF geht hier voran. PISA zeigt, dass sich inden Schulen viel verbessert. Aber wir müssen noch stärkerals bisher das Umfeld <strong>der</strong> Schulen mit einbeziehenund dabei ganz beson<strong>der</strong>s die Eltern in den Blick nehmen.Denn seien wir ehrlich auch ich weiß das als Familienvater: Ob ein Kind gut lesen kann, hängt auch,aber wahrlich nicht nur von <strong>der</strong> Schule ab. Hier sindselbstverständlich die Geschwister, die Eltern und dieGroßeltern gefragt.Deshalb werden wir an drei Punkten ansetzen. Wirbeginnen mit den Kleinsten und verbessern mit demneuen Programm Lesestart Drei Meilensteine für dasLesen die Bildungschancen von Anfang an.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Wie viele erreichenSie damit?)Wir ermutigen die Eltern <strong>zu</strong>m Vorlesen und Kin<strong>der</strong> <strong>zu</strong>mLesen. Wir werden in <strong>der</strong> ersten Stufe 50 Prozent <strong>der</strong>Schülerinnen und Schüler erreichen, und in <strong>der</strong> drittenIch sage aber auch: Wir dürfen PISA nicht überbewerten.Vergessen wir nicht, dass es vieles gibt, wasPISA nicht testet, beispielsweise wie gut 15-jährigeSchülerinnen und Schüler in Fremdsprachen sind o<strong>der</strong>ihre musikalischen Fähigkeiten. All dies ist nicht Bestandteilvon PISA. Trotzdem hat PISA in <strong>der</strong> deutschenSchullandschaft eine enorme Dynamik ausgelöst. Wirmöchten die Vielfalt <strong>der</strong> individuellen Entwicklungenermöglichen. Wir wollen die Leistungen im Schul- undBildungssystem verbessern und das System gerechtermachen. Das meinen wir, wenn wir von Bildungsrepubliksprechen.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Lassen Sie uns gemeinsam für diese Bildungsrepublikarbeiten!Herzlichen Dank.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)

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