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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8850 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Dr. Karl Lauterbach(A)(B)gen, welches Modell <strong>zu</strong> welchem Ergebnis (C) führenwürde. Daher ist Ihre Unterweisung in <strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> Abfolgenicht ganz korrekt. Normalerweise hat man einPortfolio von Berechnungen und wählt auf dieser Grundlagedann das Modell, das den Zielen am nächstenkommt. Wenn wir Ihre Berechnungen hätten, so Siediese angefertigt hätten, könnten wir uns in <strong>der</strong> gewohntkonstruktiven Art und Weise an dieser Diskussion beteiligen.Von daher noch einmal meine Nachfrage: Weshalbwird nicht vorgelegt, was an Möglichkeiten besteht? Ichmache es ganz einfach: Wie viel würde es beispielsweisebringen, wenn sichergestellt werden soll, dass die Belastungdes Einzelnen nicht mehr als 10 Euro pro Monatbetragen soll? Was würde es umgekehrt kosten, wenn erreichtwerden soll, dass beispielsweise 25 Prozent <strong>der</strong>späteren Aufwendungen für die Pflege aus dem Kapitalstockkommen? Wenn Berechnungen vorliegen, kannman, auch gemeinsam, diverse Szenarien durchgehen.Es leuchtet mir schlicht nicht ein, warum es keine Berechnungenfür solche Szenarien gibt und Sie uns dieMöglichkeit <strong>der</strong> konstruktiven Begleitung Ihrer Arbeitnehmen, während die Zeit von hinnen geht.Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Gesundheit:Herr Kollege Lauterbach, Sie haben sich bereits in Ihrer<strong>Frage</strong>stellung persönlich auf mehrere Vorfestlegungenfestgelegt, was die Bewertung unterschiedlicherModelle angeht. Da es aber in <strong>der</strong> Bundesregierung nochkeine Vorfestlegungen gibt, kann diese Befassung, sogerne wir konstruktiv mit den Oppositionsfraktionenbzw. mit Ihrer Fraktion <strong>zu</strong>sammenarbeiten, <strong>zu</strong>m jetzigenZeitpunkt nicht erfolgen. Aber sobald wir wissen, waswir berechnen wollen, werden wir sehr zügig die Grundsätze,die im Koalitionsvertrag festgelegt sind, in <strong>der</strong> interministeriellenArbeitsgruppe erörtern und gerne dannauch mit dem Parlament, im Ausschuss und in <strong>der</strong> Öffentlichkeitdiskutieren.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Keine weitere <strong>Frage</strong> da<strong>zu</strong>.Dann rufe ich die <strong>Frage</strong> 6 des Kollegen Lauterbachauf:Welche monatliche Prämienhöhe <strong>zu</strong>r ergänzenden Kapitaldeckungist nach Auffassung <strong>der</strong> Bundesregierung auchfür Rentnerinnen und Rentner und an<strong>der</strong>e Bezieherinnen undBezieher vergleichsweise niedriger Einkommen tragbar, ohnedass ein sozialer Ausgleich eingeführt wird?Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Kollege Lauterbach, bitte.Dr. Karl Lauterbach (SPD):Das leuchtet mir nicht ein, Frau Kollegin. Es ist dochim Wesentlichen eine Werteentscheidung, was Sie alsObergrenze erachten, ab <strong>der</strong> ein Sozialausgleich beispielsweisefür Rentner o<strong>der</strong> Geringverdiener nötigwürde. Selbst dann, wenn nicht klar wird, wofür dasGeld verwendet wird, wie viel insgesamt aufgebrachtwird und bis wann es <strong>zu</strong>r Verfügung steht, müssten Siedoch die normative <strong>Frage</strong> beantworten können, ab welcherHöhe Sie einen Sozialausgleich für nötig halten. Esist ja keine technische <strong>Frage</strong>, son<strong>der</strong>n eine Verteilungsfrage.Wie viel ist für den Geringverdiener <strong>zu</strong>mutbar, bevorein Sozialausgleich für den Zweck, den Sie hier beschreiben,notwendig wird?Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Gesundheit:Herr Kollege Lauterbach, auch diese <strong>Frage</strong>stellung istin großem Maße abhängig von unterschiedlichen Modellen:Modellen, die einen Sozialausgleich erfor<strong>der</strong>lichmachen, Modellen, die keinen Sozialausgleich erfor<strong>der</strong>lichmachen usw. Da die <strong>Frage</strong>n <strong>der</strong> Finanzierung abererst am Ende <strong>der</strong> Beratungen anstehen, ist eine Vorfestlegungauf dieser Grundlage im Moment nicht möglich.Deshalb kann ich Ihnen diese <strong>Frage</strong> <strong>zu</strong>m jetzigen Zeitpunktnicht beantworten.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Keine Nachfrage?Dann rufe ich die <strong>Frage</strong> 7 <strong>der</strong> Kollegin CarolaReimann auf:Wann werden erste Reformpläne <strong>zu</strong>r Reform <strong>der</strong> Pflegeversicherungvorliegen, und werden mit den Reformansätzenfür Angebots- und Infrastrukturverbesserungen auch Vorschlägefür eine Finanzreform vorliegen?Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Gesundheit:Frau Kollegin Reimann, die Bundesregierung hält,wie im Koalitionsvertrag vereinbart, daran fest, dass nebeneiner neuen, differenzierten Definition <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeitund <strong>der</strong> Notwendigkeit von an den Bedürfnissen<strong>der</strong> Pflegebedürftigen orientierten Wohn- undBetreuungsformen auch eine Ergän<strong>zu</strong>ng durch Kapitaldeckungnotwendig ist, damit die Pflegeversicherung allenBürgerinnen und Bürgern eine verlässliche Teilabsicherung<strong>der</strong> Pflegekosten weiterhin garantieren kann.(D)Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin beimBundesminister für Gesundheit:Auch diese <strong>Frage</strong> des Kollegen Lauterbach kann ichnicht an<strong>der</strong>s beantworten als die vorige. Diese <strong>Frage</strong>kann erst im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> genauenAusgestaltung einer ergänzenden Kapitaldeckungbeantwortet werden. Ich glaube, die Diskussion und dieAntworten <strong>zu</strong> den letzten <strong>Frage</strong>n haben dies auch deutlichgemacht.Beginnend mit dem 7. Dezember dieses Jahres werdenim ersten Halbjahr 2011 <strong>zu</strong>erst im Rahmen einerReihe von Dialogveranstaltungen Diskussionen über diekünftige Ausgestaltung <strong>der</strong> Pflege im Hinblick auf konkreteVerbesserungen für die Menschen mit allen Beteiligtengeführt.Es bedarf <strong>zu</strong>nächst einer Klärung von Kernfragen imLeistungsbereich, bevor dann die Finanzierungsfragenim Einzelnen <strong>zu</strong> beantworten sind.

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