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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010 8883(A)(B)Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: (C)Caren Marks hat das Wort für die SPD-Fraktion.(Beifall bei <strong>der</strong> SPD)Caren Marks (SPD):Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen undHerren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, HerrStaatssekretär Rachel, es gibt durchaus erfreuliche Fortschritte,die wir aus den Ergebnissen <strong>der</strong> neuen PISA-Studie ablesen können. Bezogen auf die Bundesebenesind das Erfolge <strong>der</strong> Vorgängerregierung und vor allemErfolge von Rot-Grün.(Uwe Schummer [CDU/CSU]: Die Erde isteine Scheibe!)Ob die Richtung stimmt, die die jetzige Bundesregierunghier einschlägt, muss sich erst noch zeigen.Die aktuelle Studie zeigt erneut das muss uns allemiteinan<strong>der</strong> umtreiben , dass in keinem an<strong>der</strong>enOECD-Land <strong>der</strong> Bildungserfolg so stark von <strong>der</strong> sozialenHerkunft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> abhängt. Herr Staatssekretär,hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf, und zwarnicht nur seitens <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch vonseiten<strong>der</strong> Bundesregierung und von Schwarz-Gelb.(Beifall bei <strong>der</strong> SPD sowie bei Abgeordnetendes BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)Der Handlungsbedarf beginnt das haben Sie ausgeblendet bei <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung. Auf den Anfangkommt es an. Das kann man gar nicht oft genug sagen.Man muss dann aber auch entsprechend handeln.Frühkindliche Bildung verbessert die Chancen von Kin<strong>der</strong>n,am gesellschaftlichen Leben teil<strong>zu</strong>haben. Sie kannBenachteiligungen von Kin<strong>der</strong>n wirkungsvoll entgegenwirken.Ganz wichtig ist dabei die individuelle För<strong>der</strong>ungvon Kin<strong>der</strong>n. In Krippen und Kitas wird <strong>der</strong> Grundsteinfür den späteren Bildungsweg gelegt. Deshalbbrauchen wir dort eine gute Personalausstattung.Es bedarf einer Verbesserung des Betreuungsschlüsselsin Kin<strong>der</strong>tagesstätten. Ebenso bedarf es einer engenKooperation zwischen Kitas und Grundschulen, damit<strong>der</strong> Übergang zwischen diesen beiden ersten wichtigenBildungseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> gut gelingen kann.(Beifall bei <strong>der</strong> SPD)Im Familienausschuss haben wir heute Morgen überdas Fachkräfteproblem in Kitas diskutiert. Die Regierungskoalitionzog sich auf den Standpunkt <strong>zu</strong>rück: DieLän<strong>der</strong> sind <strong>zu</strong>ständig.(Zuruf von <strong>der</strong> CDU/CSU: Stimmt doch!)Ich würde gern den Ministerinnen Frau Schrö<strong>der</strong> undFrau Schavan, die lei<strong>der</strong> nicht anwesend sind, die <strong>Frage</strong>stellen: Warum führen sie nicht dennoch mit den Län<strong>der</strong>nGespräche über eine notwendige gemeinsameFachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher?Augenscheinlich fehlt ihnen <strong>der</strong> Mut für diese notwendigeKraftanstrengung.zieheroffensive mit einem umfangreichen Fortbildungsprogrammumgesetzt. Das Land lässt den Personalbedarfin Kitas und in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagespflege wissenschaftlichermitteln. Aber längst nicht alle Bundeslän<strong>der</strong> sind sofortschrittlich.Gerade deshalb hat diese Bundesregierung die Pflicht,solche Initiativen überall in Deutschland an<strong>zu</strong>schiebenund voran<strong>zu</strong>bringen.(Harald Weinberg [DIE LINKE]: Das machenwir doch!)Der Ausbau <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung und Betreuung,aber vor allem auch das Angebot an Ganztagsbetreuungin Kitas und Schulen sind die wichtigsten gesellschaftlichenAufgaben unserer Zeit. Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s fürden Ausbau <strong>der</strong> Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen.Eine Quote von bisher 23 Prozent ist alles an<strong>der</strong>eals ausreichend.Wir alle wissen um die schlechte Finanzsituation <strong>der</strong>Län<strong>der</strong> und vor allem <strong>der</strong> Kommunen. Es ist fatal, dassdiese Bundesregierung mit ihrer Haushalts-, Finanz- undSteuerpolitik systematisch da<strong>zu</strong> beiträgt, dass Strukturenvor Ort kaputtgespart werden. So hat allein das Wachstumsbeschleunigungsgesetzdieser Bundesregierung(Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Der Hauptanteilist Kin<strong>der</strong>geld!) da können Sie weiter zetern; es bleibt wahr bei denKommunen <strong>zu</strong> Einnahmeausfällen in Höhe von 1,6 MilliardenEuro geführt, und zwar jährlich. Wir, die SPD,for<strong>der</strong>n deshalb einen Rettungsschirm für Kommunenund einen Bildungssoli, damit in eine vernünftige undbedarfsgerechte Bildungsinfrastruktur investiert werdenkann. Sie machen mit Ihrer Haushaltspolitik die Finanzsituation<strong>der</strong> Kommunen und damit auch die Gestaltungsfähigkeit<strong>der</strong> Kommunen im Hinblick auf eine bessereBildung kaputt.(Beifall bei <strong>der</strong> SPD)Die schwarz-gelbe Koalition lehnt unsere For<strong>der</strong>ungenab. Das ist unverständlich. Noch viel schlimmer:Das von <strong>der</strong> Bundesregierung gegebene Versprechen, bis2015 gesamtstaatlich mindestens 10 Prozent für Bildungund Forschung auf<strong>zu</strong>wenden, wartet weiter auf seineEinlösung. Die Geduld nicht so sehr die <strong>der</strong> Opposition,son<strong>der</strong>n vor allem die <strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong> älterenKin<strong>der</strong>, die das immer mehr begreifen ist überstrapaziert,und zwar <strong>zu</strong> Recht.Fassungslos machen mich die Äußerungen <strong>der</strong> fürden Betreuungsausbau <strong>zu</strong>ständigen Ministerin Schrö<strong>der</strong>.Die Bundestagsfraktion <strong>der</strong> SPD for<strong>der</strong>t seit langem einenerneuten Krippengipfel für Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen,um voran<strong>zu</strong>kommen. Die Ministerin sagt da<strong>zu</strong>:Das ist totaler Quatsch. Die Jugend- und Familienministerkonferenzsowie die kommunalen Spitzenverbändefor<strong>der</strong>n merkwürdigerweise denselben Quatsch.Vielleicht sollte Ministerin Schrö<strong>der</strong> einmal innehaltenund ihre Arbeit endlich aufnehmen.(D)(Beifall bei <strong>der</strong> SPD)(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> SPD)Sozialdemokratische Län<strong>der</strong> machen doch vor, wie esan<strong>der</strong>s geht. Rheinland-Pfalz beispielsweise hat eine Er-Studien beweisen längst, dass ein Betreuungsgeld gerade<strong>zu</strong>bildungsfeindlich wäre. Ministerin Schrö<strong>der</strong> sagt,

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