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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8876 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Priska Hinz (Herborn)(A)(B)Forschungsprogramme auf<strong>zu</strong>setzen. Man (C) muss dannaber die Forschungsergebnisse in <strong>der</strong> Lehrerfortbildungumsetzen. Das funktioniert nur, wenn Bund und Län<strong>der</strong>gemeinsam solche Programme vereinbaren können.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)Mein Fazit: Wir müssen gemeinsam die richtigenKonsequenzen aus <strong>der</strong> PISA-Studie ziehen. Eine Konsequenzmüsste tatsächlich sein: Das Kooperationsverbotmuss fallen, damit wir, Herr Weinberg, nicht nur Geld andie Län<strong>der</strong> geben, son<strong>der</strong>n gemeinsam qualitativ guteneue Standards vereinbaren können.Danke schön.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENsowie bei Abgeordneten <strong>der</strong> SPD und <strong>der</strong> LIN-KEN)Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Für die CDU/CSU hat Eckhardt Rehberg jetzt dasWort.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Eckhardt Rehberg (CDU/CSU):Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen undHerren! Frau Hein und Herr <strong>Schulz</strong>, man kann natürlichimmer Haare in <strong>der</strong> Suppe finden. Wenn man aber zehnJahre <strong>zu</strong>rückschaut und die Situation im Jahr 2000 mit<strong>der</strong> Situation im Jahr 2010 vergleicht, dann erkennt man,dass Deutschland einen internationalen Erfolg erreichthat: Wir sind eines <strong>der</strong> wenigen Län<strong>der</strong>, die in diesemJahrzehnt eine positive Entwicklung in den BereichenMathematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenzerreicht haben. Ich fände es gut, wenn bei <strong>der</strong> Opposition darunter sind auch diejenigen, die in den vergangenenJahren mitregiert haben <strong>zu</strong>mindest die Freude überwiegenwürde und sie nicht nur Haare in <strong>der</strong> Suppe suchenwürden.Herr Kollege <strong>Schulz</strong>, dieses Verhalten führt da<strong>zu</strong>,dass diejenigen, bei denen Sie sich bedankt haben, eherfrustriert sind: Sie fragen sich, ob ihre Arbeit wirklichwertgeschätzt und gewürdigt wird, wenn in <strong>der</strong> Politiknur negativ darüber geredet wird.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Deswegenhaben wir das nicht gemacht!)Das, was Sie hier aufgeführt haben, führt nicht da<strong>zu</strong>,dass die Bildungspolitik in Deutschland vorankommt.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP <strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Hören Sie malrichtig <strong>zu</strong>!)Die SPD spricht davon, dass für die Bildung 10 MilliardenEuro obendrauf gepackt werden sollen. Da<strong>zu</strong>muss ich sagen: Solange Sie hier die Bildungspolitik bestimmthaben zwischen 1998 und 2005 , konnte ichkeinen wesentlichen Aufwuchs bei den Bildungsausgabenerkennen.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Wer hat dasim Bundesrat blockiert? Sie waren das imBundesrat!)Erst nach 2005, insbeson<strong>der</strong>e aber nach 2009 sind dieBildungsausgaben deutlich gewachsen. Insgesamt habensich die Mittel des Einzelplans in diesen Jahren fast verdoppelt.Wir werden in dieser Legislaturperiode in dennächsten Jahren insgesamt 6 Milliarden Euro für Bildungausgeben. Da konnte man in Ihren Worten ziemlichviel Neid erkennen.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP <strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Sie habendoch im Bundesrat blockiert!)Es ist immer ganz spannend, sich über eine lange Distanzan<strong>zu</strong>schauen, wie Län<strong>der</strong> in Deutschland bei verschiedenenVergleichen im Bildungsbereich abschneiden.Wenn man sich PISA 2006 auf die Bundeslän<strong>der</strong>heruntergebrochen , die Studie des Instituts <strong>zu</strong>r Qualitätsentwicklungim Bildungswesen aus 2008 und 2009und den Bildungsmonitor <strong>der</strong> Initiative Neue SozialeMarktwirtschaft anschaut, dann erkennt man das istganz interessant , dass vier Län<strong>der</strong>, davon zwei imOsten Sachsen und Thüringen und zwei in den altenLän<strong>der</strong>n Bayern und Baden-Württemberg , immervorne liegen. Diese Län<strong>der</strong> haben ganz unterschiedlichebildungspolitische Ansätze verfolgt. Während in Bayernund Baden-Württemberg die klassische Dreigliedrigkeitheute nach wie vor vorhanden ist, haben Sachsen undThüringen gleich 1990 die Mittelschule bzw. die Regelschuleund damit die Zweigliedrigkeit eingeführt. Einesist diesen Län<strong>der</strong>n über zwei Jahrzehnten hinweg abergemeinsam: Weil es stabile politische Verhältnisse gab,wurde Schule nicht <strong>zu</strong>m Experimentierfeld. Das ist <strong>der</strong>wesentliche Punkt.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP Marianne Schie<strong>der</strong> [Schwandorf] [SPD]: WarenSie schon einmal in einer bayerischenSchule?)Schauen Sie sich die Situation einmal ganz genau an ichlasse die Namen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auf den Plätzen 13, 14, 15und 16 weg : Wo schulpolitische Kontinuität herrscht, istman bei den Län<strong>der</strong>vergleichen erfolgreich, und in denLän<strong>der</strong>n, in denen Schule ein Experimentierfeld ist, profitierendie Schülerinnen und Schüler überhaupt nicht.Wenn wir über Bildungsstandards reden, dann istauch die <strong>Frage</strong> <strong>zu</strong> stellen, warum sich fünf Län<strong>der</strong>, in denendas Kultusministerium CDU- bzw. CSU-geführt ist,nämlich Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern, entschlossenhaben, auf ein Zentralabitur hin<strong>zu</strong>arbeiten. Da ist keinSPD-geführtes Land dabei. Scheut man dort den Vergleich?(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Wo kommenSie eigentlich her? Meck-Pomm, ja?)Der Weg <strong>zu</strong> mehr Kontinuität und mehr Vergleichbarkeitin Deutschland führt doch über einheitliche Bildungsstandards.Das Zentralabitur ist mit <strong>der</strong> wichtigsteSchritt auf dem Weg, mehr Qualität <strong>zu</strong> erreichen und dieVergleichbarkeit in Deutschland her<strong>zu</strong>stellen.(D)

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