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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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8874 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010Sylvia Canel(A)Deutsche Schüler können im Vergleich mit Schülern (C) ausan<strong>der</strong>en OECD-Staaten besser rechnen und haben mehrnaturwissenschaftliches Verständnis. Sie können nurmittelmäßig lesen, aber immerhin schon besser als 2000.Jugendliche mit Migrationshintergrund haben sich imBereich Lesen spürbar verbessert, und <strong>der</strong> Zusammenhangvon Lesekompetenz und sozialer Herkunft hatdeutlich abgenommen. Zudem bleibt fest<strong>zu</strong>halten, dassSchüler aus Familien mit einem geringeren Sozialstatushäufiger als früher ein Gymnasium besuchen. Wenn daskeine Erfolge sind, dann weiß ich es auch nicht. Deshalbweiß ich nicht, wovon Sie gesprochen haben, Frau Hein.(Beifall bei <strong>der</strong> FDP und <strong>der</strong> CDU/CSU)Als Liberale sage ich da<strong>zu</strong>: Gut, dass wir endlich vergleichenkönnen und dass wir durch den Vergleich endlichmehr Wettbewerb haben. Dieser Wettbewerb treibtdie Schulentwicklung voran. Transparenz, Vergleicheund Wettbewerb sind grundlegende Prinzipien liberalerBildungspolitik, und dadurch werden nachweislich Fortschritteerzielt.(Beifall bei <strong>der</strong> FDP sowie bei Abgeordneten<strong>der</strong> CDU/CSU <strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau][SPD]: Genau!)Die Mühe lohnt sich, denn die Richtung stimmt. UnsereAnstrengungen dürfen daher auf gar keinen Fallnachlassen. PISA 2009 muss uns allen ein Ansporn sein,(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Und was machenSie?)mit unseren Kin<strong>der</strong>n um? Es gibt <strong>zu</strong> wenig Personal, sanierungsbedürftigeGebäude, eine mangelhafte Ausbildungund Bezahlung <strong>der</strong> Erzieherinnen, und kein Endeist absehbar. Auch wenn <strong>der</strong> Bund jetzt mehr investiert,muss man unterm Strich sagen: Hinsichtlich <strong>der</strong> frühkindlichenBildung ist Deutschland immer noch Entwicklungsland.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Ja!)Die rot-rote Koalition in Berlin hat kurz vor Erscheinen<strong>der</strong> ersten PISA-Studie für die Abschaffung <strong>der</strong> BerlinerVorschulen gesorgt. Bildungsforscher greifen sichnoch heute an den Kopf. Auch im Schulbereich ist dasGanze nicht besser. Wenn Frau Künast, die gerade dasitzt, darüber nachdenkt, die Berliner Gymnasien ab<strong>zu</strong>wickeln,ist das ein verkehrtes Zeichen. Ich komme ausHamburg. In Hamburg haben sich die Bürger durchgesetztund diesen Unsinn beendet.(Beifall bei <strong>der</strong> FDP und <strong>der</strong> CDU/CSU Stefan Liebich [DIE LINKE]: HerzlichenGlückwunsch! Großer Erfolg!)Das unablässige Hin und Her und die ständigen Experimentehalten unsere Schulen in einem Zustand <strong>der</strong> Hyperaktivität,und das bringt nur eines: Unsicherheit undFrust an <strong>der</strong> Basis.Ich sage Ihnen deshalb: Jede einzelne Schule weiß esbesser, weil sie nämlich die Fachleute vor Ort hat. Je<strong>der</strong>Fachmann und jede Fachfrau vor Ort weiß es besser alsje<strong>der</strong> Theoretiker und je<strong>der</strong> Politiker.(B)die Bremsen im Bildungssystem auf<strong>zu</strong>heben. Jedes Kindmuss unabhängig vom Elternhaus endlich eine Chanceauf gute Bildung bekommen, und jedes Talent muss individuellgeför<strong>der</strong>t werden.(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Sehr richtig!)(Beifall bei <strong>der</strong> FDP)Das heißt: Schulen brauchen die Freiheit, die es ihnenermöglicht, selbstständig <strong>zu</strong> entscheiden und eigenverantwortlich<strong>zu</strong> handeln. Wir brauchen mehr eigenständigeSchulen und weniger bevormundende Politik.(D)Da<strong>zu</strong> gehören auch die Guten, damit sie Spitze werden.(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> FDP <strong>Swen</strong><strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Auch richtig!)Erfor<strong>der</strong>lich sind eine deutliche Qualitätssteigerungbei <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung sowie die Ausweitung<strong>der</strong> Selbstständigkeit einer jeden Bildungseinrichtung.(Beifall bei <strong>der</strong> FDP und <strong>der</strong> CDU/CSU)(<strong>Swen</strong> <strong>Schulz</strong> [Spandau] [SPD]: Das heißt, Sie habenkeinen bundespolitischen Vorschlag!)PISA bestätigt uns in dieser liberalen For<strong>der</strong>ung, unddie OECD stellt fest, dass Schüler in Län<strong>der</strong>n mit einerhohen schulischen Eigenständigkeit bessere Ergebnisseerzielen. Die erfolgreichsten Schulsysteme erteilen denSchulen mehr Autonomie. Das ist <strong>der</strong> Schlüssel <strong>zu</strong>r Zukunft.Frühkindliche Bildung ist <strong>der</strong> entscheidende Schlüssel<strong>zu</strong> sozialer Teilhabe und Chancengerechtigkeit.(Marianne Schie<strong>der</strong> [Schwandorf] [SPD]: Undwie verträgt sich das mit dem Betreuungsgeld?)Die För<strong>der</strong>ung von Bildung in den ersten Jahren ist effizientund sozial gerecht. Je<strong>der</strong> am Anfang <strong>der</strong> Bildungslaufbahninvestierte Euro macht ein Menschenlebenfreier, unabhängiger und aufgeklärter.Im Rahmen von PISA 2009 hat die OECD bestätigt da kann man einmal sehen, wie selektiv man diese Studielesen kann : Schülerinnen und Schüler, die am Vorschulunterrichtteilgenommen haben, erzielen bessereErgebnisse. Schulsysteme mit einer längeren Vorschulbildungsind deutlich erfolgreicher. Doch wie gehen wir(Patrick Meinhardt [FDP]: Sehr gut! Marianne Schie<strong>der</strong> [Schwandorf] [SPD]: Undmehr Lehrer!)Den Entscheidungsspielraum an deutschen Schulenhinsichtlich <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Ressourcen und <strong>der</strong>Gestaltung des Unterrichts bewertet die OECD als unterdurchschnittlichim Vergleich <strong>zu</strong> an<strong>der</strong>en OECD-Staaten.(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NEN]: Wer macht eigentlich in <strong>der</strong> HamburgerFDP Schulpolitik?)Wir benötigen deshalb mehr Freiheit und Stärke vor Ort.Mehr Bildungsqualität braucht ein klares Bekenntnis <strong>zu</strong>rEigenständigkeit <strong>der</strong> Schulen mit Möglichkeiten <strong>der</strong>Leistungsdifferenzierung. Ein Bildungssystem, das auf

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